GELD-Magazin, Nr. 2/2023

ROHSTOFFE . Aktuelle Trends KUPFER . Für und wider Der Preis für Kupfer will nicht recht vom Fleck kommen, er befindet sich in einem Seitwärtstrendkanal mit leichten Tendenzen nach unten. Die China-Öffnung hat bisher noch für keinen Boom gesorgt. China-Öffnung. Marktbeobachter setzen große Hoffnung in die Abkehr Pekings von seiner zuvor überaus strikten Null-CovidPolitik. Die „Wiedereröffnung“ soll den Konsum, aber auch die Industrie anfeuern. Das Letztere inklusive einer belebenden Nachfrage am internationalen Rohstoff-Sektor. Besonders Kupfer sollte profitieren, handelt es sich doch um das weltweit wichtigste Industriemetall. Die Daten vom Februar legen nahe, dass die Öffnung tatsächlich eine Unterstützung bietet, wenn auch in eher bescheidenem Ausmaß. Es handelt sich dabei um das Ergebnis von Verbesserungen im Wohnbau und bei Auto- und Haushaltswarenverkäufen. BNP Paribas hat seine Wachstumserwartungen für die Nachfrage nach raffiniertem Kupfer in China im Jahr 2023 von ca. 1,5 auf 3,3 Prozent angehoben. Das entspricht immerhin mehr als einer Verdoppelung. Vieles davon wird allerdings durch die steigende Inlandsproduktion Chinas ausgeglichen. Die Experten erwarten im zweiten Halbjahr 2023 ein begrenztes Aufwärtspotenzial für den Kupferpreis. In die Berechnung miteinbezogen: Der Verbesserung der chinesischen Nachfrage dürften Kreditsorgen in den USA und Europa entgegenwirken (strenge Vergaberichtlinien, hohe Zinsen, Bankenkrise). Das könnte die Lust nach neuen Investitionen und somit den Bedarf an Kupfer dämpfen. (hk) Credits: pixabay; alexlmx/stock.adobe.com ERDÖL . Licht und Schatten Der Chart der Sorte Brent hat nach dem steilen Anstieg des Vorjahres heuer deutlich korrigiert und ist in den Konsolidierungsmodus geschwenkt. Es belasten Rezessionsängste und der anhaltende Ukraine-Krieg. Nachzügler. Die vergangenen Jahre und Monate haben den großen Öl- und Gaskonzernen überdurchschnittliche Gewinne beschert. Kein großes Kunststück, angesichts der Rallye an den Energiemärkten. Heuer ist der Ölpreis zwar zurückgekommen und in eine Konsolidierungsphase umgeschwenkt, dennoch dürfen sich die Ölmagnaten die Hände reiben: Auf Sicht von drei Jahren ist die Nordsee-Sorte Brent um rund 300 Prozent in die Höhe geschnellt. Durchaus üppig. Hier sollte eigentlich noch etwas „Kleingeld“ übrigbleiben, um die grüne Energiewende vorzubereiten. Die Entschlossenheit des Sektors bei der Bekämpfung des Klimawandels war allerdings zögerlich. Im vergangenen Jahr investierte die Branche insgesamt nur 40 Prozent ihres operativen Cashflows. 2012 bis 2016 waren es 80 bis 100 Prozent. Von 2018 bis 2022 haben laut DPAM die sechs großen europäischen Öl- und Gasunternehmen hingegen rund 240 Milliarden Dollar an ihre Aktionäre ausgeschüttet. Die Gesamtinvestitionen gingen gegenüber der Phase 2012 bis 2013 um fast die Hälfte zurück. Zwischen 7,5 und 25 Prozent davon wurden in kohlenstoffarme Lösungen wie Bioenergie, Biokraftstoffe, EVLadestationen, Erneuerbare Energien, Wasserstoff oder Kohlenstoffabscheidung und -speicherung investiert. Das könnte ruhig ein bisschen mehr sein. (hk) Sorte Brent, USD/Barrell 2020 2021 2022 20 60 40 50 30 80 100 120 ´23 2020 2021 2022 in USD/Tonne 6.000 7.000 8.000 9.000 10.000 5.000 11.000 ´23 40 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 2/2023

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