GELD-Magazin, Nr. 1/2023

44 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 1/2023 0123456789012 Strabag: Streubesitz weiter verringert DIE ZAHL DES MONATS 43,37 Prozent Pflichtangebot. Durch die Bildung eines neuen Syndikats (Haselsteiner Privatstiftung, Raiffeisen-Holding und Uniqa) wurde im vergangenen Jahr ein verpflichtendes Übernahmeangebot ausgelöst. Bis zum Ende der Nachfrist wurden dem Syndikat 2,78 Millionen Strabag-Aktien angedient, womit sich der Streubesitz von 14,44 Prozent auf 11,73 Prozent verringert hat. Beim derzeitigen Börsenkurs von rund 38 Euro macht der Free Float rund 460 Millionen Euro aus. Obwohl die Aktie fundamental günstig ist, kommt sie als Investment für größere Investoren daher nicht mehr in Frage. Analysten werden daher bei der Bewertung der Aktie einen Liquiditätsabschlag abziehen. Für Kleinaktionäre bleibt die Aktie aufgrund der soliden Bilanzstruktur und der hohen Dividende interessant. Flughafen Wien. Der auf den Cayman-Islands beheimatete Fonds IFM Global Infrastructure Fund, der bereits 40 Prozent am Flughafen Wien gehalten hat, stockt seinen Anteil auf 43,37 Prozent auf. Bis zum Ende der Angebotsfrist nahmen 3,37 Prozent das Angebot an. Der Fonds strebte eigentlich eine Aufstockung um fast zehn Prozent an. Den Angebotspreis von 34 Euro je Aktie hatte der Flughafen selbst angesichts der guten Entwicklung des Unternehmens als zu niedrig gesehen und den Aktionären empfohlen, das Kaufangebot nicht anzunehmen. Das Ergebnis sei ein „erfreulicher Vertrauensbeweis“, dass zwei Drittel der Streubesitzaktionäre das Kauf-Angebot von IFM nicht angenommen haben, hieß es vom Flughafen Wien zur APA. Das würde unterstreichen, dass die Streubesitzaktionäre an eine weitere positive Entwicklung des Unternehmens glauben. Credits: RBI/David Sailer, voestalpine AG, Quelle: voestalpine.com voestalpine Ausblick angehoben 1.-3. Quartal. Das Ergebnis in den ersten drei Quartalen 2022/23 lag im Rahmen der Erwartungen. Der voestalpine-Konzern konnte in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres (bis Ende März) den Umsatz um 29,3 Prozent von 10,5 auf 13,6 Milliarden Euro steigern. Das EBITDA legte um 23,4 Prozent von 1,5 auf 1,9 Milliarden Euro zu. Der Vorstand der voestalpine hob den Ausblick für das gesamte Geschäftsjahr 2022/23 leicht an und erwartet aus heutiger Sicht ein EBITDA von rund 2,5 Milliarden Euro – inklusive eines positiven Einmaleffektes aus einem Grundstücksverkauf in der Höhe von rund 120 Millionen Euro im vierten Geschäftsquartal. Zusätzlich sollte die Kursentwicklung vom laufenden Aktienrückkaufprogramm von bis zu zehn Millionen gestützt werden (seit November 2022 wurden rund 2,2 Millionen Aktien erworben). AKTIEN . Kurzmeldungen Kredite an Soldaten. Investoren sorgen sich zunehmend um die Präsenz der Raiffeisen Bank International (RBI) in Russland. Die dort diktierten Kreditstundungen für Soldaten sorgen für zunehmenden Druck, ihr Geschäft in dem Land zu beenden. Neben der Ukraine, die immer wieder an die RBI appelliert hat, aus Russland auszusteigen, mehren sich nun auch Stimmen von Investoren, die sich Sorgen um deren Reputation machen. Die RBI verdient nach wie vor Geld in Russland und gilt dort als eine der 13 systemrelevanten Kreditinstitute. 2022 konnte sie ihren Gewinn in Russland von 474 Millionen Euro auf 2,06 Milliarden Euro sogar mehr als vervierfachen – vor allem durch Währungseffekte und dem Geschäft mit dem Devisentausch. Nun wächst die Sorge, dass die Bank dazu benutzt werden könnte, den Krieg auch auf andere Weise zu finanzieren. Alleine die Anforderung, dass die Bank Soldaten Zahlungserleichterungen gewähren müsse, zeigt die Gefahren, wenn Unternehmen zu Handlungen gezwungen werden können, die gegen ihre Unternehmenswerte verstoßen. Die RBI lässt sich aber noch alle Optionen offen. CEO Johann Strobl betonte Anfang Februar, dass man alle Möglichkeiten inklusive eines völligen Ausstiegs untersuche. Ein solcher Prozess sei aber sehr komplex. Erschwerend kommt ein Dekret des russischen Präsidenten Wladimir Putin hinzu, das Investoren aus sogenannten unfreundlichen Ländern den Verkauf von Bankanteilen verbietet, es sei denn, der russische Präsident selbst erteilt eine Ausnahmegenehmigung. „Wir untersuchen alle Möglichkeiten – inklusive eines Ausstiegs aus Russland. Ein solcher Prozess ist aber sehr komplex." Johann Strobl, CEO der Raiffeisen Bank International Raiffeisen Bank International: Ausstieg aus Russland gefordert

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