GELD-Magazin, Nr. 3/2023

GOLD . Warten auf den Schub Gold hat eine kleine Ruhepause eingelegt, Prognosen von Incrementum sprechen aber von 2500 Dollar bis zum dritten Quartal 2024. Ende des Jahrzehnts sollen es sogar 4800 Dollar pro Feinunze sein. WEIZEN . Das Wetter schlägt zu Nach einem stetigen Abwärtstrend erfolgte im heurigen Mai/Juni die Trendwende: Der Weizenpreis schoss schnell und kräftig in die Höhe. Die Belastungen durch den Klimawandel könnten zu Ernteausfällen führen. Folge der Klimakrise. Es wird heiß: Das bemerkte man Mitte Juni nicht nur in heimischen Gefilden. Noch stärker betroffen von der Erderwärmung sind natürlich Regionen der südlichen Hemisphäre. Mittlerweile ist es keine subjektive Wahrnehmung mehr, sondern wissenschaftliche Evidenz, dass Extremwetter-Ereignisse wie Starkregen und Überflutungen auf der einen Seite, sowie Hitzewellen und Dürren auf der anderen Seite zunehmen. Das alles belastet natürlich die Landwirtschaft, wobei sich auch wieder das berühmt-berüchtigte Wetterphänomen El Niño angekündigt hat: Es wird in Folge mit Dürreperioden in Australien, Teilen Asiens und Afrikas gerechnet, sowie Überschwemmungen im Westen Amerikas. „Aber auch Europa ist betroffen: Hier erhöht sich das Risiko von Hitzewellen, was sich als relevant für das Maisangebot erweisen könnte. Derweil trübt die aktuelle Trockenphase bereits die Aussichten für die Weizenernte ein“, meint Thu Lan Nguyen, Leiterin Rohstoff-Research der Commerzbank. So wurden die Prognosen für die EU-Weizenernte bereits nach unten revidiert, und in Argentinien befürchtet man sogar, dass die restliche Weizenaussaat bei den aktuellen Bedingungen (ausbleibender Regen) komplett ausfallen könnte. Den Preis für Weizen sollte das unterstützen, was sich bereits im Chartbild bemerkbar macht. (hk) Schwierige Zeiten. Eigentlich spricht fast alles für Gold: Der Krieg in der Ukraine ist noch weit davon entfernt, eine friedliche Lösung zu finden, und die Inflation macht Volkswirtschaften, Investoren und Konsumenten das Leben schwer. Das Edelmetall sollte von solchen Entwicklungen als „Krisenwährung“ Nummer Eins überproportional profitieren. Das ist allerdings nur mit Abstrichen der Fall: Der Goldpreis lag zum Monatsende Mai bei 1.962 Dollar pro Feinunze und ist damit im Gegensatz zum Monat davor um 1,3 Prozent gesunken. Aktuell geht es in einem Seitwärtstrend weiter. Das hat unter Beobachtern durchaus zu einem gewissen Maß der Enttäuschung geführt: „Mit Blick auf die derzeitige Entwicklung der Weltwirtschaft könnte man einen stärkeren Edelmetallsektor erwarten. Anleger, die steigende Kurse erhofft hatten, müssen weiterhin Geduld aufbringen“, so etwa Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer von Stabilitas. Allerdings sollte man auch nicht vergessen, dass Gold seit Oktober letzten Jahres bis zum heurigen Mai von 1620 auf 2043 Dollar gestürmt ist. Nicht verwunderlich, dass einige Anleger jetzt Kasse gemacht haben. Der vielbeachtete „In Gold We Trust-Report“ von Incrementum geht jedenfalls von weiterem Potenzial aus: 2180 Dollar sollen Ende des heurigen dritten Quartals erreicht werden. (hk) in USD/Unze 1.400 1.600 1.700 1.800 1.900 2.000 1.500 2.100 2020 2021 2022 ´23 in USC (CBOT) 400 600 700 800 900 1.000 1.100 1.200 500 1.300 2020 2021 2022 ´23 Ausgabe Nr. 3/2023 – GELD-MAGAZIN . 55

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