Oktober 2022 – GELD-MAGAZIN . 59 che Immobilienunternehmen aufgrund der steigenden Marktrenditen ihr Portfolio tendenziell abwerten müssen, wies die CA Immo ein mit 153,1 Millionen Euro hohes Neubewertungsergebnis auf, was vor allem auf die Übernahme des Entwicklungsprojektes Tower ONE in Frankfurt in das Bestandsportfolio zurückzuführen war. Unterm Strich verdiente die CA Immo im ersten Halbjahr 220 Millionen Euro (+28 %), der EPRA NAV (Nettoimmobilienwert) erhöhte sich um 5,7 Prozent auf 42,53 Euro je Aktie. Banken profitieren Praktisch alle Finanzinstitute litten während der letzten Jahre unter den niedrigen Marktzinsen, denn das schmälerte ihr Zinsergebnis, ihre Haupteinnahmequelle. Doch seit dem Umschwenken der Fed Ende 2021 und folglich der EZB im zweiten Quartal dieses Jahres, verdienen die Banken wieder zunehmend höhere Zinsmargen. Ganz abgesehen davon, dass auch die Kreditnachfrage zugelegt hat. So stieg bei der Bawag im ersten Halbjahr der Gewinn um 27 Prozent auf 245 Millionen Euro (siehe auch Kasten rechts), die Erste Group Bank konnte im gleichen Zeitraum den Gewinn von 918 Millionen auf 1,14 Milliarden Euro steigern. Grund dafür: Der Zinsüberschuss stieg um 15,9 Prozent auf 2,84 Milliarden Euro, bei einem um 6,3 Prozent höherem Kreditvolumen. Für das Gesamtjahr wird ein Gewinn von rund 1,9 Milliarden Euro erwartet, woraus sich ein KGV von nur 5,5 bzw. eine Aktienrendite von 18,2 Prozent errechnen. Als Dividende sind 1,90 Euro je Aktie geplant, was beim aktuellen Börsenkurs von etwa 25 Euro eine Dividendenrendite von 7,40 Prozent ergibt. Kein Wunder, wenn sich der Aktienkurs von seinem Jahrestief bei 21,25 Euro nun nach oben abzusetzen beginnt. Übergewinnsteuer bei OMV? Die Situation bei Verbund und EVN hinsichtlich einer möglichen Sondersteuer bzw. Preisobergrenze beschrieben wir bereits in der vergangenen Ausgabe. Der OMV wiederum könnte nach einem Gesetzesentwurf der EUKommission eine „Solidaritätsabgabe“ blühen – und zwar 33 Prozent des den DurchAktienrückkauf. Die Bawag konnte im ersten Halbjahr den Gewinn um 27 Prozent auf 245 Millionen Euro steigern. Angesichts des aktuell unsicheren Marktumfelds wurden die Risikovorsorgen um neun Millionen Euro auf 70 Millionen erhöht. Da das OLG im SwapVerfahren gegen die Stadt Linz im September gegen die Bawag entschied, wird das Bankinstitut nun die Forderung von 254 Millionen Euro vollständig abschreiben. Auf die Dividende und den Aktienrückkauf hat dies keine Auswirkung, da die Abschreibung bei den aufsichtsrechtlichen Eigenmitteln bereits im Vorjahr vollständig berücksichtigt wurde. BAWAG . Gewinn legte um 27 Prozent zu Teure Energieträger. Die hohen Öl- und Gaspreise bescherten der OMV im ersten Halbjahr einen Umsatzanstieg um 127 Prozent auf 30,62 Milliarden Euro, der Gewinn legte um 105 Prozent auf 3,37 Milliarden Euro zu. Für das Gesamtjahr werden etwa 4,38 Milliarden Euro erwartet. Etwas Gegenwind für den Aktienkurs dürfte aus der Möglichkeit kommen, die Übergewinne der OMV mit einer Sondersteuer zu belegen. Aber selbst dann läge das KGV der OMV-Aktie noch immer unter fünf, was eine Aktienrendite von gut 20 Prozent bedeutete. Auf eine satte Dividende können sich die Aktionäre in jedem Fall freuen. OMV . Umsatz im ersten Halbjahr mehr als verdoppelt ISIN AT0000BAWAG2 Kurs (23.09.2022) 45,14 € KGV 2022e 8,1 Marktkap. 4.018 Mio.€ KGV 2023e 6,8 Betriebserg. 2022e 1.340 Mio.€ KGV 2024e 6,1 BW/Aktie 2022e 45,50 € DIV. 2022e 7,47% ISIN AT0000743059 Kurs (23.09.2022) 36,02 € KGV 2022e 2,7 Marktkap. 11,78 Mrd.€ KGV 2023e 3,2 Umsatz 2022e 55,36 Mrd.€ KGV 2024e 4,2 BW/Aktie 2022e 59,10 € DIV. 2022e 6,94% Hohe Nachfrage. Der Kranhersteller Palfinger knackte heuer im ersten Halbjahr erstmals die Umsatzschwelle von einer Milliarde Euro (+17,5 %). Profitiert hat der Konzern vor allem von einer hohen Nachfrage, gestiegenen Absatzpreisen sowie günstigen Wechselkurseffekten. Da sich die angespannten Lieferketten sowie die hohen Energie- und Materialkosten dämpfend auf die Profitabilität auswirkten, gab der Periodengewinn von 56,1 auf 39,2 Millionen Euro nach. Um in Zukunft besser auf gestiegene Kosten reagieren zu können, hat der Konzern zuletzt ein dynamisches Preismodell eingeführt. PALFINGER . Rekordumsatz, aber niedrigere Margen ISIN AT0000758305 Kurs (23.09.2022) 21,50 € KGV 2022e 11,5 Marktkap. 808 Mio.€ KGV 2023e 9,1 Umsatz 2022e 2.017 Mio.€ KGV 2024e 7,2 BW/Aktie 2022e 17,60 € DIV. 2022e 2,88% EUR 40 30 25 35 20 45 50 55 60 2019 2020 2021 2022 15 55 50 45 40 25 35 30 20 60 EUR 2019 2020 2021 2022 16 35 26 28 30 20 22 18 24 40 EUR 2019 2020 2021 2022
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