GELD-Magazin, April 2022
April 2022 – GELD-Magazin . 9 Der EZB scheint es in Wahrheit nur recht zu sein, wenn der Euro an Wert verliert. Damit sinken die drückenden Staatsschulden im Verhältnis zum BIP. Das kommt aber einer massiven Umvertei- lung von Bevölkerung zu Staat gleich – ähnlich einer Steuererhöhung. von rund 200 Dollar je Barrel bedeuten, der stellvertretende Ministerpräsident Russ- lands, Alexander Novak, malte sogar bei einem vollständigen Verzicht auf Öl und Gas aus Russland Rohölpreise von bis zu 300 Dollar je Barrell an die Wand. Nicht auszu- denken, wie sich das auf den weiteren Ver- lauf der Inflation auswirken würde, denn diese läuft bereits jetzt aus dem Ruder. Auch der Druck auf die Lebensmittelinflation wird voraussichtlich weiter zunehmen. Im- merhin entfallen auf Russland und die Ukra- ine fast 30 Prozent der weltweiten Weizen- exporte und die Weizenpreise sind seit Jah- resbeginn um mehr als 30 Prozent gestie- gen. Zudem verhängte Russland Mitte März ein Exportverbot von Getreide und Zucker. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron warnte davor, dass vor allem Afrika und der Nahe Osten als Folge des Konflikts in der Ukraine eine Nahrungsmittelkrise erleben werden, die seiner Schätzung nach etwa 12 bis 18 Monate dauern werde. Inflation steigt munter weiter In der Eurozone kletterte die Inflation im Februar weiter nach oben – im Vorjahresver- gleich um 5,9 Prozent, in den USA gar In der Eurozone erreichte die Inflation im Fe- bruar bereits knapp die Sechs-Prozent-Marke. Die EZB geht von einem möglichen weiteren Anstieg auf über sieben Prozent aus. In den USA ist man mit 7,8 Prozent bereits dort. DIE INFLATION FOLGT ZEITVERZÖGERT Es ist nicht nur die Ukrainekrise an den steigenden Energiepreisen schuld. Bereits seit 2020 ist ein Anstieg der Rohöl- und Gaspreise zu beobachten, was auf die Erholung des Kon- sums nach der Pandemie zurückzuführen ist. ÖL- UND GASPREISE STEIGEN WEITER Aufgrund höherer Rohstoff- und Energieko- sten stiegen die Erzeugerpreise in Europa laut Eurostat im Jänner um 30,6 Prozent, im Februar lag der Anstieg immer noch bei 25,9 Prozent, in den USA bei 10 Prozent. DIE ERZEUGERPREISE MACHEN ES VOR 6% 4% 2% 0% -2% 8% 2018 2017 2016 2015 2014 2013 2012 2019 2020 2021 USA Eurozone 25% 20% 15% 10% 5% 0% -5% 30% 2018 2017 2016 2015 2014 2013 2012 2019 2020 2021 USA Eurozone 50% 100% 150% -50% 0% -100% 200% 2018 2017 2016 2015 2014 2013 2012 2019 2020 2021 Rohöl Erdgas
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