GELD-Magazin, April 2022

D ie Ukrainekrise hat viele Anleger auf dem falschen Fuß erwischt. Die wenigsten hatten erwartet, dass Russland tatsächlich einen Krieg in dieser Dimension vom Zaun brechen würde. Aber am 24. Februar ge- schah das Unerwartete, woraufhin die Börsenindizes um knapp 30 Prozent nach unten stürzten. Wirtschaftlich gesehen ist der springende Punkt bei die- sem Konflikt die Rohstoffversorgung in Europa, das vor allem von Öl- und Gas- lieferungen aus Russland abhängig ist. Aufgrund befürchteter Engpässe schoss der Preis für ein Barrel Rohöl kurzfristig auf 139 Dollar, der Spotpreis für Erd- gas sprang von etwa vier auf 5,57 Dollar. Die Politik will zwar rasch aus der Ab- hängigkeit von Russland herauskommen, aber jede Alternative, ob Flüssiggas (LNG) aus den USA oder Wasserstoff aus den Emiraten, wird teurer werden. Eine besondere Gefahr geht derzeit von einem möglichen Lieferstopp Russlands – besonders beim Erdgas – aus, der die Energiepreise weiter nach oben katapul- tieren würde und neben den Konsumenten auch die Industrie schwer träfe. Eine veritable Rezession in Europa wäre die Folge. Neben den Energiepreisen stiegen aber auch die Notierungen von Weizen (Lieferstopp aus Russland) und Metallen (Ukraine als Erzlieferant, Metalle für die Energiewende) z.T. in lichte Höhen. Das führt dazu, dass sich die Erwartung hinsichtlich der wirtschaftlichen Erho- lung in Europa zuletzt laut ZEW- wie auch ifo-Index drastisch reduzierten. Obwohl die Zinsen aufgrund der restriktiveren Geldpolitik in den USA im Zehn-Jahresbereich auf rund 2,4 Prozent und in Deutschland auf rund 0,5 Pro- zent gestiegen sind, liegen die realen Renditen aufgrund der hohen Inflation (7,8 % bzw. 5,8 %) mit etwa minus fünf Prozent deutlich im negativen Bereich. Für Investoren und Sparer bedeutet das einen vorprogrammierten Vermögens- bzw. Kaufkraftverlust sofern man mit seiner Geldanlage nicht eine Jahresren- dite (nach Steuern!) von zumindestens fünf Prozent schafft. Auch wenn die Aktienkurse in den vergangenen Wochen mehrheitlich unter die Räder gekom- men sind, sind diese Renditen nur annähernd dort zu erzielen. Dazu möchte ich auf die Präsentation der Gewinner des diesjährigen Refinitiv Lipper Fund Awards Austria ab Seite 64 verweisen, unter denen einige Fondsmanager durchaus langfristig auch zweistellige Jahreserträge schafften. Mario Franzin, Chefredakteur GELD-Magazin Teure Rohstoffe editorial impressum MEDIENEIGENTÜMER UND HERAUSGEBER 4profit Verlag GmbH · MEDIENEIGENTÜMER-, HERAUSGEBER- UND REDAKTIONSADRESSE Rotenturmstraße 19/1/29B, 1010 Wien T: +43/676/570 95 10 · E: [email protected] · GESCHÄFTSFÜHRUNG Snezana Jovic, Mario Franzin · CHEFREDAKTEUR Mario Franzin REDAKTION Mario Franzin, Mag. Harald Kolerus, Michael Kordovsky, Wolfgang Regner, Moritz Schuh MSc, Mag. Christian Sec LEKTORAT Mag. Rudolf Preyer GRAFISCHE LEITUNG Noura El-Kordy · COVERFOTO DDK /stock.adobe.com · DATENANBIETER Lipper Thomson Reuters*, Morningstar · VERLAGSLEITUNG Snezana Jovic · EVENTMARKETING Ivana Jovic · PROJEKTLEITUNG Dr. Anatol Eschelmüller · IT-MANAGEMENT Oliver Uhlir · DRUCK Berger Druck, 3580 Horn, Wiener Str. 80 · VERTRIEB PGV Austria, 5412 Puch, Urstein Süd 13. www.geld-magazin.at ABO-HOTLINE: +43/699/1922 0326 · [email protected] * Weder Lipper noch andere Mitglieder der Reuters-Gruppe oder ihre Datenanbieter haften für Fehler, die den Inhalt betreffen. Performance-Ranglisten verwenden die zur Zeit der Kalkulation verfügbaren Daten. Die Beistellung der Performance-Daten stellt kein Angebot zum Kauf von Anteilen der genannten Fonds dar, noch gilt sie als Kaufempfehlung für Investmentfonds. Für Investoren gilt es zu beachten, dass die vergangenen Performancewerte keine Garantie für zukünftige Ergebnisse darstellen. April 2022 – GELD-MAGAZIN . 3

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