GELD-Magazin, Nr. 3/2023

als das Doppelte. Allerdings ist der LithiumPreis sehr volatil: So stürzte er vor kurzem bis auf 160.000 Yuan ab, obwohl große Produzenten sich weigerten, Lithium an China unter einem Preis von 250.000 Yuan zu verkaufen. Danach konnte er sich wieder auf rund 300.000 Yuan erholen. Investments in Lithiumproduzenten in Form von Einzelaktien sind also nichts für Anleger mit schwachen Nerven. Risikobewusste Investoren sollten daher auf Fonds setzen, die unter anderem in Lithiumhersteller und Produzenten anderer Metalle anlegen, die für die Energiewende wichtig sind, etwa den Structured Solutions Next Generation Resources Fund. Er enthält 72 Prozent Lithiumtitel, dazu 17 Prozent Hersteller von Energiemetallen, die für die Energietransformation benötigt werden, wie Kupfer, Kobalt, Nickel, Mangan oder Seltene Erden. Ausblick positiv Niedrige Lagerbestände, die Öffnung Chinas und das starke Wachstum des E-Automarktes in den USA sorgen wieder für Optimismus und steigende Verkaufspreise für Lithium. Profiteure dieser Entwicklung sind Unternehmen, die den begehrten Stoff für die E-Auto-Batterien fördern, wie Weltmarktführer Albemarle. Zudem kommen wieder vermehrt positive News aus der Nachfrageseite. Der größte Automarkt der Welt, China, öffnete sich nach den Corona-Lockdowns und schon zogen die Verkäufe der E-Autos im Laufe des ersten Quartals 2023 an. Gute Nachrichten gab es auch aus den USA. Der Markt hinkt Europa und China in Sachen EMobiliität deutlich hinterher. Doch nun ändern sich dank der üppigen Förderung durch den Staat und dem steigenden Angebot an konkurrenzfähigen Fahrzeugen auch dort die Verkaufszahlen. Der Lithiumsektor profitiert zudem davon, dass nicht nur die E-Autonachfrage dynamisch wächst, sondern auch die Lagerbestände niedrig sind. Die hohe Nachfrage macht sich hier ebenfalls bemerkbar. Dazu kommt noch die Quasi-Verstaatlichung der Lithiumförderung in Chile: hier lagern mit 9,2 Milliarden Tonnen die höchsten Lithium-Reserven der Welt. „Seltene Erden sind fast für jeden technologischen Fortschritt von Bedeutung. Sie werden in elektronischen Geräten, Windturbinen, Solarzellen und Batterien für E-Autos verwendet.“ Allessandro Rollo, Produktmanager bei VanEck Ausgabe Nr. 3/2023 – GELD-MAGAZIN . 51 Von allen kritischen Rohstoffen sollte Lithium bis 2050 die stärkste Nachfrage sehen. (ETS = positives Szenario, NZS = noch rascherer Übergang zum CO2-Null-Emissions-Ziel bis 2050.) Nachfrage nach kritischen Rohstoffen Quelle: BloombergNEF, US Geological Survey 2022 50% 150% 200% 1.800% 2.000% 2020 Gesamtnachfrage 100% 2020 ETS 2050 NZS2050 2020 ETS 2050 NZS2050 2020 ETS 2050 NZS2050 2020 ETS 2050 NZS2050 2020 ETS 2050 NZS2050 2020 ETS 2050 NZS2050 2020 ETS 2050 NZS2050 2020 ETS 2050 NZS2050 2020 ETS 2050 NZS2050 0% Lithium Kobalt Nickel Kupfer Aluminium Silber Seltene Erden Silikon Stahl Wer nicht nur in Lithium, sondern in Unternehmen investieren will, die Materialien für die E-Transformation herstellen, ist hier richtig. Fondsmanager Pieter Busscher investiert in Unternehmen, die Lösungen für die Ressourcenprobleme unseres Planeten anbieten, indem sie Materialien herstellen, die herkömmliche Werkstoffe ablösen, oder Verfahrenstechniken entwickeln, mit denen sich Effizienzsteigerungen bei der Gewinnung, Verarbeitung oder Nutzung von Ressourcen erzielen lassen. Das sind Firmen, die in den Bereichen fortschrittliche Materialien und die auf Effizienzsteigerungen abzielenden Bereiche Verfahrenstechnik und Automatisierung & Robotik tätig sind. Prozessinnovationen spielen dabei ebenfalls eine Rolle: sie erhöhen die Produktivität und bieten Lösungen für die Ressourcenknappheit. Andere Beispiele wären Firmen, die Materialien zur besseren Isolation von Häusern anbieten, Anbieter biobasierter Rohstoffe oder Firmen, die Rohstoffe recyclen. Für „Smart Materials“ werden z.B. Lithium, Kupfer, Aluminium oder hochfester bzw. Grüner Stahl gebraucht. Im Bereich E-Autobatterien fokussiert sich Busscher auf Lithium sowie auf Batterieproduzenten, die Technologien weiter verbessern und Kosten reduzieren. Bei Halbleitern investiert er in Hersteller von Technologien, welche die Produktion von kleineren und fehlerfreieren Chips ermöglichen. FONDSSTRATEGIE . RobecoSAM Smart Materials Equities Pieter Busscher, Manager des Robeco Smart Materials Equity Fund

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