ROHSTOFFE . Aktuelle Trends KUPFER . China als Schlüsselfaktor Als sehr schwankungsfreudig erweist sich die Entwicklung von Kupfer, eine Volatilität, die vielen Anlegern nicht gefällt. Fundamentale, getriebene Nachfragestärkung könnte den Preis aber unterstützen und stabilisieren. Steigende Nachfrage. Kupfer weist ein sehr unruhiges Chart-Bild auf, die Kurse fallen und steigen ziemlich wild, die Volatilität ist also hoch. Gebracht hat das ganze hin und her Investoren allerdings wenig: Auf Sicht eines Jahres liegt der Preis leicht im Minus. Das könnte sich aufgrund von fundamentalen Entwicklungen aber zum besseren wenden, denn die Nachfrage aus China steigt wieder an. Auch die Schmelzkapazitäten für Kupfer werden im Reich der Mitte jetzt massiv ausgebaut. Laut Marktbeobachtern sollte der Bedarf an dem Industriemetall das Angebot in den kommenden Jahren ganz klar übersteigen. Für anziehende Nachfrage spricht vor allem, dass Kupfer das Schlüsselmetall des Dekarbonisierungs-Prozesses ist. Zum Beispiel ist es in hohem Maße für die Produktion sogenannten Gießwalzdrahts notwendig, der wiederum in Elektrokabeln für den Energietransport gebraucht wird. Gleichzeitig hört man von Produktionsschwierigkeiten in wichtigen Exportländern wie Chile (es hält rund 40 Prozent der weltweiten Reserven). Neue Minen können hingegen nicht ohne weiteres aus dem Boden gestampft werden, die Entwicklung kann von der Exploration bis zur Marktreife durchaus 15 oder 20 Jahre benötigen. Steigender Bedarf und beschränktes Angebot sollten die Preise also steigen und Kupferproduzenten profitieren lassen. (hk) Credits: pixabay; Iakov Kalinin & industrieblick/stock.adobe.com ERDÖL . Im Schatten der Weltwirtschaft Seit Mai 2023 bewegt sich Erdöl (Brent) in einem Trendkanal zwischen rund 72 und 78 Dollar. Prognosen zufolge wird diese Range auch in den kommenden 12 Monaten nicht nach oben durchbrochen werden. Schwache Konjunktur. Erdöl ist das Schmiermittel der globalen Wirtschaft, läuft diese nicht rund, wird auch weniger „Schwarzes Gold“ nachgefragt. Genau das sehen wir derzeit: Die befürchtete globale Rezession ist zwar bislang ausgeblieben, doch wird die Wachstumsdynamik durch die höheren Zinsen gebremst, die Weltwirtschaft neigt zur Schwäche. Die DekaBank kommentiert: „Das spiegelt sich auch in einer grundsätzlich schwachen Rohstoffnachfrage wider. Weltweit herrscht am Rohölmarkt derzeit ein leichtes Überangebot in der Größenordnung von 0,5 bis eine Million Fass pro Tag.“ Zudem erwarten die Experten eine weitere konjunkturell bedingte Abschwächung der Nachfragedynamik. Es besteht also Abwärtsdruck auf den Ölpreis; als Reaktion darauf hat die OPEC+ die für heuer bereits beschlossene Fördermengenkürzung bis ins kommende Jahr verlängert. Zusätzlich reduzierte Saudi-Arabien seine Ölförderung im Alleingang um eine Million Fass täglich. Der Ölpreis hat nach einem im Juni 2022 eingeleiteten Abwärtstrend heuer zumindest in einen volatilen Seitwärtstrendkanal gedreht. In ihrer Prognose sieht die DekaBank die Sorte Brent in sechs Monaten bei 78 Dollar pro Fass, in zwölf Monaten sollen es 77 Dollar sein. Viel Bewegung wird also nicht erwartet, auf diesem Niveau bewegt sich Öl auch heute. (hk) Sorte Brent, USD/Barrell 2020 2021 2022 20 60 40 50 30 80 100 120 ´23 2020 2021 2022 in USD/Tonne 6.000 7.000 8.000 9.000 10.000 5.000 11.000 ´23 54 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 3/2023
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