AKTIEN . Anlagetipps Bei Geldmarktrenditen von drei bis vier Prozent fällt der Verzicht auf Aktien natürlich viel leichter, als wenn man mit Kassenhaltung nichts verdient. Vielleicht liegen die Bären trotz steigender Kurse auch richtig: Manche risikobehafteten Assetklassen sind nicht mehr weit von ihrem Hoch des Jahres 2021 entfernt. Noch gilt aber die alte Börsenweisheit: The Trend is Your Friend. Allerdings dürfte die traditionelle Sommer-Rally nun definitiv vorüber sein. Immer mehr Anleger sind dazu übergegangen, die im ersten Halbjahr erzielten, meist zweistelligen Indexgewinne – bei einzelnen Aktien variieren die Erträge natürlich erheblich – mitzunehmen. Warum noch viel riskieren, wenn man eine schöne Jahresperformance bereits nach sechs Monaten einstreifen kann? Dazu kommt, dass die Aktienmärkte eine weiche Landung zumindest in den USA, aber zum Teil auch schon in Europa, eingepreist haben. Viel Raum für positive Überraschungen bleibt da nicht mehr. Nicht vergessen sollten Investoren, dass gerade die Phase zwischen der letzten Zinserhöhung und den ersten Zinssenkungen die gefährlichste an den Märkten ist. Und an Risikofaktoren manThe Trend Is Your Friend Die Märkte sind im Aufwärtstrend.Wir hören das Grummeln der Bären, aber klare Anzeichen für eine wieder höhere Inflation oder eine harte Landung der Wirtschaft fehlen. Allerdings steigt die Konkurrenz für Aktien. WOLFGANG REGNER gelt es nach wie vor leider nicht. Da sollte man als Anleger Selbstdisziplin an den Tag legen und auf Titel setzen, die langfristig gut im Trend liegen, nicht zu teuer sind, und die man gerade in den nächsten Wochen bei Kursrückgängen günstig einsammeln kann. Der britische Medienkonzern Relx – die ehemalige Reed Elsevier – ist so ein Beispiel. Wie auch der Healthcare-Gigant Johnson & Johnson. Der E-Commerce-Marktführer Shopify ist da schon etwas mehr für spekulativere Naturen. Aber ohne Risiko gibt es nun einmal leider keine vernünftigen Erträge oberhalb der Inflation. SHOPIFY . Beschleunigt den Umbruch im Handel Noch liegt das KGV bei 120. Dafür ist auch das Wachstum nachhaltig hoch. Im Aktienchart sieht man 2022 einen Absturz von 140 auf unter 30 Euro. Der Einjahres-Aufwärtstrend ist intakt. Kauf bei rund 42 Euro. E-Commerce boomt weiter. Der Internethandel bleibt trotz aktueller Schwächephase ein zunehmend wichtiger Vertriebskanal des Handels. Die Digitalisierung durchdringt alle Bereiche, Umsätze verlagern sich von der Fläche ins Netz, Konzerne expandieren auf Kosten mittelständischer Anbieter. Und der Strukturwandel vollzieht sich in einem rasanten Tempo. Ein Beispiel: Der US-KultHandelskonzern Bed Bath & Beyond, einst größter US-Einzelhändler für Heimtextilien, ging vor kurzem pleite. Shopify dagegen ist ein weltweit führendes Handelsunternehmen, das selbst entwickelte und patentierte E-Commerce-Software für die Vermarktung und Verwaltung eines Einzelhandelsgeschäfts bietet. Über die Plattform können Online-Shops erstellt und Tools oder Apps für Bezahloptionen integriert werden. Die Händler benötigen hierzu keine speziellen Kenntnisse, etwa als Programmierer. Heute ist Shopify das weltweit führende Omnichannel-Shop-System. Im ersten Quartal 2023 wurde der Umsatz um 25,3 Prozent auf 1,5 Milliarden Dollar gesteigert. Immerhin konnte ein Gewinn von 68 Millionen Dollar ausgewiesen werden. Mit niedrigen Abopreisen und simplen Software-Lösungen wird Shopify neue Kunden anlocken, und das bei einer geringen Wechselrate. Auch Drittanbieter können die Shopify-Plattform zur Expansion nutzen. Credits: wikimedia Benff CC BY-SA 4.0; pixabay ISIN CA82509L1076 Kurs (25.08.2023) 50,56 € KGV 2023 e 104,3 Marktkap. 67,46 Mrd.€ KGV 2024 e 68,3 Umsatz 2023 e 6,4 Mrd.€ KGV 2025 e 48,0 Buchw./Aktie 2023 e 5,51 € Div. 2023 e 0 % EUR (Frankfurt) 2023 2020 2021 2022 25 150 125 75 100 50 40 30 62 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 4/2023
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