GELD-Magazin, September 2022

September 2022 – GELD-MAGAZIN . 67 Strommarkt profitieren, da sie rund 80 Prozent des distribuierten Stroms selbst teuer – v.a. beim Verbund – einkaufen muss. Gas bezieht die EVN zu 100 Prozent von der OMV. Daher können die Preissteigerungen bei Gas und Strom bei der EVN nur in einem geringen Ausmaß auf den Gewinn durchschlagen. Analysten erwarten für das Geschäftsjahr 2021/22 sogar einen Gewinnrückgang von 325 auf rund 240 Millionen Euro, was einer Gewinnrendite von rund 6,0 Prozent entspricht. Dementsprechend wird die Dividendenrendite für das laufende Geschäftsjahr bei mageren etwa 2,3 Prozent erwartet. OMV mit Rekordergebnis Die OMV wiederum profitierte sowohl vom (zwischenzeitlich) starken Anstieg des Öl- wie auch des Gaspreises. Sie fördert beides. Aber nicht nur das Upstreamgeschäft boomt, auch die Raffineriemargen wurden deutlich angehoben. Das bescherte der OMV im ersten Halbjahr einen Gewinnanstieg von 643 Millionen auf 1,42 Milliarden Euro. Beim Jahresergebnis wird eine Verdoppelung des Nettogewinns auf 4,15 Milliarden Euro erwartet, was ein KGV von nur 2,9 bzw. eine Gewinnrendite von 34,2 Prozent ergibt! Die Dividendenrendite wird auf heutiger Kursbasis deutlich über sechs Prozent liegen. Kein Wunder, dass die Kursziele mit 60 bis 66 Euro weit über dem aktuellen Kurs von etwas über 40 Euro liegen. Neue Akquisition. Andritz konnte den Umsatz im ersten Halbjahr um 9,6 Prozent auf 3,32 Milliarden Euro steigern, der Gewinn legte um 22,3 Prozent auf 167,2 Millionen Euro zu. Besonders herausragend aber ist die Entwicklung des Auftragsbestandes, der um 33,2 Prozent auf den Rekordwert von 9,86 Milliarden Euro stieg. Zuletzt ließ die Übernahme der italienischen Sovema Group durch die Andritz-Tochter Schuler aufhorchen, die auf den Bau von Batterieanlagen spezialisiert ist. Deren Jahresumsatz liegt zwar nur bei etwa 50 Millionen Euro, aber da schlummert ein Entwicklungspotenzial (s. auch Seite 58). ANDRITZ . Rekordhöhe beim Auftragsstand Zukäufe pushen Gewinn. Dank der Übernahme der Papierwerke Kwidzyn und Kotkamills sowie einer Weitergabe der höheren Kosten konnte Meyr-Melnhof im ersten Halbjahr den Umsatz um 72 Prozent auf 2,22 Milliarden Euro steigern, der Periodengewinn legte um sage und schreibe 231 Prozent auf 205,8 Millionen Euro zu. Selbst bei einer konservativen Schätzung des Jahresgewinns 2022 von rund 300 Millionen Euro ergibt das ein KGV von nur 10,3. Zuletzt übernahm Mayr-Melnhof auch das britische Pharma-Verpackungsunternehmen Essentra Packaging. Der Aufwärtstrend sollte somit anhalten. MAYR-MELNHOF . Kräftige Expansion ISIN AT0000730007 Kurs (26.08.2022) 47,00 € KGV 2022e 13,1 Marktkap. 4,70 Mrd.€ KGV 2023e 12,1 Umsatz 2022e 6,96 Mrd.€ KGV 2024e 11,4 BW/Aktie 2022e 17,70 € DIV. 2022e 3,81% ISIN AT0000938204 Kurs (26.08.2022) 152,40 € KGV 2022e 11,6 Marktkap. 3,05 Mrd.€ KGV 2023e 11,1 Umsatz 2022e 4,03 Mrd.€ KGV 2024e 10,5 BW/Aktie 2022e 92,60 € DIV. 2022e 2,84% EUR 30 35 40 25 45 50 2022 2019 2020 2021 EUR 90 150 160 140 120 110 100 130 170 180 190 2022 2019 2020 2021

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