GELD-Magazin, Nr. 2/2023

GOLD . Ziemlich volatil PALLADIUM . Keine Erholung Harter Zweikampf. Es ist praktisch unmöglich, Palladium richtig einzuschätzen, ohne seinen Widerpart Platin zu betrachten. Beiden „Kontrahenten“ ist gemeinsam, dass sie in der Katalysatoren-Technologie eingesetzt werden. Sie liefern sich in diesem Bereich ein hartes Match, wobei es sich letztlich auch um einen Preiskampf handelt. Und es scheint so, als würde sich Platin durchsetzen und Palladium in Katalysatoren zunehmend substituieren. „Wir gehen weiterhin davon aus, dass Palladium im zweiten Halbjahr 2023 und 2024 hinter Platin zurückbleiben wird“, heißt es folgerichtig in einer Rohstoffanalyse von BNP Paribas. Dementsprechend mau sieht die Prognose der Experten für den Palladium-Preis in diesem Jahr aus: 1,5 Dollar pro Unze werden erwartet, was dem gegenwärtigen Niveau entsprechen würde. Das lässt also wenig Hoffnung auf ein Kursfeuerwerk aufkommen, um es vorsichtig auszudrücken. Auch der Chartverlauf spiegelt wenig Optimismus wider: Nachdem im Vorjahr eine nahezu klassische Schulter-KopfSchulter-Formation den ehemaligen Höhenflug beendete, liegt der Preis im Argen. Ein Ausbruchsversuch Ende 2022 wurde praktisch im Keim erstickt. Trost für langfristige Palladium-Investoren: Auf Sicht von fünf Jahren liegt man immer noch mit rund 50 Prozent im Plus. Jetzt bietet sich aber kein Einstieg an. (hk) Unberechenbar. Auch angesichts von Corona, Rezessionsängsten, unglaublicher Inflation und einem ausgewachsenen Krieg innerhalb Europas kennt Gold nicht nur die Richtung nach oben. Das stellt das Chartbild eindrucksvoll unter Beweis: Nach dem Überfall auf die Ukraine kletterte der Preis natürlich schnell in die Höhe, aber schon ab April 2022 setzte die Korrektur ein. Diese wurde im September/Oktober von der Einleitung eines Aufwärtstrends abgelöst. Dieser setzt sich nach einer Unterbrechung im heurigen Februar und März weiter fort. Die Volatilität ist also beachtlich. Das hat auch damit zu tun, dass Gold keinen Wert hat, den man mit Unternehmensgewinnen, Zinsrenditen oder Ähnlichem vergleichen könnte, wie Experte Ronald Gehrt auf lynxbroker.at treffend festhält. Das Edelmetall kann also im Gegensatz zu Aktien, gemessen an WertParametern wie Buchwert oder KGV, nie als zu billig oder zu teuer bezeichnet werden. Deshalb fallen Prognosen bei Gold besonders schwer. Ganz schnell kann etwa die Angst vor einer weltweiten Bankenkrise das Edelmetall wieder stützen. Es ist daher wohl das Beste, nicht auf Timing zu setzen, sondern konstant einen Anteil im Gesamtportfolio von rund acht bis zehn Prozent zu halten. Das macht für die Diversifikation Sinn und kann leicht mit Sparplänen verwirklicht werden. (hk) Gold ist vor allem ein emotionales Asset, Prognosen fallen besonders schwer. Seit Oktober letzten Jahres regieren wieder die Bullen, aber auch dieser Aufstieg ist von Volatilität gekennzeichnet. Das wird wohl so bleiben. in USD/Unze 1.400 1.600 1.700 1.800 1.900 2.000 1.500 2.100 2020 2021 2022 ´23 Palladium wird in Katalysatoren zusehends durch Platin ersetzt. Das verringert die physische Nachfrage nach dem zuerst genannten Rohstoff in der Automobilbranche. Auch das Chartbild strahlt kaum Hoffnung aus. in USD/Unze 1.400 1.800 2.000 2.200 2.400 2.600 2.800 3.000 1.600 3.200 2020 2021 2022 ´23 Ausgabe Nr. 2/2023 – GELD-MAGAZIN . 41

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