GELD-Magazin, Nr. 2/2023

Rezession noch nicht abgesagt. Der US-Arbeitsmarkt hat sich auch im März insgesamt robust gezeigt, wenn auch weniger als erwartet neue Stellen geschaffen wurden. Dafür beschleunigt sich das Lohnwachstum weiter: nicht gut für die Inflationsentwicklung. Die Fed bleibt unter Zinserhöhungsdruck, ist aber wegen der Bankenkrise in einem Dilemma. Allerdings sind die Industrieaufträge stärker als erwartet gesunken. Die Aufträge für langlebige Güter sanken im Februar zum Vormonat um 1,0 Prozent. Dazu fiel die Industriestimmung auf den niedrigsten Stand seit Mai 2020. Der Einkaufsmanagerindex ISM fiel im Vergleich zum Vormonat um 1,4 Punkte auf 46,3 Punkte – ebenfalls auf den niedrigsten Stand seit Mai 2020. Damals wurde die Stimmung durch die Corona-Pandemie belastet. Der Indikator liegt damit weiter unter der Schwelle von 50 Punkten. Er signalisiert damit fünf Monate in Folge eine schrumpfende Industrie. Immerhin ist die Inflation weiter rückläufig. Der PCE-Kernindex fiel im Februar überraschend auf eine Jahresteuerungsrate von 4,6 Prozent nach 4,7 Prozent im Januar. Das Michigan-Konsumklima hat sich spürbar eingetrübt. Der Stimmungsdämpfer im März ist der erste seit November. Die Verbraucher befürchten zunehmend eine Rezession in den USA. Beunruhigend ist die Entwicklung auf dem USImmobilienmarkt. Die Hauspreise sind den siebenten Monat in Folge gesunken. (wr) Gewinneinbruch. Chinas Industriegewinne sind zuletzt abgestürzt. Sie fielen zum Jahresstart um fast ein Viertel. Das zeigt, dass Unternehmen Probleme haben, den Corona-Rückschlag aufzuholen. Dafür hat sich aber die Stimmung in Chinas Dienstleistungsbetrieben im März deutlich verbessert. Der Stimmungsindex des Wirtschaftsmagazins „Caixin“ stieg um 2,8 Punkte auf 57,8 Zähler. Der Indexwert stieg damit weiter über die Expansionsschwelle von 50 Punkten, was auf ein Wachstum der wirtschaftlichen Aktivitäten hindeutet. Jedoch in der Industrie hat sich die Stimmung im März deutlich abgekühlt. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) sank von 51,6 Punkten im Februar auf 50,0 Punkte im März. Volkswirte hatten dagegen mit einem Stand von 51,4 Zählern gerechnet. Zuletzt haben die meisten chinesischen Konjunkturdaten nach dem Ende der strikten Corona-Maßnahmen eher auf eine Erholung der Wirtschaft hingedeutet. Allerdings zeigte sich bei der Stimmung in den großen und staatlichen Industriekonzernen ebenso jüngst eine Delle. Bei diesen Industrieunternehmen ging der von der Regierung ermittelte Indikator im März von 52,6 Zählern auf 51,9 Punkte zurück. Der bei den Einkaufsmanagern der Dienstleistungsunternehmen erfasste Index (PMI) kletterte auf 58,2 Zähler. Es ist der höchste Stand seit Mai 2011. Volkswirte hatten mit einem Rückgang gerechnet. (wr) AKTIEN . Börsen international USA . Bankenkrise mit Milliarden zugeschüttet CHINA . Licht und Schatten Korrektur abgefedert Der wichtigste US-Aktienindex konnte im März den kurzen Schock wegen der Bankenkrise schnell wegstecken. Die wichtige Marke von 4000 Punkten wurde zurückerobert. Anleger sollten ihre Long-Positionen (= Investitionen) halten, aber ein StoppLoss bei 3300 Punkten setzen. Erholung Der A-Aktien-Index konnte, nachdem er die wichtige Marke bei 3000 Punkten mutig verteidigt hatte, eine Rally bis auf gut 3400 Punkte hinlegen. Seither bewegt er sich seitwär ts. Ein neuer Aufwär tstrend wird noch auf sich warten lassen. S&P 500 SHANGHAI A INDEX Credit: foxaon/stock.adobe.com Indexpunkte in USD 3.000 2.500 2.000 3.500 4.500 5.000 4.000 2021 2020 2022 2.600 3.400 3.600 3.800 3.000 3.200 2.800 4.000 Indexpunkte in CNY 2021 2020 2022 ´23 ´23 44 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 2/2023

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