delt wird, erzielt Wirkungsgrade von über 70 Prozent. Allerdings: Das ist nur bei bestimmten Anwendungsformen möglich: im großtechnischen Bereich etwa, in der Stahl- oder Papierindustrie, um nur einige zu nennen. Auch mächtige LKW-Züge, Großraumflugzeuge oder auch Containerschiffe eignen sich für diese Antriebsform ganz besonders. Wenn eine Brennstoffzelle aus Wasserstoff Strom erzeugt, kann damit ein PKW angetrieben werden. Allerdings ist der Wirkungsgrad hierbei mit 30 Prozent derzeit noch sehr gering. Das bedeutet, nur 30 Prozent der ursprünglich für die Erzeugung des Wasserstoffs eingesetzten Energie wird genutzt. Der Grund: hohe Materialkosten für die Herstellung der Katalysatoren. Außerdem ist die Energiespeicherung in Batterien weitaus effizienter. Derzeit ist somit der batteriebetriebene E-Antrieb attraktiver. Es verwundert nicht, dass es in Deutschland bislang nur zwei Serienmodelle von Brennstoffzellenautos gibt. Vereinzelt sind der Toyota Mirai und der Hyundai Nexo zu finden. Auch BMW hat mit dem iX5 Hydrogen eine erste Kleinserie (100 Stück) mit Brennstoffzelle herausgegeben. Diese benötigen allerdings H2-Tankstellen. Ähnlich ist die Lage im Gebäudesektor: hier sind Wärmepumpen deutlich effizienter als Wasserstoff. Die Grenzen des Machbaren In der Industrie ist Wasserstoff also eine bewährte Technologie. Derzeit beläuft sich die weltweite Produktion auf 600 Milliarden Kubikmeter und könnte 1,5 Prozent des weltweiten Energiebedarfs abdecken. Ziel ist es seitens der EU, den Anteil des Wasserstoffs bis zum Jahr 2050 erheblich zu steigern. Laut EU-Kommission soll Wasserstoff bis zum Jahr 2050 etwa 24 Prozent des Energiebedarfs decken. Während Europa bei den vorgeschlagenen Investitionen führend ist (ca. 30 %), liegt China beim tatsächlichen Einsatz von Elektrolyseuren (200 Megawatt) leicht vorn, während Japan und Südkorea bei Brennstoffzellen führend sind (mehr als die Hälfte der weltweiten Produktionskapazität von elf Gigawatt). Aus heimischer Sicht kommentiert Dipl.Ing. Thomas Klatzer von der TU-Graz: „Die voestalpine hat einen jährlichen Energieverbrauch von 27 Terrawattstunden (TWh): und für die ist es sehr schwierig, fossile Brennstoffe zu ersetzen. Bei uns sollen laut Erneuerbaren-AusbauGesetz (EAG) für den Verbrauch im Elektrizitätssektor bis 2030 jährlich genau diese 27 TWh zusätzlich aus Erneuerbaren produziert werden. Wir brauchen für die Umsetzung des EAG 10.000 Fußballfelder voll Photovoltaik und dann im Grunde noch einmal so viel nur für den Verbrauch der voestalpine. Und Windräder, die allgemein noch nicht akzeptiert werden.“ Deutschland: ThyssenKrupp Bis 2030 soll die Erzeugungskapazität von grünem Wasserstoff auf zehn Gigawatt verdoppelt werden. Dazu wird ein LeuchtturmProjekt umgesetzt. Förderung insgesamt: Zwei Milliarden Euro. Dabei handelt es sich um das größte Dekarbonisierungsprojekt Deutschlands, das 2026 in Betrieb gehen soll. Dadurch sollen immerhin 58 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden. Als Übergangstechnologie soll „blauer Wasserstoff“ aus Erdgas dienen. Das Problem dabei: Deutschland ist zu fast 70 Prozent auf Importe aus dem Ausland angewiesen. Daher muss das landeseigene Wasserstoff-Leitungsnetz ausgebaut werden. In einer ersten Stufe sollen in fünf Jahren 1.800 Kilometer H2-Leitungen entstehen, wobei aber auch bereits vorhandene Erdgaspipelines zu mehr als der Hälfte genutzt werden sollen. In einer weiteren Ausbaustufe ist geplant, das Leitungsnetz auf eine Gesamtlänge von rund 11.200 Kilometer bis zum Jahr 2030 zu erweitern. Zudem werden ein halbes Dutzend LNG-Stationen benötigt. Die globalen Erdgasvorkommen sind zwei- bis dreimal höher als die Reserven an Öl. LNG (Liquefied DIE BESTEN WASSERSTOFF-ETFS ISIN NAME VOLUMEN 3 MON. 1 JAHR TER LU2365458145 BNP Paribas Easy ECPI Gl. ESG Hydr. Econ. UCITS ETF 75 Mio.€ - 4,3 % - 18,4 % 0,60 % IE00BMYDM794 L&G Hydrogen Economy UCITS ETF 442 Mio.€ - 4,2 % - 26,1 % 0,49 % IE00BMDH1538 VanEck Hydrogen Economy UCITS ETF 93 Mio.€ - 4,6 % - 32,9 % 0,55 % IE0002RPS3K2 Global X Hydrogen UCITS ETF 5 Mio.€ - 10,3 % -44,8 % 0,50 % IE00053WDH64 Invesco Hydrogen Economy UCITS ETF 2 Mio.€ - 3,5 % – 0,60 % Quelle: Morningstar; alle Angaben auf Euro-Basis; Stichzeitpunkt: 23. August 2023 Ausgabe Nr. 4/2023 – GELD-MAGAZIN . 43 „Wir haben global gut 600 Projekte mit einer Leistung von 10,1 Gigawatt realisiert.“ Werner Ponikwar, CEO, ThyssenKrupp Nucera „Unsere Fondstitel sollten gut 50 Prozent des Umsatzes aus H2 generieren.“ Dominik Schmaus, Product Manager VanEck Europe
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