GELD-Magazin, Juni 2022

52 . GELD-MAGAZIN – Juni 2022 AKTIEN . Österreich DIE GÜNSTIGSTEN UNTERNEHMEN UNTERNEHMEN KURS G/EV ‘22e G/EV ‘23e RBI 12,33 € 27,0% 23,0 % OMV 53,86 € 17,8% 18,7% Strabag 40,85 € 17,4% 18,0% Por r 12,34 € 15,7% 18,2% VIG 22,95 € 15,2% 16,4% Erste Bank 29,11 € 15,2% 15,5% Österr. Post 29,05 € 15,2% 16,6% BAWAG 48,24 € 12,2% 12,9% voestalpine 27,90 € 11,0% 7,8% Zumtobel 6,65 € 9,5% 11,4% Andritz 43,22 € 9,3% 10,5% AMAG 36,90 € 9,1% 7,4% G/EV=Gewinnrendite/Enterprise Value, DIV.=erwartete Dividendenrendite Quelle: marketscreener.com , Stichzeitpunkt: 27. Mai 2022 N ach der Pandemie beschäftigen sich die Akteure an den Aktien­ märkten nun mit den Auswirkun­ gen des Ukrainekrieges, dem schwachen Wachstum in China und den kräftigen Zins­ anhebungen in den USA. Die Prognosen für das globale Wirtschaftswachstum wurden in den vergangenen Monaten von praktisch al­ len namhaften Instituten nach unten revi­ diert. Auch der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone fiel zuletzt wieder leicht zu­ rück. Interessanterweise stieg aber im Mai der ifo-Index wieder leicht an. Ist das nun der erste Lichtblick für eine Bodenbildung an den europäischen Börsen? Geht man von den aktuellen Gewinnerwartungen 2022 für die in Wien notierten Aktiengesellschaften aus, so sieht die Situation gar nicht so übel aus. Immerhin wurden die Schätzungen für die Jahreszahlen bei gut einem Drittel der Gesellschaften nach guten Quartalsergeb­ nissen angehoben. Wenig überraschend da­ bei ist, dass unter den „Aufsteigern“ vor allem Firmen im Energie- und Rohstoffbe­ reich zu finden sind, wie AMAG, Schoeller- Bleckmann, OMV, Verbund oder voestal­ pine. Weiters befinden sich aufgrund stei­ gender Zinsen die Finanzinstitute in der Liga der upgegradeten Unternehmen sowie spe­ zielle Technologie- & Telekom-Unternehmen wie AT&S oder Telekom Austria. Verbund und OMV profitieren stark Steigende Öl- und Gaspreise belasten zwar die Haushaltskassen der Konsumenten und die Kostenseite von energieintensiven Pro­ duktionen, führen jedoch bei Öl- und Gas­ konzernen sowie bei Versorgern zu soge­ nannten windfall profits. Das sind Gewinne, die durch automatisch stark steigende Preise ohne Zutun der Unternehmen entstehen. Zum Verbund siehe Kasten rechts, die OMV beschrieben wir ausführlich in der vergange­ nen Ausgabe des GELD-Magazins. Auf zwei neue Meldungen sei aber bei der OMV noch hingewiesen: Einerseits verkaufte sie das Tankstellennetz in Deutschland und zwei­ tens ist für die Borealis-Tochter Borouge, ein Joint Venture mit Adnoc, ein IPO geplant, das rund zwei Milliarden US-Dollar einbrin­ gen soll. Analysten sehen beide Entwick­ lungen positiv, die Kursziele für die OMV- Des einen Leid ... Während zahlreiche Unternehmen noch mit Kosteninflation und Lieferketten- problemen kämpfen, profitieren andere von hohen Rohstoffpreisen und steigenden Zinsen. Setzen Sie auf die Gewinner dieser Entwicklung! MARIO FRANZIN Schlag auf Schlag. Auf den Kriegsbeginn in der Ukraine folgte als weiterer negativer Ein­ flussfaktor die stark gestiegene Inflation. Da­ mit müssen die Zentralbanken restriktiver werden, den Märkten wird Liquidität entzo­ gen, die Wirtschaftsentwicklung gebremst. Genau dieses Szenario spiegelt sich im ATX wider, wobei sich bei 3.000 Punkten eine her­ vorragende Unterstützung gebildet hat. ATX-INDEX . Erste Schrecken sind verdaut Aktie liegen derzeit bei rund 65 bzw. 66 Euro – Tendenz leicht steigend. Schoeller-Bleckmann reüssiert Auch Schoeller Bleckmann (SBO) freut sich über die Sonderkonjunktur. Sie bescherte dem Ölfeldausrüster 2021 bei einem noch stagnierenden Umsatz von 293 Millionen Euro einen Gewinn von 21 Millionen Euro – nach einem Verlust von 21,7 Millionen Euro im Jahr zuvor. Das erste Quartal lief heuer hervorragend: Der Umsatz legte um rund 70 Prozent auf 100,5 Millionen Euro zu, der Gewinn stieg von einer Million auf 11,4 Mil­ lionen Euro. Zudem konnte der Auftragsein­ gang auf 129 Millionen Euro mehr als ver­ doppelt werden, was eine weitere gute Ent­ wicklung erwarten lässt. Kepler Cheuvreux erhöhte für SBO die Empfehlung von Halten auf Kaufen und das Kursziel auf 76 Euro, Hauck & Aufhäuser und Oddo BHF setzten das Kursziel bei 84 bzw. 85 Euro an. AMAG: Aluminiumpreise beflügeln Im vergangenen Jahr profitierte AMAG von den stark gestiegenen Aluminiumpreisen (+40 % auf rd. 2.800 US-Dollar/Tonne) und der robusten Nachfrage aus allen Kunden­ 2022 2021 4.000 3.000 3.200 3.400 3.800 3.600 2.800

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