GELD-Magazin, Nr. 3/2023

74 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe 3/2023 Alle Unternehmen im Überblick Aktien bieten einen guten Inflationsschutz – vorausgesetzt, das Geschäftsmodell wird nicht durch überproportional steigende Kosten erodiert. Hier finden Sie alle ATX Prime-Werte, gecheckt auf Wachstum und Profitabilität. MARIO FRANZIN Die an der Börse Wien gelisteten Unternehmen fristen mehrheitlich ein karges Dasein. Der Leitindex der Wiener Börse, der ATX, der die 20 volumenstärksten Aktien umfasst, konnte seit Jahresbeginn um nur 0,4 Prozent zulegen (ex Dividenden), während das deutsche Pendant (DAX) im gleichen Zeitraum einen Zugewinn von 14,4 Prozent verbuchte. Und dies vor dem Hintergrund, dass alle an der Börse Wien gelisteten Unternehmen heuer einen kumulierten Nettogewinn von rund 15 Milliarden Euro erwirtschaften werden. Das entspricht einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 14 bzw. einer Gewinnrendite von gut sieben Prozent. In Form von Dividenden wurden heuer für das vergangene Geschäftsjahr in Summe stolze 6,4 Milliarden Euro an die Aktionäre ausbezahlt. Soweit zu einiger Statistik. Betrachtet man sich die Entwicklung der einzelnen Unternehmen näher, so trennt sich klassisch der Spreu vom Weizen. So konnten seit Jahresbeginn die größten Kursgewinne mit Do&Co (+52 %), Flughafen Wien (+43 %), Immofinanz (+40 %), voestalpine (+29 %) und Wienerberger (+21 %) erzielt werden – hinzu kommen noch die bezahlten Dividenden. Auf der anderen Seite sind die größten Kursverlierer Marinomed (-28 %), OMV (-18 %, wobei die OMV gut 10,5 % Dividende bezahlte) und Mayr-Melnhof (-12 %). Das klingt nun danach, als ob an der Börse nur das reine Glück darüber entscheiden würde, ob man Gewinne oder Verluste macht. Dem ist aber nicht so. Zum Großteil sind die Kursbewegungen nicht wirklich überraschend. Als Beispiel, Do&Co: Die Wiederaufnahme von Reisen und Eventveranstaltungen nach der Pandemie mussten zwangsläufig den Umsatz und den Gewinn von Do&Co pushen, zumal der Caterer solide finanziert aus der Krise kam und mit Attila Dogudan einen hervorragenden, krisenerprobten Vorstandsvorsitzenden hat. Nun muss man noch wissen, dass Do&Co kurz vor und während der Pandemie nicht untätig war, sondern einige Großaufträge akquirierte, die nun zusätzlich Umsatz und Erträge bringen. Die Essenz von dieser Geschichte ist, dass AKTIEN-SPECIAL . Börse Wien Seit etwa einem Jahr zeigt der ATX eine deutliche Underperformance. Ihm fehlen einfach aussichtsreiche Technologiewerte. 4.500 3.500 4.000 3.000 2.500 2.000 Punkte ATX vs. EuroStoxx 50 2019 2020 2021 2022 '23 1.500

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