Neuer Aufwärtstrend. Teamviewer ist ein Software-Spezialist für die Fernwartung von Computern. Für private Anwender ist die Software kostenlos. Per Abomodell im B2BBereich bei Geschäftskunden verdient Teamviewer jedoch gutes Geld. Im Cloud-Segment ist das Unternehmen auch aktiv. Grundsätzlich funktioniert das Geschäftsmodell also weiterhin. Großinvestoren wie Petrus Advisers haben auf Sparen bei teuren (Sport-) Sponsoring-Verträgen gedrängt. Bei der Neuausrichtung kommt Teamviewer voran. Das dritte Quartal zeigte eine höhere Profitabilität. Kauf bei Rücksetzer auf 11,10 Euro. Rezessionsrisiken. Vonovia ist Europas größtes Wohnimmobilien-Unternehmen. Die Dividende kostet viel Geld. Bei Kapitalmarktkosten von sechs Prozent, selbst bei Bauzinsen von vier Prozent werden sich die Schuldzinsen aus Mieteinnahmen nicht so leicht bezahlen lassen. Nur 260.000 Vonovia-Wohnungen (Hälfte des Bestands) haben kurzfristig noch Mietsteigerungspotenzial, das sagt Finanzvorstand Philip Grosse. Dazu müssen zehntausend Wohnungen pro Jahr verkauft werden. Angesichts der Risiken des Geschäftsmodells erscheint ein Aktienkursziel von über 30 Euro ambitioniert. Chipnachfrage bleibt stark. Der global drittgrößte Hersteller von Wafern (Siliziumscheiben) mit 300 Millimeter Durchmesser zur Herstellung von Chips erhöht die Prognosen. Siltronics Produktionskapazitäten sind voll ausgelastet. Die Treiber dafür sind Chips für den 5G-Mobilfunk und Halbleiter für den zunehmenden Anteil von Elektronik in Fahrzeugen. Schwächen bei Chips für Smartphones und PCs werden damit überkompensiert. Für 2022 stellt der Konzern deshalb nun 26 bis 30 Prozent statt bisher 21 bis 27 Prozent mehr Umsatz in Aussicht. In Singapur baut man bis 2024 eine neue Fabrik. Kauf bei 75 Euro. TEAMVIEWER . wird reanimiert VONOVIA . Betongold bleibt spekulativ SILTRONIC . Positive Prognosen Nach neun Monaten sind 6,5 (Vorjahr: 5,8) Milliarden Euro in der Kasse. Selbst, wenn die Rezession 2023 das Wachstumstempo der Post zwischenzeitlich bremst: Spätestens 2024 dürfte es kraftvoll vorwärtsgehen. Infineon überrascht positiv Die trüben Zeiten mit gestörten Lieferketten sind offenbar vorbei. Deutschlands größter Chip-Konzern Infineon erhöhte zuletzt sogar seine Langfristziele. Das Unternehmen erwartet künftig ein Umsatzwachstum von mehr als zehn Prozent. Auch die Profitabilität soll deutlicher steigen als bisher geplant, nämlich auf 25 Prozent Gewinnmarge nach bislang erwarteten 19 Prozent. Im Geschäftsjahr 2022/23 per Ende September schnellte der Umsatz um 29 Prozent auf 14,2 Milliarden Euro nach oben. Das Segment-Ergebnis verbesserte sich um 63 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. Damit übertraf das Unternehmen die Erwartungen der Analysten und kündigte die höchste Einzelinvestition der Unternehmensgeschichte an: Fünf Milliarden Euro will der Konzern in Dresden investieren. Das neue Werk wird jedoch erst im Herbst 2026 produktionsbereit sein. Unter Vollauslastung soll es für bis zu 5,1 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr sorgen. Auch in Indonesien wird weiter investiert. StrukturelleWachstumstreiber Dekarbonisierung und Digitalisierung sorgen für strukturell steigenden Halbleiterbedarf. Zuletzt wurde auch ein Milliardenauftrag vom Opel-Mutterkonzern Stellantis eingefahren. Es sollen Siliziumkarbid-Halbleiter für E-Autos produziert werden. Kursziele für die Aktie von 40 bis 45 Euro machen die Analystenrunde. Bei Infineon sorgt man sich nicht um die Auslastung der neuen Fabriken: Bei Leistungshalbleitern könnte es sogar zu einer verstärkten Knappheit in den nächsten Jahren kommen: dank des steigenden Bedarfs für erneuerbare Energien. Der Auftragsbestand von rund 43 Milliarden Euro entspricht dem Dreifachen des Jahresumsatzes, auch wenn darin Mehrfach-Bestellungen enthalten sein sollten. Selbst wenn dieser Auftragsbestand sich halbieren würde, kann Infineon dennoch gut schlafen. ISIN DE000A2YN900 Kurs (08.12.2022) 13,00 € KGV 2022 e 33,3 Marktkap. 2,23 Mrd. € KGV 2023 e 25,4 Umsatz 2022 e 1,80 Mrd. € KGV 2024 e 21,1 Buchwert/Aktie 59,30 € Div. 2022 e 0% ISIN DE000A1ML7J1 Kurs (08.12.2022) 23,60 € KGV 2022 e 11,9 Marktkap. 18,66 Mrd. € KGV 2023 e neg. Umsatz 2022 e 3,05 Mrd. € KGV 2024 e neg. Buchwert/Aktie 48,00 € Div. 2022 e 7,56% ISIN DE000WAF3001 Kurs (08.12.2022) 77,00 € KGV 2022 e 6,2 Marktkap. 2,32 Mrd. € KGV 2023 e 7,7 Umsatz 2022 e 1,80 Mrd. € KGV 2024 e 7,9 Buchwert/Aktie 59,30 € Div. 2022 e 3,87% EUR 7,50 20 15 10 30 25 40 50 2020 2021 2022 18 50 55 40 45 25 35 30 20 60 EUR 2019 2020 2021 2022 50 60 100 120 80 70 90 140 EUR 2019 2020 2021 2022 Jänner 2023 – GELD-MAGAZIN . 63
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