AKTIEN . Österreich DIE GÜNSTIGSTEN UNTERNEHMEN UNTERNEHMEN KURS G/EV ‘23e G/EV ‘24e RBI 12,77 € 51,9 % 40,1 % Strabag 38,00 € 24,7 % 23,3 % Kapsch TrafficCom 10,05 € 23,1 % 3,3 % Porr AG St. 11,42 € 21,3 % 25,0 % Erste Bank 32,98 € 20,0 % 17,7 % BAWAG 41,62 € 19,8 % 19,8 % OMV 41,80 € 16,6 % 17,2 % Addiko Bank 13,00 € 14,3 % 15,2 % VIG 24,05 € 13,3 % 14,8 % Andritz 45,38 € 11,3 % 12,0 % Zumtobel 6,92 € 10,9 % 11,2 % SBO 51,70 € 10,3 % 11,1 % G/EV=Gewinn/Enterprise Value Quelle: marketscreener.com, Stichzeitpunkt: 24. August 2023 Die internationalen Börsen feierten mit Kursanstiegen bis in den Sommer hinein die erwartete Zinswende. Doch die Freude kam etwas zu früh. Die Notenbanken (Fed und EZB) lassen sich die Türen für weitere Zinsanhebungen offen. Deshalb schwenkte der Bullenmarkt in eine Konsolidierung um. Soweit zum internationalen Umfeld. Die Indizes der Börse Wien verliefen jedoch anders. Sie kippten bereits im März nach unten (s. Grafik unten) und konnten sich seither nicht ernsthaft erholen. Das liegt zum Großteil am Mangel aussichtsreicher Technologiewerte – jene Unternehmen, die seit Jahresanfang reüssieren konnten sind z.B. Immofinanz mit einem Plus von 53,0 Prozent, Wienerberger (+13,7 %), Vienna Insurance Group (+11,6 %) und voestalpine (+10,7 %). Am unteren Ende der Performance-Reihung findet man mit einem Minus von 14,8 Prozent Mayr-Melnhof, Bawag (-14,5 %), OMV (-11,6 %) und SchoellerBleckmann mit minus 5,7 Prozent. Daran ist bereits zu sehen, dass neben der allgemein schwachen Wirtschaftsentwicklung – in Österreich schrumpfte die Wirtschaft laut Wifo im zweiten Quartal und es waren stark rückläufige Auftragsbestände in der Sachgüterindustrie zu registrieren – die rückläufigen Energiepreise eine Rolle spielten. Was generell aber auffällt, ist, dass nach den aktuellen Gewinnschätzungen für heuer und im kommenden Jahr die meisten Unternehmen historisch günstig bewertet sind. Finanzunternehmen verdienen gut Insbesondere stechen die Banken und Versicherungen mit Kurs-Gewinn-Verhältnissen von 1,9 (RBI) über 5,0 (Erste Bank), 5,2 (Bawag), 6,8 (Vienna Insurance Group) und 7,7 (Uniqa) hervor. Aufgrund der hohen Gewinne und der niedrigen Bewertungen weisen sie sehr hohe Dividendenrenditen auf, wobei die Bawag mit erwarteten 10,9 Prozent den Spitzenplatz einnimmt, gefolgt von Erste Bank (8,2 %), Uniqa (7,8 %), RBI (6,5 %) und VIG (5,8 %). Dazwischen schieben sich branchenfremd die OMV mit 10,2 Prozent, Porr (6,8 %), Agrana (6,4 %) und Semperit (6,2 %). Zudem veröffentlichten alle genannten Unternehmen mit Ausnahme der OMV und Semperit hervorragende HalbResümee zur Halbzeit Der Effekt steigender Zinsen setzt mit einer Zeitverzögerung von ein bis eineinhalb Jahren ein. Gewinner in diesem Umfeld sind z.B. Finanzwerte, Verlierer hingegen unter anderen alle Unternehmen mit hohen Schulden. MARIO FRANZIN Auf und ab. Nachdem Ende Juli der Widerstand bei 3.300 Punkten wieder nicht überwunden werden konnte, korrigierte der ATX auf knapp unter 3.100 Zähler. Hier ist der Markt wieder überverkauft, sodass sich ein weiterer Rückgang in Grenzen halten sollte. Ein Ausbruch aus dem Seitwärtskanal scheint derzeit nicht in Sicht – die Unentschlossenheit der Anleger dürfte andauern. ATX-INDEX . Schaukelbörse seit einem Jahr jahreszahlen, was zur Folge hatte, dass die Gewinnerwartungen für das Gesamtjahr durchwegs nach oben geschraubt wurden. Daher kann man alle genannten Unternehmen guten Gewissens zum Kauf empfehlen. Angst vor der Bankensteuer müssen die Anleger nicht haben. Nach dem Vorstoß in Italien legte sofort die EZB Beschwerde ein. Einige Ergebnisse besser als erwartet Abseits der Finanzindustrie lieferten aber auch einige andere Unternehmen überraschend gute Halbjahreszahlen – z.B. Do&Co, Flughafen Wien, Andritz, und einige andere. Do&Co konnte infolge der weiteren Erholung der Tourismus- und Gastgewerbeindustrie den Umsatz im ersten Quartal (bis 30. Juni) um 39,0 Prozent auf 400,9 Millionen Euro steigern – übrigens damit das umsatzstärkste Quartal der Do&Co-Geschichte. Der Periodengewinn nach Minderheiten legte um satte 361 Prozent auf 15,45 Millionen Euro zu. Das Verhältnis Nettoverschuldung zu EBITDA wurde weiter auf das 1,64-fache reduziert. Für das Geschäftsjahr 2023/24 erwartet der Vorstand eine anhaltend starke Nachfrage in allen drei Segmenten, einen Umsatz von rund 1,6 Milliarden Euro und eine EBIT66 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 4/2023 4.000 3.000 2.800 3.200 3.400 3.800 3.600 2.600 2021 2022 2023
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