GELD-Magazin, Juli/August 2022
Juli/August 2022 – GELD-MAGAZIN . 3 D ie Inflation ist nahe ihrem Höhepunkt, die Zentralbanken mitten im Zinserhöhungszyklus. Die Wirtschaftsaussichten trüben sich ein und Rezessionsbefürchtungen machen die Runde. Das ist wahrlich kein gutes Umfeld für Geldanlagen. Der Wiener Börsenindex ATX verlor seit seinem Hoch bei 4.058 Punkten am 9. Februar bereits knapp 30 Prozent an Wert. An den Anleihemärkten sieht es aufgrund der Renditeanstiege nicht viel besser aus. Viele Anleger fragen sich nun, wann ein Ende des Bärenmarktes absehbar ist und ob jetzt ein günstiger Zeitpunkt wäre, um wieder Wertpapiere zu kau- fen. Theoretisch entwickelt sich eine Trendwende immer dann, wenn schlechte Nachrichten keine weiteren Kursrückgänge auslösen. Das ist dann das Zeichen, dass die Anleger resignieren und alle, die Angst vor weiteren Kursverlusten ha- ben, bereits den Markt verlassen haben. Rein fundamental sind Aktien – abge- sehen von absoluten Krisenszenarien, die aber nur extrem selten eintreten – bereits günstig. Das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis an der Wiener Börse liegt auf Basis der 2022er-Gewinnschätzungen bei nur mehr 7,3. Damit sind hier bereits mögliche Gewinnenttäuschungen eingepreist. Warum das aber noch keine Käufer hervorlockt, ist ein psychologischer Effekt: „Warum heute Aktien kaufen, wenn ich sie morgen voraussichtlich noch günstiger be- kommen kann.“ Das Abwarten potenzieller Käufer verschiebt die Angebots- Nachfrage-Situation und führt in der Folge zu einer Untertreibung der Kurse. Da man bei Käufen praktisch nie den exakten Tiefpunkt erwischt, kann man sich als Anleger derzeit nur damit trösten, dass man fundamental günstige und aussichtsreiche Unternehmen – auch via geeigneter Fonds – im Depot hat und sollte die Einstandskurse mit Eigenkapital möglichst verbilligen. Fallen die Kur- se noch etwas weiter, steigt damit das Gewinnpotenzial. Berücksichtigen sollte man unbedingt die richtige Auswahl und nur in Unternehmen investieren, die eine hohe Preissetzungsmacht haben und in relativ krisenfesten Branchen tätig sind. Mit zunehmenden Indexverlusten ist es auch empfehlenswert, Depot absicherungen langsam aufzulösen, zumal die Volatilitäten z.T. sehr hoch sind und sich günstig auf die Preise von Optionsscheinen auswirken. Einen kleinen Teil kann man als Versicherung gegen Extremereignisse ja noch behalten. Mario Franzin, Chefredakteur GELD-Magazin Salami-Crash editorial impressum MEDIENEIGENTÜMER UND HERAUSGEBER 4profit Verlag GmbH · MEDIENEIGENTÜMER-, HERAUSGEBER- UND REDAKTIONSADRESSE Rotenturmstraße 19/1/29B, 1010 Wien T: +43/676/570 95 10 · E:
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