GELD-Magazin, Oktober 2022

Fundierte Zahlen bestätigen, dass in Europa börsennotierte Familienunternehmen erfolgreicher sind als Nicht-Familienunternehmen, wobei die Performance mit dem Einfluss der Gründerfamilie zunimmt. Das ist die Quintessenz der Studie „Börsennotierte Familienunternehmen in Europa“ der Stiftung Familienunternehmen, verfasst von einem internationalen Forscherteam unter Leitung von Marc Steffen Rapp, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Universität Marburg. Im Zeitraum 2007 bis 2020 untersuchten die Forscher 6.702 börsennotierte Unternehmen der Realwirtschaft aus 17 europäischen Ländern. Die Studie definiert ein börsennotiertes Unternehmen als Familienunternehmen, wenn eine Person oder eine Familie aufgrund ihres Anteils am Gesellschaftskapital mindestens 25 Prozent der Entscheidungsrechte hält. Eine große Untergruppe (62 %) sind Familienunternehmen gemäß Founding-Family-Definition. Das wäre der Fall, wenn die Familie, die 25 Prozent der Entscheidungsrechte hält, mit einem der Gründer verwandt ist (Heirat oder Blutsverwandtschaft). Investitionen konservativ finanziert Birgitte Olsen, Portfolio Managerin der Bellevue Entrepreneur Strategien, illustriert die Langzeitperformance von Familienunternehmen anhand des Credit Suisse Family Total Return Index: „Seit Indexlancierung im März 2002 haben familiengeführte Unternehmen mit 671 Prozent eine Verdoppelung der Rendite gegenüber managergeführten Firmen erzielt. Stand 2020. Eine Erklärung der soliden Entwicklung hat Johannes Rosenstatter, Fondsmanager Spängler Family Business Trust: „Familienunternehmen zeichnen sich durch langfristiges, nachhaltiges Wirtschaften, einer stabilen Führung und stärkere Bilanzen aus. Auch werden Entscheidungen und Investitionen getroffen, um das Unternehmen über Generationen hinweg zu stärken.“ Und Olsen MÄRKTE & FONDS . Familienunternehmen Outperformer Familienunternehmen Familienunternehmens-Aktien-Portfolios können durchaus langfristig besser als der restliche Aktienmarkt abschneiden. Trotzdem ist die richtige Selektion erforderlich. Dies ist vor allem über einschlägige Fonds möglich. MICHAEL KORDOVSKY Familienunternehmen haben OutperformancePotenzial, doch ein Generationswechsel birgt Risiken. Credit: spey/stock.adobe.com AKTIEN-FONDS FAMILIENUNTERNEHMEN ISIN FONDSNAME VOLUMEN PERF. 1 J. 3 JAHRE 5 JAHRE TER LU1966630706 Carmignac Portfolio Family Governed 28 Mio. € -15,9% 26,4% – 1,79 % LU1477743543 BellevueEntrepreneuer SwissSmall&Mid 76 Mio. € -25,0 % 28,6 % 24,2% 2,09 % LU0179106983 GS&P Family Business 32 Mio. € -15,7 % 22,0 % 11,3% 2,27 % LU0631859062 Bellevue Entrepreneur Europe Small 98 Mio. € -29,4 % 15,7 % 2,5% 2,00 % FR0011558246 Echiquier Entrepreneurs 376 Mio. € -35,8 % -0,3 % 4,3% 2,97 % AT0000A0JDU3 Spängler Family Business Trust 26 Mio. € -20,3% 8,4% 2,8% 2,08 % LU0701410861 March International The Family Businesses Fund 125 Mio.€ -10,1 % 1,1 % 4,3% 2,29 % Quelle: Morningstar; alle Angaben auf Euro-Basis; 23. September 2022 40 . GELD-MAGAZIN – Oktober 2022

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