36 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 3/2023 liegen. Daher ist es wichtig, diversifiziert zu sein und Chancen im breiteren Markt zu erkennen. Unserer Meinung nach sollten Anleger wählerisch sein, aber investiert bleiben, da der breitere Markt großes Potenzial für eine fundamentale Bottom-up-Aktienauswahl bietet, um Positionen in Titeln aufzubauen, die immer noch attraktiv bewertet sind.“ So schlecht sieht die Lage also nicht aus, aber einen dicken Minuspunkt gibt es doch: Das „Bankensterben“ in den USA. Das Banken-Fiasko Silicon Valley Bank (SVB) und Co. haben einen Pleite-Reigen eröffnet, der für Unruhe sorgt (siehe Bericht Seite 8). Eine handfeste Finanzkrise dürfte den USA zwar erspart bleiben, seit dem Kollaps bestehen im Bankensektor aber erhebliche Performance-Unterschiede. Curt Organt, Portfoliomanager des erfolgreichen „T. Rowe Price US Smaller Companies Equity Fund“ analysiert: „Der Russell 2500-Index umfasst 216 Regionalbanken, von denen relativ wenige derzeit mit ähnlichen finanziellen oder aktienspezifischen Schwierigkeiten konfrontiert sind wie die SVB und Signature Bank (SBNY). Auch wenn die mediale Aufmerksamkeit für die in Schwierigkeiten geratenen Institute angesichts der möglichen Folgen für das Finanzsystem gerechtfertigt ist, war doch ein Großteil der Regionalbanken nicht von der massiven Einlagenflucht betroffen. So verzeichneten die meisten Regionalbanken in der Woche nach dem SVB- und SBNY-Kollaps entweder keine wesentlichen Rückgänge oder gar einen Zuwachs der Kundeneinlagen. In gewissem Maße beobachten wir eine Verschiebung von US-Einlagen von Regional- auf Großbanken, die als too big to fail gelten – bisher jedoch recht überschaubar.“ Daher: Nicht alle Aktien in einen Topf werfen sondern selektiv bzw. in Fonds investieren. Die drei Top-Positionen im „T. Rowe Price US Smaller Companies“ sind aktuell: Arthur J. Gallagher aus der Versicherungsbranche, Eledyne Technologies (Elektronische Ausrüstungen, Instrumente & Komponenten) sowie Molina Healthcare (Medizinische Produkte und Dienstleistungen). Erfolgreicher ETF Als Ergänzung oder Alternative kann man natürlich auf kostengünstige ETFs setzen. Als erfolgreich erwiesen hat sich etwa der Amundi „NASDAQ-100 UCITS ETF“. Er bildet die Entwicklung des NASDAQ-100 Index in Euro möglichst genau nach, somit landen richtige Schwergewichte im Portfolio, zum Beispiel: Apple, Microsoft, Amazon, Meta oder Alphabet. Das ist in gewisser Hinsicht natürlich eine Wette auf Technologie, aber auch „klassische“ Werte wie Pepsi erfrischen den Investor. MÄRKTE & FONDS . Die besten Märkte – USA Wer macht das Rennen? Also sehr beruhigend wirkt es nicht, wenn US-Präsident Biden vor laufender Kamera stürzt und auch immer wieder für verbale „Hoppalas“ in Form von Versprechern gut ist. So war von ihm ein „God save the Queen“ zu hören – nachdem Elizabeth II verstorben war. Biden will es aber 2024 nochmal wissen und schmeißt sich in die Wahlrunde. Seine Chancen gegen Donald Trump sind dabei nicht schlecht, nachdem dieser mit Klagen eingedeckt wird. Alles als „Fake“ abzutun, zieht auf die Dauer auch nicht. Gefährliche Herausforderer Als starker Rivale Trumps gilt Ron DeSantis, republikanischer Gouverneur Floridas. Der 44-Jährige ist streng konservativ und hat ebenfalls seinen Hut in den Ring geworfen. Allerdings: In parteiinternen Umfragen zu den Republikaner-Vorwahlen liegt er derzeit deutlich hinter Trump, der Abstand misst sich auf durchschnittlich mehr als 30 Punkte. Für Biden könnte im langen und harten Vorwahlkampf wiederum der Demokrat Robert F. Kennedy Jr. gefährlich werden. Er trägt als Neffe des legendären JFK einen großen Namen und ist mit 69 deutlich jünger als Biden (80). Die USA haben kein Finanzierungsproblem, immerhin sind sie wichtigste globale Volkswirtschaft und gelten für Anleiheninvestoren als sicherer Hafen. Trotz Schuldenobergrenze steht Uncle Sam aber kräftig in der Kreide, Tendenz weiter steigend. USA: Staatsverschuldung wächst mächtig Quelle: IMF / Statista 60% 40% 80% 100% 120% 140% 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 Staatsverschuldung in Relation zum BIP
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