Die beliebtesten Banken im DACH-Raum Die Umfrage der Statista Consumer Insights misst, wo die meisten Menschen in der DACH-Region ihr Hauptkonto haben. In Österreich liegt Raiffeisen auf Rang eins, die Erste Bank/Sparkasse und Bank Austria folgen mit einigem Abstand. Die spektakulärsten Banken-Crashs Pleiten von Finanzhäusern sind kein Phänomen unserer Tage, so erwischte es im Jahre 1494 die Bank der mächtigen Familie Medici, die damals ein wichtiger überregionaler Player und politischer Strippenzieher war. In Österreich musste die Creditanstalt für Handel und Gewerbe 1931 die Rollläden runterziehen, die Wirtschaftskrise machte der damals größten Bank des Landes den Garaus. Für die Rekonstruktion des Instituts wurden insgesamt 779 Millionen Schilling an öffentlichen Mitteln verwendet. Mutter aller Pleiten Im 21. Jahrhundert gilt der Untergang von Lehman Brothers sozusagen als „Mutter aller modernen Bank-Crashs“. Am 15. September 2008 wurde Insolvenz angemeldet, was die damalige globale Finanzkrise verstärkte und die gesamte Weltwirtschaft ins Chaos stürzte. Heute untergraben die Desaster der Credit Suisse, Silicon Valley Bank und anderer das Vertrauen in den Sektor. Die Benchmark wurde von den Bankenpleiten gebeutelt, es setzt sich aber wieder der Aufwärtstrend durch. 50% 40% 30% 20% 10% 0% 2021 2022 ‘23 schweigt, dass bei der EZB und der heimischen Aufsichtsbehörde auch Vorsicht herrscht. Warum? „Ich sehe für Europa in Summe herausfordernde Zeiten aufkommen, weil zum Beispiel die hohe Inflation das Leben der Konsumenten aber auch der Unternehmen aufgrund von gestiegenen Produktions- und Personalkosten etc. schwermacht. Und sollte die Industrie schwächeln, trifft das auch die Banken“, so Damm. Wie schätzen nun andere Experten, die direkt in die Finanzbranche investieren, die Situation ein? Entwarnung Hört man sich um, herrschen statt Hektik und Panik eher Gelassenheit mit deutlichen Entwarnungstendenzen vor. So meinen Michiel van Voorst und Patrick Lemmens, Portfoliomanager des Robeco New World Financials Fonds: „In der Finanzbranche ist in den letzten Wochen das Gespenst einer neuen Bankenkrise wieder umgegangen. In vielen Segmenten dieses vielfältigen und sich schnell wandelnden Universums wirken sich die Probleme mittelgroßer US-Banken allerdings zwar auf die Stimmung aus – nicht aber auf die Fundamentaldaten.“ In ihrer Analyse heißt es außerdem: „Der schnelle Anstieg der Nominalzinsen und das MSCI World Financials abrupte Umschlagen des drei Jahrzehnte andauernden Bullenmarktes bei US-Staatsanleihen haben Banken und Finanzunternehmen in der ganzen Welt einem neuen Stresstest ausgesetzt. Die meisten hatten sich abre bereits auf das Ende der Nullzinspolitik eingestellt.“ Zugleich würden Banken und Versicherungen aber von höheren Gewinnspannen bzw. besseren Aktiv-PassivStrukturen profitieren. Kein Systemrisiko Die beiden Experten meinen weiter: „Indessen hat der Zinserhöhungszyklus im März erste Opfer gefordert – in den USA die Silicon Valley Bank und andere mittelgroße Kreditinstitute sowie in der Schweiz die Credit Suisse. Wir glauben allerdings, dass die Probleme lokalspezifisch bzw. im Falle von Credit Suisse, in der wir nicht investiert sind, einem aufgeblähten, unstimmigen Geschäftsmodell geschuldet sind. Auch wenn der Finanzsektor insbesondere bei einer Verlangsamung der globalen Wirtschaft und einer Verschlechterung der Kreditqualität durchaus Risiken unterliegt, sehen wir keine systemischen Risiken.“ Ebenfalls beruhigend: Der Stress bei mittelgroßen US-Banken sei für die Anlagechancen im globalen Finanzsektor unwesentlich. Ähnlich zuQuelle: Statista Consumer Insights Anteil der Befragten, deren hauptsächlich genutzes Konto bei folgender Bank geführt wird: Basis: mind. 2.000 Befragte (18-64 Jahre) je Land; April 2022 bis März 2023 35% 13% 10% 23% 16% 14% 13% 12% 12% Ausgabe Nr. 3/2023 – GELD-MAGAZIN . 9
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