GELD-Magazin, Mai 2022

50 . GELD-MAGAZIN – Mai 2022 AKTIEN . Österreich DIE GÜNSTIGSTEN UNTERNEHMEN UNTERNEHMEN G/EV ‘22e G/EV ‘23e DIV. ‘21e Porr 23,4% 26,5% 4,00% RBI 22,0% 24,8% 0,00% Strabag 20,8% 21,2% 5,21% Valneva 17,9% 32,0% 0,00% VIG 15,7% 16,9% 5,38% OMV 14,0% 13,4% 4,94% Erste Bank 13,5% 13,8% 5,17% BAWAG 12,3% 13,1% 6,56% voestalpine 12,2% 8,0% 4,32% Addiko Bank 11,6% 14,6% 0,00% Österr. Post 10,8% 11,2% 5,69% Andritz 10,3% 11,3% 4,34% G/EV=Gewinnrendite/Enterprise Value, DIV.=erwartete Dividendenrendite Quelle: marketscreener.com , Stichzeitpunkt: 28. April 2022 D er Dienstleistungssektor erholt sich in Europa mit Abflauen der Pandemie weiter, für die Industrie sieht es jedoch anders aus. Die Herausforde- rungen mit dem Ukrainekrieg (Preisanstiege und Energieunsicherheit) sowie Problemen in Asien mit Corona-Quarantänen haben wie­ der zugenommen. Zuletzt wurden die Er- wartungen an das Wirtschaftswachstum für 2022 deutlich nach unten revidiert. Die Furcht vor einer Stagflation geht um. Insbe- sondere, da die EZB aufgrund der hohen In- flation eine restriktivere Geldpolitik ein­ schlagen muss, die wiederum dämpfend auf die Wirtschaft wirkt. Bis sich ein konkretes Vorgehen entscheidet, können viele Aktio- näre aber zunächst einmal hohe Dividen- denrenditen genießen. ExpansiveVersicherungen Mit der im Prime ATX höchsten Dividenden- rendite von 7,55 Prozent (0,55 Euro je Ak- tie, Auszahlung am 7. Juni) punktet Uniqa. Raiffeisen Research senkte dennoch das Kursziel von 9,20 auf 8,00 Euro, da die Uk- raine-Krise bereits das starke Ergebnis im vierten Quartal überschattete. Dennoch konnte Uniqa im Gesamtjahr 2021 den Ge- winn von 19 auf 315 Millionen Euro steigern (KGV 7,1). Für heuer dürften die negativen Effekte aus Russland und der Ukraine die positiven Effekte aus der Übernahme der AXA-Töchter noch mehr als kompensieren, sodass für heuer trotz eines Prämienanstie­ ges um etwa drei Prozent auf 6,14 Milliar- den Euro ein Gewinnrückgang auf rund 270 Millionen Euro erwartet wird (KGV 8,2). Voraussichtlich wird die Dividende für 2022 jedoch in ähnlicher Höhe von 0,55 Euro je Aktie liegen, was im kommenden Jahr wie- der eine Dividendenrendite von 7,55 Pro- zent ergeben würde. Eine Aktie, die man nicht hergibt. Ähnlich positiv schloss die Vienna Insurance Group das Jahr 2021 mit Prämieneinnahmen von 9,7 Milliarden Euro und einem Gewinn von 376 Millionen Euro ab (KGV 7,9), ist aber bei der Dividende nicht ganz so spendabel. Mit einer etwa um zehn Prozent niedrigeren Ausschüttungs- quote wird bei ihr die Dividendenrendite bei 5,38 Prozent liegen (1,25 Euro/Aktie). Die Auszahlung erfolgt am 25. Mai. Der VIG Dividenden-Reigen 2021 erzielten die meisten Unternehmen satte Gewinne. Ein guter Teil davon wird in Form von Dividenden an die Aktionäre ausbezahlt. Die folglichen Renditen von bis zu knapp sieben Prozent sollten Kursrückgänge begrenzen. MARIO FRANZIN Konflikte. Krieg am Rande Europas, die hohe Inflation und restriktivere Zentralbanken be- unruhigen die Anleger. Zumal bei keinem die- ser Themen kurzfristig Lösungen zu erwarten sind. Die Erholung vom März-Tief bei 2.800 Punkten ist wieder ins Stocken geraten. Bei 3.400 Punkten bildete sich ein Widerstand, bei 3.130 Punkten eine Unterstützung. Ten- denziell erscheint der ATX noch schwach. ATX-INDEX . Kommt nicht richtig in Schwung dürfte es heuer sogar gelingen, das Ergebnis aus dem vergangenen Jahr dank der Über- nahme der Aegon-Töchter in Osteuropa mit einem Anstieg auf knapp 400 Millionen Euro noch zu toppen. Nach der Uniqa liegt Semperit mit einer Di- videndenrendite von 6,86 Prozent (1,50 Euro/Aktie) in der Reihenfolge der Dividen- denrenditen an zweiter Stelle. Semperit zahlte die Dividende aber bereits am 4. Mai aus. Ebenfalls erhielten bereits die Aktionäre der Österreichischen Post ihre Dividende am 5. Mai. Mit 1,90 Euro je Aktie errechnete sich hier eine Rendite von 5,70 Prozent. Banken stehen nicht weit nach Nicht nur Immobilienkredite haben sich in den vergangenen Monaten verteuert – um rund zwei Prozent p.a. –, was den Banken wieder höhere Zinsmargen beschert. So ver- wundert es nicht, dass der Gewinn der Ba- wag – nach dem Rekordergebnis 2021 von 480 Millionen Euro – im ersten Quartal wei- ter um die Hälfte auf 111 Millionen Euro ge- stiegen ist. Das lässt auch heuer nicht nur ein neuerliches Rekordergebnis, sondern auch eine wieder satte Dividende erwarten. Jene für 2021 wurde bereits am 4. April aus- 2022 2021 4.000 3.000 3.200 3.400 3.800 3.600 2.800

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