Londoner Früchte Immer wieder jagten Bilder von leeren Supermarktregalen in Großbritannien durch internationale Medien, vor allem Obst und Gemüse sei Mangelware. Wie sieht die Versorgungslage heute aus? GELD-Magazin-Redakteur Harald Kolerus nützte einen Kurztrip nach London zur Spurensuche. Bestandsaufnahme in rund fünf Shops: Die Theken waren alle prall gefüllt mit Wurst, Käse, Fleisch und Obst sowie Gemüse. Wie passt das mit dem Image der Unterversorgung zusammen? Gespräche mit der ansässigen Bevölkerung klärten auf: Ja, es gab ab und an einen Mangel an „vegetables“, der löste sich aber in der Regel auch schnell wieder auf. Es waren Fehler in den Logistikketten, die zu Engpässen führten, weil bei der Lagerhaltung gespart wird und die On-Demand-Lieferungen stockten. In Wimbledon wird man also die gewohnten Erdbeeren genießen können, das Königreich scheint gerettet! Investmentausblick von J.P. Morgan: Geballte Information, voller Saal versuchen den größten Schaden zu verhindern bzw. zu minimieren.“ Ein spannender Bereich ist in diesem Zusammenhang die Präzisionslandwirtschaft: Modernste Technik (zum Beispiel der Einsatz von Sensoren und Satellitenaufklärung) hilft dabei, Bewässerung und Anpflanzungen zu optimieren und somit gegen Dürren sowie Missernten vorzugehen. Billionen für die Energiewende Naheliegend, dass Nachhaltigkeit auch ein weites Feld für Anleger eröffnet. Fiona Harris, Managing Director und Investment Specialist bei JPM, erinnert an den „Inflation Reduction Act“ (IRA) in den Vereinigten Staaten. Hier werden in den kommenden Jahren Billionen Dollar in die „grüne Wirtschaft“ gesteckt: „Mit dem IRA wurde eine große Ära für Infrastruktur-Investments eingeläutet, von dem Konsumenten und Unternehmen profitieren werden“, so die Fachfrau. Dabei verwies sie auf die gut aufgestellten Photovoltaik-Firmen in China, aber auch europäische Solar-Brands seien im Reich der Mitte beliebt. Emerging Markets bestehen aber natürlich nicht nur aus China; so ist der IRA etwa in Südkorea auf große Aufmerksamkeit gestoßen, die dort ansässigen Unternehmen erhoffen sich schöne Aufträge durch die großangelegten Umweltinvestments. Wobei nicht verschwiegen werden soll, dass Schwellenländer allgemein vor einem herausfordernden Umfeld standen – so hat der hohe Dollar geschmerzt. Dieser Gegenwind sollte sich mit einem schwächeren Greenback aber abmildern. Vor allem China sei laut den JPM-Aktienspezialisten als tonangebende asiatische Volkswirtschaft und nach – so wie es heute aussieht – gelungener Corona-Wende ein interessanter Platz für Anleger. Europa nicht vergessen Aber auch der alte Kontinent habe einen „Platz in den Portfolios“ verdient, meint Sonal Tanna, JPM-Anlageexpertin. Nachdem Europa nämlich lange Jahre gegenüber den Vereinigten Staaten underperformt habe, bestehe jetzt durchaus Aufholpotenzial. Eine Bewegung, die sich tatsächlich in den letzten Monaten in den internationalen Kursentwicklungen bestätigte. Fazit: 2023 bietet einige Investmentchancen, aber die geopolitischen Spannungen machen es passiven Anlageformen schwerer. Aktive Asset Allocation ist gefragt. Ausgabe Nr. 2/2023 – GELD-MAGAZIN . 23 Konsumentenvertrauen: Rückkehr? Das globale Konsumentenvertrauen ist durch den Ukraine-Krieg in den Keller gerutscht. Der Indikator der Universität Michigan könnte aber eine leichte Erholung erkennen lassen. Quellen: Haver Analytics, Bloomberg, JPMorgan, 2. Q 2022 University of Michigan Consumer Sentiment Index 60 70 80 50 2020 90 100 110 2018 2016 2014 2012
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