GELD-Magazin, Dezember 2022 / Jänner 2023

2 Herausforderungen annehmen – Hürden meistern Die PALFINGER AG wird 2022 den größten Umsatz ihrer Geschichte realisieren. Wie dies im aktuell schwierigen wirtschaftlichen Umfeld möglich ist, führt CEO Andreas Klauser im Folgenden aus. Die gute Umsatzentwicklung im ersten Halbjahr 2022 konnte auch im dritten Quartal fortgesetzt werden. Ist das Zwei-Milliarden-Umsatz-Ziel heuer zu meistern? Welche Sparten waren die primären Umsatztreiber? Wo liegen Ihre Umsatzerwartungen für 2023? Wir haben es nun Dezember und unser Umsatzziel der 2,0 Mrd. Euro für 2022 kann ich klar bestätigen bzw. werden wir diese Umsatzmarke voraussichtlich sogar übertreffen! Unter Berücksichtigung der schwierigen Rahmenbedingungen am Markt im Jahr 2022 macht uns dieser Ergebnisausblick besonders stolz. Im Produktportfolio von PALFINGER am stärksten nachgefragt sind unsere Lösungen für die Bauwirtschaft, Industrie wie auch für Transport & Logistik und die Land- & Forstwirtschaft. Für 2023 haben wir noch keine Guidance veröffentlicht, wir sind aber durchaus optimistisch, dass wir auch kommendes Jahr ein Umsatzwachstum zeigen können. Wie haben sich steigende Material- und Energiekosten sowie die Lockdown-bedingten Lieferkettenunterbrechungen auf die Produktion ausgewirkt? Dem starken Umsatzwachstum im Gesamtjahr 2022 standen in den vergangenen Quartalen hohe Lagerbestände bei Fertigprodukten durch Lieferverzögerungen bei LKWs und großen Sicherheitslagerbeständen in der Produktion gegenüber. Diese Lagerbestände haben sich negativ auf unser Working Capital ausgewirkt. Unsere Auftragsbücher sind jedoch gut gefüllt und reichen bis ins dritte Quartal 2023. Unsere Produktion ist vollständig ausgelastet. Das Dynamic Pricing ermöglicht zudem eine rasche Weitergabe von Materialkostensteigerungen mit Wirksamkeit ab 2023. Generell haben wir im heurigen Jahr mehrere Preiserhöhungen durchgeführt. Zu sämtlichen Krisenthemen wie Ukraine-Krieg, Lieferkettenunterbrechungen, Preiserhöhungen, Energiekrise wurden bei PALFINGER auch rechtzeitig eigene Taskforces installiert. Diese ermöglichen es uns, effizient und tagesaktuell auf Änderungen auf den Märkten zu reagieren. In diesem Jahr haben sich die Regionen NAM und LATAM sehr positiv entwickelt. Wie sieht Ihre Prognose für 2023 aus? Ja, es ist richtig, dass wir hier eine Veränderung bei der Umsatzverteilung aus den Regionen sehen. Regional kommen aktuell rund 57 Prozent des Umsatzes der PALFINGER AG aus der Region EMEA, 25 Prozent aus NAM und sechs Prozent aus LATAM. Eine etwas abgeschwächte Marktnachfrage macht sich jedoch in EMEA und APAC aufgrund der globalen wirtschaftlichen Entwicklungen und Unsicherheiten bemerkbar. NAM und LATAM ziehen hingegen stark an. Daher setzen wir intensiv auf diese Zukunftsmärkte. Die PALFINGER „Strategie 2030“ ist mit der Eröffnung des Technologiezentrums in Köstendorf dieses Jahr einen Schritt weit Realität geworden. Worin liegt dabei mittelfristig der USP für das Unternehmen? Mit Köstendorf als Zentrum unserer weltweiten Forschungsaktivitäten stellen wir für unsere Kunden und Partner die Entwicklung zukunftsorientierter, nachhaltiger Produkt- und integrierter Gesamtlösungen sicher. So werden im erweiterten Technologiezentrum Köstendorf Kernelemente wie Steuerungs-, Regel- und Antriebstechnik zentral gebündelt und so effizient entwickelt. Das Technologiezentrum stellt für PALFINGER sicher, dass über alle Produktlinien hinweg einheitliche Kompetenzen zur Verfügung gestellt und Bauteile in Modulbauweise entwickelt werden. Parallel dazu entwickelt das globale Technologiezentrum die erfolgreichen Entwicklungspartnerschaften mit Universitäten, Fachhochschulen, Industrie- und Entwicklungspartnern sowie Fachschuleinrichtungen weiter. Diese Aktivitäten tragen dazu bei, den lokalen Arbeitsmarkt und die regionale Wirtschaft zu beleben sowie internationale Top-Talente anzuziehen. www.palfinger.ag Andreas Klauser, CEO PALFINGER AG Jänner 2023 – GELD-MAGAZIN . 59 EXPERTSTALK . Andreas Klauser, Palfinger AG FOTO: beigestellt

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