GELD-Magazin, Nr. 3/2023

Top-Dividende. Das operative Ergebnis der Allianz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 24 Prozent auf 3,73 Milliarden Euro. Der Versicherungsriese hielt an seiner Prognose, ein operatives Ergebnis von 14,2 Milliarden Euro zum Ende des Jahres zu erzielen, fest. Ein 1,5 Milliarden Euro schweres Aktienrückkaufprogramm sollte den Kurs stützen. Ein Wermutstropfen bleibt: Der Bereich Sachversicherungen hat zwar gut performt, aber der wichtige Wachstumsbereich Assetmanagement blieb hinter den Erwartungen zurück. Die Aktie bleibt schon wegen der hohen Dividende haltenswert. Top-Quartalszahlen. Die Dr. Ing. Porsche AG konnte im ersten Quartal 25 Prozent mehr Umsatz generieren. Der Gewinn je Aktie legte um 40 Prozent zu. Vier Werte lagen auf Allzeithoch: Umsatz, operatives Ergebnis, Auslieferungszahlen (+18 %) und Cashflow. Dies dank des Porsche 911 und hohen Verkaufszahlen mit den SUVs Cayenne und Macan. Der Elektroanteil liegt bei 11,4 Prozent (vollelektrischer Taycan, E-Macan ist im Anrollen) und soll weiter steigern. Die Hybridisierung des Porsche 911 passt gut ins Bild. Gegenüber der teuren Ferrari-Aktie ist Porsche der Top-Tipp im Luxuswagen-Segment. Starke Performance. Der Telekomkonzern meldete trotz der schwachen Zahlen der Tochter T-Mobile US einen gegenüber dem Vorquartal vervierfachten Jahresüberschuss in Höhe von 15,4 Milliarden Euro. Ursache ist allerdings ein außerordentlicher Effekt: Der Verkauf des Funkturm-Geschäftes. Somit wird auf den zweiten Blick schnell klar, dass die Quartalszahlen relativ enttäuschend waren. Der bereinigte Nettogewinn fiel wegen des negativen Zinsumfeldes auf rund zwei Milliarden Euro (-12 %). Der Umsatz stagnierte bei 27,8 Milliarden Euro Die Aktie bleibt eine gute Halte-Position. ALLIANZ . Gewinnsprung DR. ING. PORSCHE . Profit mit Luxusautos DEUTSCHE TELEKOM . Rekord knapp 15 Prozent auf rund 4,5 Milliarden Euro. Auch der Ausblick fiel verhalten aus. Das operative Ergebnis (EBIT) zum Ende des Jahres soll wegen der schwachen Pharmasparte und niedrigen Glyphosatpreise (die Monsanto-Übernahme entpuppt sich immer mehr als Kapitalvernichtung) am unteren Ende der erwarteten Spanne liegen. Analysten bereitet die Profitabilität der Pharmasparte Kopfzerbrechen. Das operative Ergebnis des Pillenbereichs brach im ersten Quartal um ein Fünftel auf 1,1 Milliarden Euro ein. So musste Bayer beim Milliardenmedikament Xarelto, einem Blutgerinnungshemmer, und beim Herzmittel Adalat im Zuge staatlicher Preisausschreibungen für Medikamente in China Einbußen hinnehmen. Gleichzeitig kosteten die Entwicklung von Zell- und Gentherapien reichlich Geld. So war der Free Cashflow mit minus 4,1 Milliarden Euro noch schwächer als vor einem Jahr mit minus 1,2 Milliarden Euro. Das lag daran, dass Bayer deutlich mehr Geld für die Beilegung der vielen Rechtsstreitigkeiten wegen Monsanto ausgab. Autohersteller im Fokus Volatilitäten bei Rohstoffen und die Konkurrenz in China halten Volkswagen unter Druck. Der Betriebsgewinn wuchs im ersten Quartal um 35 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro. Berücksichtigt man die Bewertung von Rohstoff-Absicherungsgeschäften, sank der operative Gewinn um 31 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro. Der Umsatz stieg um 22 Prozent auf 76 Milliarden Euro. Viele Fahrzeugmodelle wurden im Zuge der Inflation teurer. Mit weiteren Preiserhöhungen könnte bald Schluss sein: ein Käuferstreik macht sich bemerkbar. Besonders in China, im mit Abstand wichtigsten Markt, traten Probleme auf. Dort nahmen die Verkäufe um 14,5 Prozent ab, bei E-Autos noch mehr. Die Kernmarke VW Pkw büßte die Marktführerschaft an den lokalen Elektrorivalen BYD ein. Mit neuen Modellen und Investitionen soll gegengesteuert werden. Das Geschäft mit E-Autos wuchs um 42 Prozent, der Anteil ist mit sieben Prozent aber noch gering. Der Luxushersteller Porsche dürfte für Anleger die bessere Wahl sein. EUR 120 140 200 160 180 220 240 2020 2021 2022 2023 EUR 10 12 20 14 18 18 22 24 2020 2021 2022 2023 EUR 80 85 110 105 100 90 95 115 120 Q4/2022 Q1/2023 Q2/2023 ISIN DE0008404005 Kurs (23.06.2023) 209,30 € KGV 2023 e 8,6 Marktkap. 83,9 Mrd.€ KGV 2024 e 7,8 Umsatz 2023 e 159,4 Mrd.€ KGV 2025 e 7,3 BW/Aktie 2023 e 152,74 € Div. 2023 e 5,70 % ISIN DE000PAG9113 Kurs (23.06.2023) 109,35 € KGV 2022 17,4 Marktkap. 50,0 Mrd.€ KGV 2023 e 18,8 Umsatz 2023 e 41,0 Mrd.€ KGV 2024 e 17,4 BW/Aktie 2023 e 20,80 € Div. 2023 e 2,50 % ISIN DE0005557508 Kurs (23.06.2023) 19,57 € KGV 2023 e 10,7 Marktkap. 95,7 Mrd.€ KGV 2024 e 10,5 Umsatz 2023 e 112,1 Mrd.€ KGV 2025 e 9,3 BW/Aktie 2023 e 10,31 € Div. 2023 e 3,56 % Ausgabe Nr. 3/2023 – GELD-MAGAZIN . 73

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