BRENNPUNKT . Kurzmeldungen Credits: Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International/Bestalex; Alamy; beigestellt; Archiv Rezession Die Spannung steigt Erhöhtes Risiko. Die Weltwirtschaft scheint auf eine Rezession zuzusteuern, meint Jeremy Lawson, Chief Economist am abrdn Research Institute. Zwar sei eine weiche Landung möglich, doch es gebe nur wenige historische Beispiele, bei denen Ungleichgewichte in der heutigen Größenordnung ohne eine Rezession abgebaut wurden: „Das Jahr 2023 ist der wahrscheinlichste Zeitpunkt für eine globale Rezession. Ein früherer Zeitpunkt wäre allerdings nicht überraschend“, so der Ökonom wenig optimistisch. Ursachen für den möglichen Abschwung: Natürlich berge der Krieg in der Ukraine auch durch seine Auswirkungen auf die Rohstoffpreise Rezessionsrisiken. Den größten Einfluss auf einen globalen Wirtschaftsabschwung habe aber die weltweit zu beobachtende Straffung der Geldpolitik. DIE ZAHL DES MONATS 27,5 Billionen Nachhaltig am Vormarsch. Laut einer aktuellen Studie von Schroders wird Impact Investing neben ESG-Integration und Positivscreening mittlerweile als eine der wichtigsten Säulen des nachhaltigen Investierens angesehen. Für die großangelegte Analyse wurden 770 Institutionelle Anleger befragt, die insgesamt 27,5 Billionen Dollar an Vermögenswerten verwalten. Knapp die Hälfte (48 %) der Investoren weltweit gab an, dass Impact Investing ihr bevorzugter Ansatz zur Umsetzung von Nachhaltigkeit sei – ein deutlicher Anstieg gegenüber 38 Prozent vor einem Jahr und 34 Prozent in 2020. Bei den in Europa befragten Anlegern liegt dieser Anteil mit 50 Prozent sogar etwas höher (2021: 41 %, 2020: 32 %). Die Studie ergab auch, dass die Bedeutung einer vollständigen ESG-Integration in den Anlageprozess zugenommen hat, was diesen Ansatz unter den Investoren noch stärker in den Vordergrund rückt. USA: Biden setzt sich durch Klimapaket bricht Rekorde. Die Situation rund um die Erderwärmung spitzt sich dramatisch zu, wie nahezu alle Experten bestätigen. Denn im Zuge des Ukraine-Kriegs sind fossile Brennstoffe (zumindest kurzfristig) wieder in Mode gekommen. Erfreulich, dass es jetzt aber endlich eine gute Nachricht gibt: Nach Monaten der Auseinandersetzung haben es die Demokraten des US-Senats endlich geschafft: Der „Inflation Reduction Act“ wurde gebilligt. Von den 739 Milliarden Dollar, die das Gesetz bereitstellt, sind 369 Milliarden für den Klimaschutz vorgesehen. Die stattliche Summe soll die Umstellung auf nachhaltige Energieerzeugung, Mobilität und Heizungssysteme sowie die landesweite Reduktion von Emissionen vorantreiben. Allein 200 Milliarden Dollar davon sind für die Förderung des Ausbaus erneuerbarer Energieerzeugung reserviert. Darüber hinaus könne das Gesetz die Entwicklung der Technologie von CO2-Abscheidung und -Speicherung begünstigen, die CO2 direkt nach dem Ausstoß aus der Atmosphäre entfernt. Alles in allem ist das die größte Klima-Investition in der Geschichte der Vereinigen Staaten. Ein großer Erfolg für Präsident Biden, vor allem wenn man bedenkt, dass sein Vorgänger Trump noch als vehementer Klimaleugner aufgetreten ist. „Eines ist klar: Das neue Gesetz könnte wegbereitend für einen fundamentalen, ökologischen Wandel sein. Es wird der Branche für nachhaltige Energie weiteren Schub verleihen“, sagt Rahul Bhushan, Co-Gründer des thematischen ETF-Anbieters Rize ETF. Das Gesetzespaket könnte bis 2030 – im Vergleich zum Wert aus 2005 – 40 Prozent der CO2-Emissionen in den Vereinigten Staaten einsparen. „Es besteht kein Zweifel, dass wir es mit einem historischen Schritt zu tun haben“, bekräftigt auch ein Atmosphärenforscher der University of Georgia. Bemerkenswert: Die Biden-Regierung wollte eigentlich ein noch umfassenderes Klimapaket durchsetzen, das jedoch im Februar am Widerstand im Senat gescheitert war. Digitalisierte Welt. Globale Technologie-Aktien erlebten zuletzt einen bemerkenswerten Aufschwung. Jedoch verwundert einige Anleger die schwache Performance des Sektors im bisherigen Jahresverlauf. Denny Fish, Portfolio-Manager bei Janus Henderson, kommentiert: „Heuer haben größtenteils makroökonomische Faktoren Tech-Aktien belastet, da die Investoren Gegenwind wie Inflation, steigende Zinsen und eine potenzielle Konjunkturverlangsamung berücksichtigt haben.“ Längerfristig ist er jedoch der Ansicht, dass Fundamentaldaten die endgültige Determinante der Anlagerenditen sind. Seiner Ansicht nach sind die Unternehmen, die auf längere Sicht attraktive Ergebnisse erzielen können, weiterhin diejenigen, die thematisch auf die fortschreitende Digitalisierung der Weltwirtschaft ausgerichtet sind. Dazu gehören vor allem Themen wie Künstliche Intelligenz, die Cloud, das Internet der Dinge (IoT) und 5G-Konnektivität. Denny Fish, Portfolio-Manager bei Janus Henderson Investors Tech-Titel: Nicht unterschätzen US-Präsident Joe Biden kämpft gegen die Inflation 6 . GELD-MAGAZIN – September 2022
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