Der 2888 Aktien aus 23 Industrieländern und 24 Emerging Markets enthaltende MSCI ACWI Index (USD) verlor 2022 knapp 18 Prozent an Wert. Gleichzeitig erlitt der REX (Performance) Index ein Minus von 11,9 Prozent. In Großbritannien beheimatete offene Fonds erlitten 2022 mit 23 Milliarden Pfund den größten Netto-Kapitalabfluss in der Dekade. Die höchsten Netto-Abflüsse verzeichneten dabei Aktienfonds mit fast 22 Milliarden Pfund. In Österreich schrumpfte laut FMABericht zum Asset Management im Jahr 2022 das verwaltete Vermögen um 30,4 Milliarden Euro bzw. um 13,2 Prozent auf 200,2 Milliarden Euro. Die Nettomittelabflüsse lagen dabei bei ca. 500 Millionen Euro. Doch mit zunehmenden Anzeichen einer möglichen Leitzinsanhebungspause in den USA mehren sich die Lichtblicke im laufenden Jahr und es gibt Einstiegschancen in vermögensverwaltende Mischfondskategorien von defensiv (unter einem Drittel Aktien), ausgewogen (maximal die Hälfte in Aktien), bis hin zu dynamisch (über der Hälfte in Aktien). Defensivere Chancen Der Schroder ISF Inflation Plus brachte es in den vergangenen 20 Jahren bei überschaubaren Schwankungen auf ein Plus von 3,16 Prozent p.a. – so die Daten von fondsweb. Ein weitgehender Inflationsschutz ist damit langfristig möglich. Per 28. Februar herrschte eine Kombination aus kurzlaufenden französischen Anleihen, Cash, diversen ETFs, Hochzinswährungsanleihen und Gold. Eine weitere defensive Alternative ist der von der Steiermärkischen Bank und Sparkassen AG verwaltete Avantgarde Klassik, dessen strategische Allokation zu 50 Prozent aus Anleihen, 25 Prozent Aktien und 25 Prozent AlterMÄRKTE & FONDS . Vermögensverwaltungskonzepte Neue Gewinnchancen Klassische Vermögensverwaltungsfonds litten 2022 unter der seltenen Konstellation zweistelliger Verluste bei Aktien und Anleihen. Wie haben die Profis darauf reagiert? Das GELD-Magazin befragte dazu renommierte Fondsmanager. MICHAEL KORDOVSKY Credits: beigestellt/Stefan Gröpper Photography; William W. Potter/stock.adobe.com 24 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 2/2023 Absicherung gegen Finanz- und Systemkrisen Einen Inflationsschutzansatz mit Absicherung gegen Risiken im Finanzsystem verfolgt der KEPLER-FONDS – Macro + Strategy. Dazu Markus Haid, Portfolio Manager bei der Privatconsult: „Der Fonds hat aktuell ca. 40 Prozent Aktien, 30 Prozent Gold, 15 Prozent Anleihen, der Rest in alternativen Investments. Die hohe Goldquote mag verwundern, aber da wir uns in der Endphase des längerfristigen Schuldenzyklus befinden, ist diese auch gerechtfertigt. Außerdem ist die Goldallokation auch korrelationstechnisch interessant, da bei steigenden Zinsen Anleihen und Aktien verlieren, nicht aber zwingend Gold, da eine solche Entwicklung zu Solvenzproblemen - beispielsweise bei Banken und Immobilienfinanzierern etc. - führen würde.“ Zur Anlagestrategie: „Die Veranlagungsentscheidung basiert auf einer Top Down-Analyse, dabei ist beispielsweise bedeutsam, wie die allgemeine Liquiditätssituation ist, die Entwicklung der Realzinsen, oder in welchem Schulden- und Konjunkturzyklus man sich gerade befindet. Außerdem ist die relative Attraktivität der einzelnen Anlageklassen zueinander von hoher Bedeutung. Auch die Sentimentanalyse fließt in die Anlageentscheidung mit ein. Besondere hilfreich ist auch die empirische Analyse vergleichbarer Zeiträume, ganz nach dem Motto „die Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich“, so Haid.
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