GELD-Magazin, Juli/August 2022
AKTIEN . Anlagetipps N ach einer Studie der Bank of Ame rica befürchten die weltgrößten Fondsmanager eine Gewinnrezes sion bei den Unternehmen und eine Stagfla tion in den wichtigsten Volkswirtschaften. Daher haben sie ihre Wachstumserwartun gen auf ein Rekord-Tief zurückgeschraubt. Befragt wurden 266 Vermögensverwalter mit einem Capital under Management von insgesamt umgerechnet 720 Milliarden Euro. Befragungszeitraum war die erste Junihälf te, als auch die US-Aktienbörsen in einen Bärenmarkt abtauchten. 75 Prozent der Be fragten zeigten den geringsten Optimismus für das globale Wirtschaftswachstum seit Beginn der Analysen im Jahr 1994. Hinter grund sind die Befürchtungen, die Welt könnte in eine Phase der Stagflation gera ten. Unternehmensseitig befürchten die Geldmanager eine massive Gewinnrevision nach unten und befürworten daher, die Qualität der Firmenbilanzen zu verbessern und weniger zu investieren bzw. in Aktien rückkäufe zu gehen. Als größtes Risiko wird dabei die Noten bankpolitik ausgemacht, denn die Zinserhö hungen könnten die Konjunktur weltweit abwürgen. Übergewichtet sind die Finanz Stimmung auf Rekordtief Seit sich die großen Aktienbörsen derWelt in einem Bärenmarkt befinden, also über 20 Prozent seit dem letzten Höchststand verloren haben, hat die Stimmung der Fondsmanager extreme Tiefwerte erreicht. WOLFGANG REGNER experten in Cash, Rohstoffen sowie in den Branchen Gesundheit und Energie, am we nigsten beliebt sind dagegen Anleihen und die Bereiche zyklischer Konsum sowie Ener gieversorger. Ein Blick auf die Zinskurven bestätigt den Pessimismus. Am US-Anleihe markt werfen zweijährige Staatsanleihen mit 3,25 Prozent so viel ab wie zuletzt vor fast 15 Jahren und mehr als ihre zehnjähri gen Pendants. Diese rentieren bei 3,16 Pro zent. Zuletzt war dieses Phänomen, inverse Zinskurve genannt, vor zwei Monaten auf getreten: mit großer Wahrscheinlichkeit ein Signal für eine kommende Rezession. MASTERCARD . Stabiles Wachstum Der Chart der MasterCard-Aktie zeigt einen fünfjährigen Aufwärtstrend, der nach wie vor intakt ist. Zuletzt tendierte der Titel seitwärts. Kauf bei rund 290 Euro, vorerst kein Stop Loss-Limit setzen. Kräftiges Gewinnplus . Der US-Finanzkon zern MasterCard ist trotz Ukraine-Kriegs und Corona-Pandemie mit einem kräftigen Gewinnanstieg ins Geschäftsjahr gestartet. Im ersten Quartal verdiente der Visa-Rivale unterm Strich 2,6 Milliarden Dollar (2,48 Milliarden Euro) und damit 44 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Erlöse stiegen um knapp ein Viertel auf 5,2 Milliarden Dol lar, wie MasterCard vor kurzem mitteilte. Trotz der grassierenden Omikron-Virusvari ante und Russlands Krieg gegen die Ukraine profitierte MasterCard von deutlich höheren Auslandszahlungen und der Erholung des Tourismus. Der grenzüberschreitende Reise verkehr hat im März erstmals wieder das Ni veau von vor der Pandemie überschritten. MasterCard verdient wie die Konkurrenten Visa und American Express gut an Flug- und Hotelbuchungen, die meist mit Kreditkarte bezahlt werden. Die Umsätze und Gewinne sollen den Prognosen der Analysten nach weiter steigen. Bereits 2022 soll der Gewinn je Aktie von 7,10 Euro aus 2021 auf 10,10 Euro steigen. Mit einem KGV von 28 ist die Aktie nicht wirklich günstig. Doch Master Card verdient gutes Geld mit seinem Ge schäft und ist in Zukunftsfeldern wie den Kryptowährungen aktiv. Hier könnte weiteres Wachstum erzielt werden. Eine Untersuchung der britischen Finanzaufsicht könnte kurz fristig Unsicherheit bergen. Credits: pixabay ISIN US57636Q1040 Kurs (30.06.2022) 298,30 € KGV 2021 41,0 Marktkap. 295,63 Mrd.€ KGV 2022e 28,0 Umsatz 2022e 21,14 Mrd.€ KGV 2023e 25,1 BW/Aktie 2022e 7,72 € DIV. 2022e 0,57% EUR (Berlin) ´22 2019 2020 2021 160 350 250 200 180 300 56 . GELD-MAGAZIN – Juli/August 2022
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