GELD-Magazin, Nr. 4/2023

Ausgabe Nr. 4/2023 – GELD-MAGAZIN . 19 Risiken systematisch minimieren: Anlegen mit „Airbag“ Aktien sind vor allem langfristig sehr ertragreich, aber es kann temporär auch harte Rücksetzer geben. Als erfolgreich hat sich die Kombination mit Optionen erwiesen, weiß Matthias Herold. 2023 haben Aktien sehr gut performt, wie geht es jetzt weiter, drohen Korrekturen? Es gilt natürlich zu differenzieren: In den USA liegt das KGV im S&P 500 bei 20, der Nasdaq ist mit über 30 noch ambitionierter bewertet. Wobei in den Vereinigten Staaten die Top-Ten-Aktien heuer den Ton vorgegeben haben, in der breiten Masse findet man durchaus vernünftig gepreiste Titel. In Europa sehen wir wiederum KGVs von 12 oder 13, was absolut fair bewertet ist. Es ist also Potenzial vorhanden, und es kann an der Börse durchaus noch gut weitergehen. Das muss es aber nicht, deshalb haben wir uns dem risikoadjustierten Investieren verschrieben. Was ist darunter genau zu verstehen? Unser Investmenthaus ist bereits vor mehr als 20 Jahren in der nördlichen Oberpfalz entstanden. Dem Gründer Robert Beer war es als leidenschaftlichem Börsianer natürlich schon damals klar, dass Aktien schönes Geld abwerfen: Große Indizes wie zum Beispiel DAX, EuroStoxx Dow Jones oder S&P bringen langfristig um die sieben bis acht Prozent Rendite pro Jahr. Mit dem richtigen Riecher kann es manchmal auch einen Tick mehr sein. Allerdings gibt es immer wieder sehr heftige Drawdowns, erinnert sei etwa nur an die Jahre 2000 bis 2003, 2011, 2015 oder 2022. Die Liste ließe sich noch lange fortsetzen. Statistisch gesehen, geht es rund alle fünf Jahre um mindestens 20 Prozent runter, die Auslöser dafür können unterschiedlicher Natur sein: Geopolitik, Naturkatastrophen etc. Jedenfalls muss mit Kurseinbrüchen gerechnet werden. An dieser Stelle kommt unser risikoadjustierter Ansatz ins Spiel. Die Lösung liegt im systematischen und regelbasierten Einsatz von Optionsstrategien, mit denen man die Abwärtsrisiken auf der Aktienseite reduzieren kann und gleichzeitig Renditechancen nach oben bewahrt. So können wir schwierige Drawdown-Phasen durchtauchen und starten bei einer Erholung von einem nicht so tiefem Kursniveau. Können Sie dazu bitte ein Beispiel geben? Gerne, dazu eignet sich etwa 2020. Unsere beiden Fonds „RB LuxTopic – Flex“ und „RB LuxTopic – Aktien Europa“ begrenzten im Februar und März des Corona-Jahrs die Verluste auf den einstelligen Bereich, währenddessen die Märkte um rund 35 Prozent korrigieren mussten. Das verschaffte uns eine sehr gute Ausgangsposition für die Aufwärtsbewegung: Der „RB LuxTopic – Aktien Europa“ schloss 2020 mit einem Plus von 30 Prozent ab, der „RB LuxTopic – Flex“ sogar mit einer Steigerung von 50 Prozent. Das ist aber eben nur ein Beispiel, der langfristige Vergleich über 20 Jahre hinweg zeigt, dass unser Europa-Fonds besser performt und eine geringere Volatilität aufweist als ETFs auf den EuroStoxx 50. Dazu muss man wissen, dass der Fonds ausschließlich Aktien aus diesem Index auswählt. Können Sie uns noch mehr zur Fondsstrategie verraten? Beide Fonds verfolgen das beschriebene Konzept des risikoadjustierten Investierens. Der „RB LuxTopic – Aktien Europa“ bildet sozusagen den Kern der europäischen Wirtschaft ab, derzeit sind 35 Titel im Portfolio. Dabei finden sich Schwergewichte aus verschiedensten Branchen, Beispiele sind ASML, LVMH, Siemens oder BMW. Der „RB LuxTopic – Flex“, 2004 mit Fokus auf Europa gegründet, existiert in seiner globalen Ausrichtung seit 2018. Gehalten werden derzeit 90 internationale Blue Chips. Beide Fonds haben es gemeinsam, in Schwergewichte zu investieren und breit zu streuen, wobei der „Flex“ noch stärker diversifiziert als der Europa-Fonds. Warum landen eigentlich ausschließlich Blue Chips im Portfolio? Kleinere Unternehmen sind nicht schlecht, aber volatiler. Uns gefallen große Titel mit ausgezeichneter Marktposition, Substanzstärke, Krisenresilienz und hoher Profitabilität besser. In der Regel bieten hochqualitative Blue Chips auch einen besseren Inflationsschutz als Mid- und Small Caps. www.RobertBeer.com Matthias Herold, Direktor, Robert Beer Management GmbH EINSCHALTUNG – FOTO: beigestellt EXPERTSTALK . Matthias Herold, Robert Beer Management

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