GELD-Magazin, Nr. 4/2023

01234567 DIE ZAHL DES MONATS 70 Prozent Spitzenrendite. El Salvador, das Bitcoin im Jahr 2021 als gesetzliches Zahlungsmittel anerkannte, lockt Investoren mit Anleiherenditen von 70 Prozent im Jahr 2023 – den höchsten in den Schwellenländern. Die massive Anleihe-Rallye hat nun das Interesse mehrerer institutioneller Riesen wie J.P. Morgan, Eaton Vance und PGIM Fixed geweckt. „Obwohl wir einen großen Teil der Rallye verpasst haben, sind wir immer noch der Meinung, dass El Salvador über die gesamte Kurve hinweg einen Wert hat“, schrieben die Research-Strategen von J.P. Morgan. Die steigende Nachfrage nach El Salvadors Schuldverschreibungen steht im Gegensatz zu den Erwartungen nach dem gewagten Schritt vor exakt zwei Jahren, als Unsicherheit unter den Anlegern herrschte, die gegen die Anleihen des Landes wetteten, wobei mehrere Finanzagenturen Zweifel an der Integration von Bitcoin und der finanziellen Zukunft des Landes hegten. Bitcoin: Erster Spot-ETF Europas FTX Sam Bankman-Fried in Haft BLOCKCHAIN . Kurzmeldungen Eingesperrt. Nachdem der begründete Verdacht bestand, dass Sam Bankman-Fried, Gründer der bankrotten Kryptobörse FTX, vor Beginn seines Prozesses am 2. Oktober versucht hat, Zeugen zu manipulieren, wurde sein Freigang auf Kaution widerrufen. Am 11. August wurde der 31-Jährige im Metropolitan Detention Center in Brooklyn untergebracht, nachdem er private Schriften seiner früheren Partnerin Caroline Ellison an einen Reporter der New York Times weitergegeben hatte. Die Entscheidung könnte Bankman-Frieds Bemühungen, sich auf den Prozess vorzubereiten, erschweren. Sam Bankman-Fried wird vorgeworfen, FTX-Kundengelder in Milliardenhöhe gestohlen zu haben, um Verluste bei seinem Hedge-Fonds Alameda Research zu decken, bei dem Ellison als Geschäftsführerin tätig war. Credits:PayPal; pixabay PayPal: Regulierter US-Stablecoin Zukunftssicher. PayPal launchte im August PayPal USD (PYUSD), den ersten Stablecoin eines großen Finanzunternehmens in den USA. PYUSD wird von Paxos Trust emittiert und ist vollständig durch USDollar-Einlagen, kurzfristige Staatsanleihen und ähnliche Bargeld-Äquivalente abgesichert. Er ist an den Dollar gekoppelt und wird in den kommenden Wochen schrittweise für PayPal-Kunden in den USA verfügbar sein. Der Stablecoin ist so konzipiert, dass er jederzeit in Dollar eingelöst und gegen andere im PayPal-Netzwerk verfügbare Kryptowährungen getauscht werden kann. Er kann zur Bezahlung von Einkäufen verwendet werden und soll auch bald in der beliebten Zahlungs-App Venmo verfügbar sein. PayPal hat mehr als 431 Millionen aktive Nutzer und führte 2020 erstmals Kryptowährungsdienste ein, die es erlauben, digitale Assets wie Bitcoin über PayPal zu kaufen, zu verkaufen und Zahlungen damit zu tätigen. Noch im Februar stellte PayPal die Arbeit an PYUSD eigentlich ein, als die Aufsichtsbehörden begannen, Kryptowährungen stärker zu regulieren. Das Unternehmen glaubt nun jedoch, dass das regulatorische Umfeld mehr Klarheit bietet und sieht eine steigende Nachfrage nach einem alternativen Stablecoin. PayPal führte diesbezüglich in der Vorbereitung für PYUSD ausführliche Gespräche mit US-Regulierungsbehörden und politischen Entscheidungsträgern. „Unsere Vision ist, dass PYUSD mit der Zeit ein Teil der gesamten Zahlungsinfrastruktur wird.“ Dan Schulman, CEO, PayPal Etabliert. Der Londoner Asset-Manager hat Europas ersten BitcoinSpot-ETF an der Euronext Amsterdam platziert. Der ETF wird von der Guernsey Financial Services Commission reguliert und unter dem Ticker „BCOIN“ gehandelt. Für die Verwahrung ist Fidelity Digital Assets zuständig und Flow Traders fungiert als Market Maker. Ein Spot-Bitcoin-ETF hält Bitcoin im Vergleich zu den bisher verfügbaren Futures-basierten ETFs direkt und ermöglicht es Anlegern, auf den Preis zu setzen, ohne die Kryptowährung selbst kaufen zu müssen. Die Genehmigung für den Fonds erhielt Jacobi bereits im Oktober 2021 – und plante, ihn 2022 an die Börse zu bringen. Das Unternehmen entschied sich jedoch, seine Pläne aufgrund ungünstiger Umstände in anderen Bereichen des Marktes zu verschieben. 70 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 4/2023

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