logieinfrastruktur deutlich an. Auch RobotikLösungen oder KI werden in Sektoren wie öffentliche Gesundheit, Landwirtschaft oder Logistik interessant, da sie dabei helfen, Kosten zu sparen. Investitionen in eine größere Energieunabhängigkeit benötigen technologische Lösungen, um die Effizienz alternativer Energien zu steigern. Hyun Ho Sohn, Portfoliomanager des Fidelity Global Technology, weist darauf hin, dass der Technologiesektor von langfristigen strukturellen Trends profitiert, die von mittelfristigen Makro-Zyklen (wie z.B. die derzeit hohe Inflation) nur ein wenig überlagert werden. „Die aktuell hohen Preissteigerungen sind natürlich ein Problem, doch viele Technologiefirmen können ihre Preise erhöhen, um die höheren Kosten auszugleichen. So sind Softwareprodukte in der Preisgestaltung an den Konsumentenpreisindex gekoppelt. Internet-, Transaktions- und Zahlungsplattformen wiederum berechnen eine kundenspezifische Take Rate, abhängig vom Umsatz und der Handelsfrequenz. Letztere Anbieter haben eine viel höhere Preismacht als noch vor einigen Jahren, da Technologie ein integraler Bestandteil unserer Arbeits- und Freizeit geworden ist. Da gibt es zahlreiche hohe Cash Flow-generierende Unternehmen, die die Inflationswelle gut reiten können. Dazu investiere ich auch in Sektoren abseits der Informationstechnologie, die starke Wachstumsaussichten und erprobte Geschäftsmodelle bieten, etwa Entertainment Services wie z.B. Computerspiele im Sportbereich. Dagegen bin ich bei ITHardware klar untergewichtet, da viele Konsumenten den Squeeze der hohen Inflation bei den Lebenshaltungskosten zu spüren bekommen.“ Ausblick: Große Trends intakt Anders Tandberg-Johansen, Fondsmanager des DNB Technology, sieht vor allem im Segment Cloud-Computing hohes Potenzial, denn dieser Markt könnte stark wachsen. Auch der Bereich 5G erscheint ihm attraktiv. „In den letzten Jahren wurde zu wenig in die Infrastruktur investiert“, so Tandberg-Johansen. „Besondere Investmentchancen sehen wir derzeit in Videospielunternehmen. Dieser Sektor hat eine sehr attraktive Demografie, da das Durchschnittsalter des Spielers immer noch mit 33 Jahre sehr niedrig ist, verglichen mit 50 Jahren für die Konsumenten traditioneller Medien wie z.B. Fernsehen. Trotz dieser Aussicht einer langen Wachstumsphase wurde der Sektor hart getroffen.“ Und wie sieht sein Ausblick aus? „Die Technologiebranche durchläuft eine schwierige Phase, bei der sich Konsumgewohnheiten normalisieren, doch diese Phase wird nicht von langer Dauer sein. Die meisten langfristigen Trends bleiben intakt, und in vielen Fällen wurden sie durch die Pandemie noch beschleunigt. Beispiele hierfür sind E-Commerce, Cloud Computing, digitales Marketing und digitale Unterhaltung. Wir denken nicht, dass sich die Rezession noch stärker auf den Technologiesektor als in früheren Konjunkturzyklen auswirken wird.“ „Viele Technologiefirmen haben Preismacht und können die Kosten für teurere Rohstoffe oder Energie ausgleichen.“ Hyun Ho Sohn, Portfoliomanager des Fidelity Global Technology „Viele Technologiesegmente befinden sich in den Anfängen des Wachstums, wie 5G, Künstliche Intelligenz, Automatisierung und das Internet der Dinge.“ Anders Tandberg-Johansen, Fondsmanager des DNB Technology Jänner 2023 – GELD-MAGAZIN . 37
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