Wer derzeit Renditechancen nützen will, investiert global. lösen und soziale Eintracht zu schaffen; Humankapital in Form menschlicher Produktivität, zu der das Land beiträgt und Wirtschaftskapital (Niveau wirtschaftlicher Lebensfähigkeit). Zu aktuellen Einschätzungen äußert sich Deltcheva: „Die größten Chancen sehen wir derzeit in Lateinamerika sowie in Mittel- und Osteuropa und bringen diese Ansicht durch Emittenten wie Chile, Panama, Rumänien, Kolumbien und Peru zum Ausdruck. Wir meiden die Region des Nahen Ostens und setzen eine Untergewichtung in Afrika und Asien um, wo wir in einigen Teilen langfristige Nachhaltigkeitsrisiken und in anderen kurzfristige finanzwirtschaftliche Risiken sehen. Teile Lateinamerikas und Mittel- und Osteuropas profitieren dagegen von einer stärkeren Regierungsführung, glaubwürdigeren und demokratischeren Institutionen und – im Falle von Teilen Mittel- und Osteuropas – vom institutionellen Rückhalt der EU.“ In gewisser Hinsicht kritisch betrachtet Deltcheva Asien: „Die aktuellen Bewertungen sind immer ein wichtiger Faktor für die erwarteten künftigen Renditen. Daher versuchen wir, Teile Asiens zu meiden, wo lokale technische Faktoren die Anleiherenditen niedrig halten, obwohl wir die wirtschaftliche Entwicklung von Ländern wie Indonesien positiv einschätzen.“ Hingegen 80 Prozent in LokalwährungsEM-Bonds investiert der PIMCO GIS Emerging Local Bond Fund, der laut Factsheet vom 30. September folgende Währungen am stärksten gewichtet hat: Brasilianischer Real (10,5 %), Mexikanischer Peso (10,3 %), Indonesische Rupiah (10,0 %) und Malaysia Ringgit (9,9 %). Das ergibt Ende September eine Bruttorendite bis Ende der Laufzeit von 8,30 Prozent. Laut fondsweb. com liegt die Fondstranche mit der ISIN IE00B3DD5N41 auf Jahressicht in Euro 5,7 Prozent im Plus. Betrachtet unter Diversifikations-Aspekten, sind Lokalwährungs-EMBond-Fonds eine passende Beimischung. Corporate Bonds vs. HighYield Unternehmensanleihen sollten im Zusammenhang mit dem aktuellen Abschwung, der bei Beschleunigung höhere Ausfallsraten bedeuten würde, mit einer gewissen Vorsicht betrachtet werden. Steigen die Risikoaufschläge zu Staatsanleihen (Yield Spreads) bei gleichbleibenden Staatsanleihenrenditen bedeutet dies Kursverluste bei den Corporate-Bonds, wo im Euroraum mittlere Laufzeiten des InvestmentgradeSpektrums interessant erscheinen. Das wiederum bestägtigt das Portfolio des SPDR® Bloomberg Euro Corporate Bond UCITS ETF, der den Bloomberg Euro Corporate Bond Index abbildet: mit einer Rückzahlungsrendite von 4,47 Prozent (Restlaufzeit: 4,95 Jahre) per 30. September. Wie sieht es dann bei den Bonitäten unter Investmentgrade (High Yield) aus? Die Renditeaufschläge von in Euro denominierten High Yield-Bonds, bilden – gemessen am ICE Bof Euro High Yield Index Option-Adjusted Spread mit 4,89 Prozentpunkten (26. Oktober; Quelle: FRED; Fed St. Louis) – einen kleinen Sicherheitspolster. Im Vergleich dazu liegt der Zehnjahresschnitt bei vier Prozentpunkten. Doch in einer Krise sind die Risikoaufschäge wesentlich höher. Fazit: Konjunkturrisiken bleiben. Ausgabe Nr. 5/2023 – GELD-MAGAZIN . 43 „Bei Candriam denken wir, dass zahlreiche Risiken im Markt zu wenig berücksichtigt sind, vor allem Klimawandel-Risiken.“ Diliana Deltcheva, Head of Emerging Market Debt bei Candriam
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