Man könnte meinen, die Österreicher seien streitlustiger als man gemeinhin denkt. Immerhin behandeln Bezirks- und Landesgerichte jährlich ca. 2,8 Mio. Rechtsfälle und damit mehr denn je. Aber rechtliche Auseinandersetzungen stellen für die Betroffenen ein großes finanzielles Risiko dar. Wer einen Rechtsstreit verliert, muss die Kosten für den eigenen Anwalt und die juristische Vertretung der gegnerischen Partei zahlen. Hinzu kommen Gerichtsgebühren, Honorare für Sachverständige und Gutachten. Das kann bei verlorenen Prozessen und Streitwerten von rund 50.000 Euro laut dem Prozesskostenrechner der D.A.S Prozesskosten von rund 40.000 Euro nach sich ziehen. Daher muss man sich vor einer Klage überlegen, ob man überhaupt das finanzielle Risiko eines Prozesses eingehen sollte. Eine Rechtsschutzversicherung ist daher für viele Privatpersonen die Bedingung, ihre Rechte durchsetzen zu können und somit der Zugang zum Recht. Prämienhöhe ist nicht alles Voraussetzung dabei ist, dass die Versicherungsbedingungen den Rechtsfall abdecken. Eine Nebenbedingung ist auch, dass die Erfolgschancen eines Falles als ausreichend beurteilt werden. Denn aussichtslose Klagen werden von der Rechtsschutzversicherung nicht gedeckt. Im Zweifelsfall entscheidet dabei der Rechtsanwalt des Versicherten im Rahmen eines Stichentscheids darüber. Der Rechtsschutz sei mitunter verwirrend, was auch Kurt Möller, Vorstandsmitglied von Zurich Österreich zugibt. Denn die Versicherungen bieten Rechtsschutzversicherungs-Polizzen oftmals nach dem Bausteinprinzip an. Der Privat-Rechtsschutz bietet eine weitreichende Basisdeckung, die – entsprechend den individuellen Kundenbedürfnissen – mit Zusatzbausteinen erweitert werden kann. Darüber hinaus können weitere Bausteine – wie z.B. Erb- und Familienrecht, Rechtsschutz für Grundstückseigentum und Miete für selbstgenutzte Wohneinheiten oder Rechtsschutz für vermietete Wohneinheiten – optional hinzugewählt werden oder man wählt ein All-In-Paket. Im Bereich der Privat-Rechtsschutzversicherung besteht der Deckungsumfang in der Minimalausführung aus Schadenersatz und Strafrecht, wie bei der UNIQA, viele andere Anbieter inkludieren Sozialversicherung und Vertragsrecht. Das Standard-Rechtsschutzpaket der D.A.S inkludiert u.a. noch Datenrecht, Steuerrecht, Immaterialgüterrechtsdeckung, Antistalking, und Reiseschutz. Wer also die Preise bei einer RechtsVERSICHERUNG . Rechtsschutz Verwirrender Rechtsschutz Rechtsschutz-Versicherungen erfüllen zweifellos eine wichtige Funktion. Aber die unterschiedlichsten Deckungsvarianten machen die Wahl zum individuell richtigen Produkt nicht gerade einfach. Eine Orientierungshilfe. CHRISTIAN SEC Credit: pixabay PRIVATRECHTSCHUTZ BASISABSICHERUNG IM VERGLEICH VAV D.A.S. ZURICH Bindung in Jahren 1 3 10 Versicherungssumme 300.000 € unlimitiert 215.000 € Schadenersatz Strafecht und Ermittlungsstrafrecht Vertragsrecht Sozialversicherungsangelegenheiten Datenschutzangelegenheiten – Lenker von fremden Fahrzeugen Arbeitsgericht – – Stalking – Immaterialgüterrechts-Deckung – – Katastropheneinsatzdeckung – – Internetrechtsschutz – – Auslandsreise-RS – – Ausfallversicherung – – Prämie pro Monat 10,18 € 19,36 € 10,13 € Quellen: Prämienrechner online: www.vav.at / www.zurich-connect.at / www.das.at 72 . GELD-MAGAZIN – Oktober 2022
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