Verdienen mit Staking Es ist bereits möglich, mit 32 Ether selbst zu staken und für die Validierung „Staking-Rewards“ zu verdienen. Eingesetzte Ether können aber bis zu einem Update, das etwa sechs bis zwölf Monate nach dem Merge erwartet wird, nicht abgehoben werden. Auch erfordert dies ein gewisses Maß an Know-how; wenn Sie einen Fehler machen oder offline gehen, kann Ihr Einsatz „geslashed“, also entzogen werden. Wer über weniger Blockchain-Kenntnisse verfügt, kann seine ETH auch über Börsen wie Coinbase oder Kraken staken. Diese kümmern sich nicht nur um die technischen Details, sondern ermöglichen auch denjenigen, die weniger als 32 ETH zur Verfügung haben, sich anteilig zu beteiligen. Ebenfalls beliebt bei Nutzern mit weniger als 32 ETH sind Pools für „Liquid Staking“, wie Lido und Rocket Pool. Nutzer, die über diese Dienste staken, erhalten „Staked ETH“-Token, die jederzeit mit einem kleinen Abschlag zu regulären ETH gehandelt werden können. schaftlichen und ideellen Folgen als Meilenstein in der Geschichte von Ethereum gesehen, der als einer der wenigen Katalysatoren dienen könnte, den Markt wiederzubeleben. Mit dem Wechsel zu PoS wurden die Eintrittshürden im Vergleich zum traditionellen Mining drastisch gesenkt, was bedeutet, dass wir nun eine erhöhte Sicherheit und Dezentralisierung durch einen größeren Pool von Validatoren sehen sollten. Darüber hinaus dürfte der Energieverbrauch der EthereumBlockchain durch den Zusammenschluss um mehr als 99 Prozent sinken, und auch die durchschnittlichen Blockzeiten dürften sich verringern. Der Merge legte auch den Grundstein für weitere Innovationen wie „Sharding“ und „Roll-ups“, die die Skalierbarkeit und Geschwindigkeit in Zukunft weiter erhöhen sollen. Die Kehrseite der Medaille Neben den positiven Erwartungen in Bezug auf Dezentralisierung und Sicherheit sehen einige auch das Risiko einer gegenteiligen Entwicklung hin zu mehr Zentralisierung, wenn nur wenige große Akteure in Form von Pools am Staking teilnehmen. Außerdem könnte es Regierungen leichter fallen, Ethereum direkt auf Protokollebene zu kontrollieren, da sie großen Validatoren Vorschriften auferlegen könnten, die möglicherweise Transaktionen zensieren. Auch viele ehemalige Miner sind gegen die Änderung, da ihre Hardware nun nicht mehr für das EthereumNetzwerk verwendet werden kann. Einige Miner haben sich deshalb dazu entschlossen “ETHPoW”, eine abgespaltene PoW-Blockchain, weiter zu betreiben, die jedoch bereits kurz nach dem Start unter technischen Problemen litt. Was ändert sich für die User Für Nutzer und Besitzer von ETH und Ethereum-basierten digitalen Assets hat sich durch die Zusammenlegung nichts grundlegend geändert. Es gibt kein ETH1 und ETH2 und man muss auch nichts weiter tun, da die alten Wallets genauso funktionieren wie zuvor. Die gesamte Transaktionshistorie bleibt intakt und wurde nicht verändert. Entgegen häufiger Berichte hat sich auch an der Höhe der Transaktionsgebühren vorerst nichts geändert. Erst zukünftige Netzwerk-Updates sollen dazu beitragen, die hohen Gebühren ab 2023 zu senken. Lediglich die Transaktionsgeschwindigkeit soll sich um rund zehn Prozent erhöht haben, was die meisten Nutzer aber kaum bemerken werden und Ethereum damit weiterhin deutlich hinter konkurrierenden Layer-1-Netzwerken wie Solana und Avalanche zurückbleiben lässt. Wie geht es nun weiter? Es gibt viele Variablen, die es derzeit unmöglich machen, vorherzusagen, wie sich der Ethereum-Preis kurzfristig entwickeln wird – wie z.B. die Änderungen der Rate, mit der neue ETH ausgegeben und verteilt werden. Mittel- und langfristig beabsichtigte Änderungen dürften jedoch positive Signale aussenden. Laut Ethereum-Begründer Vitalik Buterin sollen die von ihm als „Surge“, „Verge“, „Purge“ und „Splurge“ bezeichneten Upgrades in den kommenden Monaten und Jahren zu Verbesserungen bei den Gebühren, der Geschwindigkeit und der Sicherheit führen. Laut Vitalik wird Ethereum nach diesen Upgrades in der Lage sein, mehr als 100.000 Transaktionen pro Sekunde zu verarbeiten, was Ethereum zu einer der wichtigsten globalen Abrechnungsebene für Finanzen und verschiedene Arten von Informationen machen könnte. Oktober 2022 – GELD-MAGAZIN . 65
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