GELD-Magazin, Juli/August 2022
Smartes Fahren: ADAS- Markt soll sich bis 2025 versechsfachen Ein Advanced Driver Assistance System (ADAS) unterstützt beim Führen eines Fahrzeugs. Das Wachstumspotenzial dieser Technologie ist enorm. Entspannt Platznehmen im Auto der Zukunft: Autonomes Fahren soll den Komfort, aber auch die Sicherheit deutlich erhöhen. wandel und der Erwartung eines besseren Fahrerlebnisses. Allerdings: Laut der Studie würden mögliche Erhöhungen der Strom- preise in den meisten globalen Märkten eine erhebliche Anzahl von Konsumenten vom Kauf abhalten. Mangelnde Reichweite und die fehlende Ladeinfrastruktur sind nach wie vor die entscheidenden Hindernisse für die Akzeptanz der Konsumenten. Österreich: Stadt-Land-Kluft Das GELD-Magazin sprach zum Thema Mo- bilität auch mit dem ÖAMTC-Spezialisten Bernhard Wiesinger (Bereichsleiter Konsu- mentenschutz & Mitgliederinteressen) und dem Verkehrs-Wirtschaftsexperten Martin Grasslober. Wiesinger: „Studien sprechen von einer Million Batterie-Elektrischen- Fahrzeugen in Österreich bis 2030. Wir hal- ten diese Schätzungen für sehr optimistisch. Der ÖAMTC führt seit rund fünf Jahren re- gelmäßig Umfragen zur Bereitschaft der Ös- terreicher für den Umstieg auf E-Autos durch, hier ergibt sich ein relativ stabiles Bild: Rund ein Drittel sagt ,Ja‘, ein Drittel ,Nein‘ und ein Drittel ist unentschlossen.“ Die Gründe für die Skeptiker fasst Wiesin- ger grosso modo mit Bedenken zu Anschaf- fungspreis, Ladedauer und Reichweite zu- sammen. Eine weitere Schwierigkeit stellt natürlich die Lade-Infrastruktur dar. Grass- lober meint dazu: „Man kann hier von einer großen Stadt-Land-Schere sprechen. An- ders ausgedrückt: Wer etwa über ein Einfa- milienhaus verfügt, könnte vor allem auch kostengünstig an der hauseigenen Wallbox aufladen. Wer aber in einer Wohnung lebt, hat es schwieriger: Es gibt derzeit nur eine relativ geringe Anzahl von öffentlich zu- gänglichen Ladestationen. Wenn die Politik Millionen von E-Fahrzeugen auf die Straße bringen will, bräuchte es einen massiven Ausbau, der derzeit nicht zu sehen ist.“ Mehr Transparenz Ein weiteres Problem: An den Ladestati- onen wird oft nicht nach Kilowattstunde, sondern nach Zeit abgerechnet. Das ist nicht nur intransparent, sondern auch ver- zerrend. Denn je nach unterschiedlicher Au- ßentemperatur oder einem „kalten“ Auto kann der Ladevorgang länger oder eben kürzer dauern. Hintergrund: Die Ladestati- onen wurden ohne standardisierte Zähler für die kWh-Messung montiert, eine Nach- rüstung wäre teuer. Die ÖAMTC-Experten sehen aber eine andere Lösung, etwa die Anzeige der „getankten“ kWh über eine Quelle:CAR – Center for Automotive Research; McKinsey 5 10 15 20 25 30 35 40 2018 5,5 2022 15,5 2025 36,0 0 ADAS-Marktgröße in Mrd. US-Dollar Juli/August 2022 – GELD-MAGAZIN . 41
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