VERSICHERUNG . Kurzmeldungen 70 . GELD-MAGAZIN – Oktober 2022 Credits: beigestellt; pixabay DIE ZAHL DES MONATS 100 Billionen Nachhaltig. Impact Investing wird in den breiten Kapitalmarkt vordringen – passive Anlagen wie ETFs und Mandate sind eine wichtige Triebkraft für diese Entwicklung. Dies ist das zentrale Ergebnis einer Studie von DWS und Create-Research. Bereits 22 Prozent der befragten Pensionsfonds haben Impact Investing als Teil ihrer passiven Anlagen implementiert oder planen das. Unter Impact Investing werden Anlageformen verstanden, die neben einer finanziellen Rendite noch ein weiteres Ziel formulieren, vor allem im sozialen oder Umweltbereich. Hintergrund: Um das globale Netto-Null-Ziel bis 2050 zu erreichen, sind wahrscheinlich Investitionen in Höhe von 100 Billionen Dollar erforderlich. Und um die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen bis 2030 umzusetzen, sind jährliche Ausgaben in Höhe von fünf bis sieben Billionen Dollar nötig. Hier sind öffentliche Märkte und institutionelle Investoren gefragt: Wie weit diese Entwicklung vorangeschritten ist, zeigt die Umfrage unter 50 der größten Pensionsfonds in Nordamerika, Europa, Asien und Australien, die zusammen ein Vermögen von 3,3 Billionen Euro verwalten. Prämien Es wird teurer Milliardensummen. Maßnahmen zur Umstrukturierung von Lieferketten werden in der gewerblichen Sach- und Haftpflichtversicherung bis 2026 global zusätzliche 33 Milliarden Dollar an Prämien generieren. Die Umstellung auf eine grüne Ökonomie soll weitere 237 Milliarden bis 2035 ausmachen. Das Prämienvolumen in der Agrarversicherung könnte bis 2030 auf 80 Milliarden Dollar steigen (46 Milliarden waren es 2020), so das Swiss Re Institute. „Sechs Monate nach Beginn des Ukraine-Krieges hat sich unsere Welt dramatisch verändert. Ausgelöst durch den Krieg und die Pandemie entwickelt sich eine multipolare Welt mit gestörten Lieferketten, Energie- und Nahrungsmittelkrisen“, wird Jérôme Haegeli, Group Chief Economist der Swiss Re, auf www.versicherungen.at zitiert. Vorsicht! Drei Viertel der Unfälle finden im Haushalt, in der Freizeit und beim Sport statt. Also dort, wo die gesetzliche Unfallversicherung nicht greift. Unfälle, die in der Arbeit oder auf dem direkten Weg zur Arbeit bzw. nach Hause passieren, sind durch die gesetzliche Unfallversicherung abgedeckt – das betrifft aber nur rund 15 Prozent aller „Hoppalas“ in Österreich. „Jene Unfälle, die in der Freizeit, beim Sport oder auch im Haushalt passieren, sind davon nicht erfasst – das sind 74 Prozent aller Unfälle“, unterstreicht Helmut Mojescick, Obmann der Fachgruppe Wien der Versicherungsmakler. Für diese Vorkommnisse und Schadenfälle bedürfe es einer privaten Unfallversicherung, um umfassend geschützt zu sein und finanzielle Folgen abdecken zu können. Übrigens: Das Bewusstsein für Unfallversicherungsschutz wächst in Österreich stetig: Das Prämienvolumen betrug im Vorjahr 1.227 Millionen Euro, 2011 waren es 867 Millionen Euro. Helmut Mojescick, Obmann der Fachgruppe Wien der Versicherungsmakler Unfälle: Unterschätzte Gefahr Vorsorge: Breite Diversifikation Geld arbeiten lassen. Im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld sei es wichtiger denn je, auf ein breit diversifiziertes Portfolio zu setzen. Das meinen Patrick Ortner (Head of Business Development Österreich, Corum Investments) und Leo Willert (Geschäftsführer Arts Asset Management) im Fachjournal AssCompact. Die hohe Inflation und weltwirtschaftliche Unsicherheiten würden zwar das Vorsorgebewusstsein steigern, andererseits sei weniger Geld zum Sparen vorhanden. Willert weist darauf hin, dass die Realverzinsung seit den 1980er Jahren noch nie so negativ war wie derzeit. „Trotzdem bunkern die Österreicher hunderte Milliarden Euro auf praktisch unverzinsten Sparbüchern und Festgeldkonten. Wer also über mehr Liquidität verfügt, als er kurz- bis mittelfristig benötigt, hat nur zwei Optionen: Zusehen, wie das Geld an Wert verliert, oder es arbeiten lassen. Sprich: in valide, zum eigenen Risikoprofil passende Chancen investieren, und dabei selbstverständlich auf Diversifikation achten.“ Willert denkt, dass, wenn sich jeder – mit fachkundiger Unterstützung eines Vermittlers – ernsthaft Gedanken über seine finanzielle Situation mache, sich immer eine Möglichkeit finde, um zu investieren bzw. vorzusorgen: „Auch wenn das in kleinen Schritten beginnt.“ Leo Willert, Geschäftsführer von Arts Asset Management
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