GELD-Magazin, Juni 2022
62 . GELD-MAGAZIN – Juni 2022 Credits: beigestellt, Andy Dean/stock.adobe.com CBRE. Mit einem Anteil von 68 Prozent strebt eine deutliche Mehrheit der Unternehmen in der EMEA- Region bis Mitte des Jahres wieder eine regelmä- ßigere Mitarbeiterpräsenz im Büro an. Das ist das Ergebnis des jüngsten „EMEA Occupier Sentiment Surveys“ des globalen Immobiliendienstleisters CBRE. Fast ein Viertel der Befragten (23 %) gab an, dass dieser Prozess bereits im Gange sei, wobei 45 Prozent schon das verbliebene erste Halbjahr als Rückkehrzeitraum anstreben. Die Umfrage wies auch auf einige sektorale Unterschiede hin: Fast 80 Prozent der Finanzunternehmen streben die Rück- kehr zu einem regelmäßigeren Büroaufenthalt bis Mitte des Jahres an. Im Gegensatz dazu definiert mehr als ein Drittel der Technologieunternehmen keinen Zeitrahmen für den Prozess und lässt ihn sei- nen eigenen Lauf nehmen. Dabei setzen die Unter- nehmen aber trotz Zeitplänen auf Freiwilligkeit statt auf eine verpflichtende Büro-Rückkehr. Nur sechs Prozent der befragten Unternehmen verlangen, dass ihre Mitarbeiter auf Vollzeitbasis ins Büro zurück- kehren. 70 Prozent streben entweder eine freiwillige Rückkehr ins Büro nach dem Ermessen der Mitarbei- ter an oder sehen nur eine Rückkehr auf Teilzeitbasis vor. Entsprechend gab eine deutliche Mehrheit (72 %) der Unternehmen an, dass sie ein hybrides Arbeits- platzmodell anstreben, bei dem die Mitarbeiter im Rahmen der betrieblichen Vorgaben ein gewisses Maß an Entscheidungsfreiheit haben. Das sind deut- lich mehr als noch im vergangenen Jahr (55 %). Rückkehr zum Arbeitsplatz: Hybride Modelle setzen sich durch Immobilien in Österreich: Preisralley geht weiter WKO. Laut aktuellem Immobilienpreisspiegel der Wirtschaftskammer stiegen in Österreich die Preise weiter. So verteuerten sich in Jahresfrist Einfamilienhäuser im Durchschnitt um 7,0 Prozent, Reihenhäuser um 5,6 Prozent und gebrauchte Eigentumswohnungen um 9,1 Prozent. Für Baugrundstücke muss sogar um 13,7 Prozent mehr berappt werden. Gebrauchte Eigentumswohnungen sind preislich in Salzburg mit 15,3 Prozent am meisten gestiegen, knapp darauf folgt Bregenz mit 12,6 Prozent. Bei den Verteuerungen von Baugrundstücken fällt St. Pölten auf, wo die prozentuelle Verteuerung ganze 26,0 Prozent ausmacht, diese aber noch immer die billigsten unter den Landeshauptstädten sind. Die teuersten Bau- grundstücke hat jetzt Salzburg mit einem Quadratmeterpreis von 1.173 Euro. DIE ZAHL DES MONATS 70 Prozent AirBnB. Das Geschäft mit den Ferien- wohnungsvermietungen durch Air- BnB läuft wieder voll an. Die Bu- chungen über die Vermittlungsplatt- form nach pandemiebedingten ma- geren Zeiten nehmen stärker zu als je zuvor. So wuchsen im ersten Quartal 2022 die Erlöse im Jahresvergleich um stolze 70 Prozent auf 1,5 Milliar- den Dollar. Die Verlustzone wurde zwar noch nicht verlassen, aber die schwarze Null ist wieder in Sichtwei- te. Seit 2007, als AirBnB in San Fran- cisco gegründet wurde, stieg die An- zahl der Gastgeber auf vier Millionen Hosts, die mehr als eine Milliarde Gä- ste in über 220 Ländern begrüßt ha- ben. Im Pandemiejahr 2020 brach der Umsatz von 4,8 auf 3,4 Milliarden Dollar ein, 2021 stieg dieser wieder auf 6,0 Milliarden Dollar. Auch in Ös- terreich legen die AirBnB-Buchungen zu, womit dieses Thema vor allem in Wien wieder aktuell wird. Hypotheken Rasanter Zinsanstieg USA. In den Vereinigten Staaten wächst die Angst, dass sich ein Platzen der Immobilien- blase wie im Jahr 2008 wiederholen könnte. Wegen der historisch niedrigen Zinsen stie- gen die Häuserpreise seit dem Crash 2008 fortwährend, zuletzt immer rasanter. Im Jän- ner stand der Index bei 290 Punkten, das bis- herige Rekordhoch aus dem Jahr 2006 lag bei 180 Punkten. Z.B. kostet ein „normales“ Haus in San Francisco aktuell 1,4 Millionen Dollar. Sorgen bereitet nun der Anstieg der Zinsen, 30-jährige Festzinshypotheken haben sich auf aktuell 5,1 % verteuert. US-Haushalte ge- ben derzeit bereits rund 30 Prozent ihres Ein- kommens nur für Hypothekenzahlungen aus. Das ist der größte Anteil seit 2007. Sollte ein wirtschaftlicher Abschwung die Nachfrage weiter verringern, könnte das einen kräftigen Rückgang der Hauspreise zur Folge haben. IMMOBILIEN . Kurzmeldungen „Mehr als die Hälfte der Unternehmen strebt eine ausgewogene Mischung aus Büro- und Heimarbeit an." Nadja Pröwer, Head of Project Management and Building Consultancy bei CBRE
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