Wie viele der ETF-Launches werden in den nächsten zwölf Monaten einen ESG-Fokus aufweisen? Institutionelle Investoren glauben, dass in den kommenden zwölf Monaten Nachhaltigkeit weiter an Zugkraft gewinnt. 46 Prozent der Befragten sagen, dass über 50 Prozent ihrer neuen ETFs in diesem Zeitraum einen ESG-Fokus aufweisen werden. grundlegenden strukturellen Veränderungen unserer Lebens- und Arbeitsweise sowie unserer Gesellschaft einhergehen. Wir setzen hier nicht auf breite, traditionelle Indizes, sondern auf aktive Indexgestaltung, das ist der große Unterschied zu passiven ETF-Investments.“ Dieses „active indexing“ erfolgt nun durch Unterstützung von ausgewiesenen Branchen-Experten: „Diese verfügen über das notwendige Knowhow und sehr spezifische Datenbanken, um eine Vorauswahl an Unternehmen sozusagen händisch zu treffen. Wir entscheiden dann anhand von quantitativer Selektion, welche Titel in den Index bzw. ETF aufgenommen werden. Die Marktkapitalisierung ist dabei nicht so wichtig, die Unternehmen müssen aber ausreichend liquide sein“, so Hanser. Für Investoren haben aktiv gestaltete Themen-ETFs dem Experten zufolge mehrere Vorteile: „Es werden Portfolio-Bausteine zur Verfügung gestellt, die ein besonderes Wachstums-Element hinzufügen, weil durch das Research in dieser Beziehung besonders interessante Unternehmen ausgewählt werden. Weiters wird für Diversifikation gesorgt, weil die aktiv gestalteten ETFs Überlappungen mit traditionellen Indizes vermeiden bzw. geringhalten.“ Die entsprechenden ETFs werden regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst, das passiert in der Regel halbjährlich oder alle drei Monate. So kann zum Beispiel auf IPOs reagiert werden, oder es werden Titel eliminiert, die nicht mehr den Erwartungen entsprechen. Kürzere Überprüfungszeiträume wären laut Hanser aufgrund von Transaktionskosten und steuerlichen Aspekten wenig zielführend. Was kostet das? Aber führt „active indexing“ letztlich nicht zu höheren Kosten für Anleger? Dazu sagt Hanser: „Je einfacher ein Index nachgebildet werden kann, desto günstiger. Ein gutes Beispiel wäre hierzu der S&P 500. Je komplexer, etwa bei Emerging Markets oder Small Caps, desto teurer kommt es. Bei unseren aktiven ETFs liegen die Kosten circa in der Mitte.“ Axa-Experte Hecker knüpft an: „Genauso wie bei Fondsinvestments ist die Kostenstruktur von ETFs durch die Total Expense Ratio (TER) transparent einsehbar. Im Vergleich zu passiven ETFs sind wir nicht der allergünstigste Anbieter, dafür bieten wir durch unsere aktiven ETFs aber zu niedrigen Kostenquoten sehr spezifische Produkte für Kunden an. Denn bei aktiven ETFs wird auf die Expertise eines Portfoliomanagers zurückgegriffen und nicht nur ein Index repliziert. Das ist insbesondere für Kunden interessant, die ihr Geld langfristig nachhaltig und bewusst anlegen wollen.“ (Genaueres zur Kostenfrage finden Sie auf Seite 40, links.) Aktiv gegen passiv Eine wiederum prinzipiell schwierig zu beantwortende Frage lautet: Womit lassen sich aktive ETFs sinnvoll vergleichen? Steinbauer von PwC: „Die Möglichkeiten von aktiven ETFs sind im Vergleich zu klassischen aktiven Investmentfonds (die u.a. auf „Wir setzen auf aktive Indexgestaltung, das ist der große Unterschied zu passiven ETF-Investments.“ Patrick Hanser, Senior Business Development Manager, LGIM „Aktive ETFs kombinieren die Vorteile von Investmentfonds mit dem Komfort, der Transparenz und der Liquidität eines ETF-Instruments.“ Andreas Hecker, Head of Client Group Core, AXA IM November 2022 – GELD-MAGAZIN . 39 Quelle: PwC 75% bis 100% ETFs mit ESG-Fokus 0% bis 25% ETFs mit ESG-Fokus 25% bis 50% ETFs mit ESG-Fokus 50% bis 75% ETFs mit ESG-Fokus 17% 34% 20% 29% Umfrageteilnehmer
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