GELD-Magazin, Nr. 4/2023

ROHSTOFFE . Aktuelle Trends Seit Ende des Vorjahres befindet sich Kupfer in einem volatilen Seitwärtstrend. Dämpfend wirken sich aktuell Rezessionsängste aus, Unterstützug sollte langfristig gesehen durch die Energiewende erfolgen. Vergangenheit und Zukunft. Kupfer ist ohne Zweifel eines der zentralen Metalle in modernen Industriegesellschaften. Wobei ohne Cu (so das Elementysmbol) schon seit Menschengedenken wenig geht: Weil er leicht zu verarbeiten ist, wurde Kupfer bereits von den ältesten bekannten Kulturen vor etwa 10.000 Jahren verwendet. Heute punktet das Industriemetall vor allem als hervorragender Wärme- und Stromleiter. Weiters spielt Kupfer eine wichtige Rolle bei der Elektrifizierung und im Energiesektor. Die Bedeutung wird, Stichwort E-Fahrzeuge, noch zunehmen. Nun schätzen die USA die Lage bei dem Metall als „kritisch“ ein. Begründet wird das von US-Senatoren durch größere Risiken im Hinblick auf Abbau und Verarbeitung, sowie eben die hohe Relevanz von Kupfer für die Energiewende. Kanada, Japan, Indien, die EU und China hatten Kupfer schon zuvor als kritisches Metall eingestuft. Im Chartbild hat sich die Entscheidung der Vereinigten Staaten aber noch nicht niedergeschlagen: Die in den vergangenen Wochen ausgebildete Formation könnte sogar auf eine Abwärtsbewegung hindeuten. Dass sich die Kursentwicklung ohnedies recht schwankungsfreudig zeigt, beweist ein schneller Blick auf die Grafik. Mittel- und langfristig sollte es aber aufgrund der beschriebenen steigenden Bedeutung des Metalls aufwärts gehen. (hk) Credits: pixabay; Bjoern Wylezich & peterschreiber media/stock.adobe.com ERDÖL . Gelassenheit KUPFER . „Kritisches Metall“ Die OPEC+ hat den Ölhahn wieder mal eine Spur enger zugedreht. Der Markt honorierte das, und die Preise schossen ab Ende Juni kräftig in die Höhe: unbeeindruckt vom Kampf gegen den Klimawandel. Kampf gegen Klimawandel. Eines ist klar: Von heute auf morgen wird Erdöl nicht aus unserem Alltag verschwinden. Langfristig gesehen, befinden sich die Rohstoffmärkte aber in einem historischen Transformationsprozess. Grund dafür: Der Klimawandel. Der Fokus auf unseren sich erwärmenden Planeten „erhöht den Druck auf die ErdölProduzenten, da die Dringlichkeit wächst, sich von der Förderung fossiler Brennstoffe zu verabschieden, die zu den Treibhausgasemissionen beitragen“, heißt es dazu in einem Marktkommentar der Steiermärkische Sparkasse Private Banking. Angesichts der Unsicherheit über die Weltwirtschaft und die Entwicklung des Ölverbrauchs hatten zuletzt die Aktien der Ölriesen Exxon Mobil Corp. und Chevron Corp. trotz starker Gewinne zu kämpfen gehabt. Wie wirkt sich das alles auf den Öl-Preis aus? Es regiert Gelassenheit. Der Chart ist Ende Juni in einen doch sehr steilen Aufwärtstrend umgeschwenkt, für „Öl-Bullen“ sieht das gut aus. Ebenso wie die Entscheidung der OPEC+: das Kartell will die Förderung 2024 auf rund 40 Millionen Barrel täglich drosseln. Das wären 1,39 Millionen Barrel pro Tag (oder 3,4 Prozent) weniger. Für die weitere Preis-Entwicklung wird wichtig sein, wie sich die Widerstandszone bei 86 und 87 Dollar meistern lässt. (hk) Sorte Brent, USD/Barrell 2020 2021 2022 20 60 40 50 30 80 100 120 2023 2020 2021 2022 in USD/Tonne 6.000 7.000 8.000 9.000 10.000 5.000 11.000 2023 54 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 4/2023

RkJQdWJsaXNoZXIy MzgxOTU=