GELD-Magazin, Oktober 2022

EINSCHALTUNG – FOTO: beigestellt Werterhalt des Vermögens steht im Vordergrund Die hohe Teuerung lässt aktuell niemanden kalt. Vor allem Anlegerinnen und Anleger machen sich berechtigte Sorgen um den Werterhalt ihres Vermögens. Der „Inflations-Check“ der HYPO Oberösterreich soll helfen. Die Teuerung liegt in Österreich aktuell auf dem höchsten Wert seit 1975. Ist das ein kurzfristiges Phänomen oder wird es zur Dauerbelastung? Eine Entspannung ist noch nicht in Sicht. Es gibt nach wie vor zu viele geopolitische Unsicherheiten, wie etwa die weitere Entwicklung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Damit im Zusammenhang stehen auch die exorbitant gestiegenen Energiekosten und die enormen Preissteigerungen für Nahrungsmittel. Abzuwarten bleibt auch, wie sich die heurigen Lohnabschlüsse als Zweitrunden- effekte auf die Teuerung auswirken werden. Wir müssen uns daher insgesamt darauf einstellen, dass wir für längere Zeit eine hohe Inflation haben werden. Ich gehe davon aus, dass die Teuerung im kommenden Jahr wieder nachlassen wird. Es ist aber auch nicht auszuschließen, dass die Inflation nach einem anfänglichen Rückgang, wieder anzieht. Das war etwa in den 80-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts der Fall. Sicher ist jedoch, dass die Inflation weiterhin deutlich über dem Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent liegen wird. Wurde die Gefahr der Inflation unterschätzt und hat die EZB zu spät reagiert? Definitiv. Die Inflation wurde zu lange als nur vorübergehende Erscheinung klein geredet. Die EZB hätte schon viel früher mit der Beendigung des Anleihenkaufprogramms und mit Zinserhöhungen reagieren müssen. Schon im zweiten Quartal 2021 ist die Inflation im Euroraum signifikant angestiegen. Der Krieg in der Ukraine wurde schließlich zum Teuerungsturbo. Wir dürfen auch eines nicht vergessen: Vorrangiges Ziel der EZB ist es, die Geldwertstabilität des Euro sicherzustellen. Jetzt haben wir eine hohe Inflation und der Euro hat gegenüber dem Dollar um rund 20 Prozent an Wert eingebüßt. Das ist sowohl für das Vertrauen in unsere Währung als auch für unsere stark exportorientiere Wirtschaft eine mehr als unangenehme Situation. Volkswirtschaftlich bedeutet das, dass wir uns in einer Stagflation befinden. Wir werden wohl länger eine hohe Teuerung bei gleichzeitig niedrigem Wirtschaftswachstum haben. Was bedeutet das für die Anleger:innen? Bei einer jährlichen Teuerungsrate von drei Prozent beträgt die Halbwertszeit von unverzinstem Vermögen 24 Jahre und bei einer jährlichen Inflation von fünf Prozent steht die Halbierung des Vermögens schon nach 14 Jahren fest. Derzeit haben wir eine negative Realverzinsung von rund neun Prozent. Das ist für alle Anlegerinnen und Anleger eine große Herausforderung. Sie stellen sich zu Recht die Frage, wie sie den Wert ihres ersparten Vermögens für sich und auch für ihre nachfolgenden Generationen erhalten können. Was raten Sie daher jetzt Ihren Kund:innen? Wer nur den Kapitalerhalt im Auge hat, riskiert einen enormen Kaufkraftverlust. Leider gibt es nicht das eine Finanzprodukt, das nach Abzug der Inflationsrate mit Sicherheit eine gute Rendite bringt. Allerdings ist eine möglichst breite Diversifizierung des Vermögens über einen längeren Anlagehorizont eine gute Möglichkeit, den Auswirkungen der hohen Inflation entgegenzuwirken oder zumindest diese abzumildern. Wir sehen es als unsere Aufgabe und Verantwortung als Finanzdienstleiter, hier entsprechende Unterstützung anzubieten. Und genau da setzen wir mit unserem Inflations-Check an – denn die Beratung ist unser wichtigstes Asset. Beim InflationsCheck beleuchten unsere Beraterinnen und Berater intensiv die jeweiligen Portfolios und erarbeiten individuell abgestimmte Lösungsmöglichkeiten. Wir lassen niemanden mit seinen Sorgen allein. www.hypo.at/inflations-check Mag. Klaus Kumpfmüller, Vorstandsvorsitzender HYPO Oberösterreich Oktober 2022 – GELD-MAGAZIN . 23 EXPERTSTALK . Klaus Kumpfmüller, HYPO Oberösterreich Zur Person Klaus Kumpfmüller ist seit 2020 Vorstandsvorsitzender der HYPO Oberösterreich. Zuvor war er unter anderemVorstand der Österreichischen Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) und der österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA).

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