GELD-Magazin, Nr. 4/2023

Lange erwartet, feierten die Papiere der Wasserstoff-Tochter von ThyssenKrupp am 7. Juli 2023 ihr Debüt an der Börse. Mit einem Emissionsvolumen von 605 Millionen Euro war es der größte globale Wasserstoff-Börsengang aller Zeiten. Kurse um 20 Euro bewerten Nucera mit rund 2,5 Milliarden Euro. Das dürfte Luft nach oben lassen. Frühere Schätzungen taxierten die Bewertung mit dem Doppelten. ThyssenKrupp hält mit 50,2 Prozent die Mehrheit. Nucera bietet Technologie für Elektrolyseanlagen (EA) an. Die Erfolgsfaktoren: ein weiterer Anstieg der Auftragseingänge, schnelle Abarbeitung der Bestellungen sowie das Erreichen der Wachstumsziele, ohne die Ertragskraft zu stark zu beschädigen. Nucera ist ein starker Player; seine EAs haben eine weitaus größere Kapazität als jene von Nel Asa oder ITM Power. Zudem werden die Anlagen von Auftragsfertigern gebaut. „So benötigt Nucera in seinem Geschäft deutlich weniger Kapital: ein erheblicher Wettbewerbsvorteil“, so Clemens Klein, Senior Professionell Fondsmanager der EAM. Natural Gas) ist in flüssiger Form nicht entzündlich und korrosiv, es kann mit Transportern und Tanks transportiert werden statt über die üblichen Pipelines. Unter diesem Aspekt kann LNG langfristig mehr Versorgungssicherheit bieten. LNG ist zudem kostengünstiger als Benzin oder Diesel. H2-Investments LNG steht ein wahrer Investitionsboom bevor. Das ruft Unternehmen wie Hexagon aus Schweden, Air Liquide aus Frankreich, Chevron aus den USA oder Linde (7,5 % Umsatzanteil mit H2) auf den Plan, die vom Megatrend LNG profitieren werden. Auch der Flugzeugturbinenbauer MTU ist attraktiv: Die Deutschen wollen ein Flüssigwasserstoff-System entwickeln. Das Potenzial ist groß: Laut Boeing soll sich die Zahl der Verkehrsflieger auf 42.500 Flugzeuge bis zum Jahr 2042 mehr als verdoppeln. Neben vielen Aktien, die allesamt noch in der Verlustzone operieren und bei Quartalsberichten zumeist enttäuscht haben, manche seit über 20 Jahren, wie etwa der Brennstoffzellen-Hersteller Ballard Power (wobei der im gleichen Segment operierende Konkurrent Plug Power zu präferieren ist), sollten risikobewusste Investoren lieber auf einen breit aufgestellten Aktienfonds setzen. Vor allem günstige ETFs erscheinen interessant. So etwa der BNP Paribas Easy ECPI Global ESG Hydrogen Economy UCITS ETF. „Deutschland will bis 2030 80 Prozent der Energie aus erneuerbaren Quellen herstellen. Ohne einen massiven Ausbau des WasserstoffSegments wird das nicht gelingen“, meint Ulrik Fugmann, Vizechef der Umweltstrategie-Gruppe bei BNP Paribas Asset Management. Der BNP Paribas Easy ECPI Global ESG Hydrogen Economy UCITS ETF ist der beste aus der Liste der ETFs, obwohl er im Jahresabstand rund 22 Prozent an Wert eingebüßt hat. Auch der VanEck Hydrogen Economy UCITS ETF liegt gut im Rennen. Last but not least gibt es einen aktiv gemanagten Wasserstofffonds, den GG Wasserstoff (ISIN DE000A2QDR59). Er dürfte durchaus Anlegern entgegenkommen, die mit H2-Investments nicht ihr letztes Hemd verlieren wollen, denn er ist das am breitesten aufgestellte Fondsprodukt mit Investments aus der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette. MÄRKTE & FONDS . Wasserstoff Elektrolyse Bei diesem physikalischen Vorgang werden Wassermoleküle in Sauerstoff und Wasserstoff zerlegt, allerdings unter hohem Energieeinsatz. Dieser soll zunehmend aus erneuerbaren Energien kommen. Auch auf Basis von Erdgas hergestelltem Wasserstoff könnte in einer Übergangszeit („Brückentechnologie“) Wasserstoff verwendet werden. Immerhin ist der Energiegehalt von einem Liter flüssigem Wasserstoff so hoch wie von etwa drei Litern Benzin. Nucera: Der Wasserstoff-Leader Credit: Nucera 44 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 4/2023

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