GELD-Magazin, März 2022

VERSICHERUNG . Kurzmeldungen 70 . GELD-MAGAZIN – März 2022 Credits: beigestellt/Archiv; myboys.me/stock.adobe.com VKI Unzulässige Klausel Intransparenz. Der VKI ist erfolgreich gegen die Merkur Versicherung vor den Kadi gezo- gen. Gegenstand der Klage war eine Klausel, laut der Prämien für zusammen mit einem El- ternteil versicherte Kinder ab dem 18. Ge- burtstag auf einen vorab nicht festgelegten Betrag umgestellt werden. Die Versicherungs- nehmer können mitunter erst nach 15 Mona- ten diesen Vertrag auflösen und müssen in dieser Zeit die erhöhten Prämien zahlen. Laut Oberstem Gerichtshof ist diese Klausel in- transparent und daher unzulässig. „Wir for- dern nun die Merkur Versicherung auf, die Differenz zwischen der angehobenen Prämie und der Prämie vor dem 18. Geburtstag den betroffenen Versicherungsnehmern in den noch laufenden Verträgen rückwirkend gutzu- schreiben“, so der VKI. Nachholbedarf. Die Bedeu- tung von Daten wächst – ge- rade auch mit Risiken wie der Klima-Krise oder globa- len wirtschaftlichen Turbu- lenzen. Versicherer stützen sich deshalb verstärkt auf Da- ten, um Risiken angemessen erfassen und managen zu können. So nutzen 40 Pro- zent der Assekuranzen Da- ten, um neue Märkte zu er- schließen. 43 Prozent haben ihre Risikoalgorithmen auf der Basis von Daten aktualisiert und weiterentwi- ckelt. Klassische Versicherer müssen aber auch zu- nehmend mit Konkurrenz von InsurTechs und Big- Techs rechnen. Joachim Rawolle, Spezialist für Ban- ken und Versicherungen bei Capgemini: „Um wettbe- werbsfähig zu bleiben, brauchen Versicherer einen datenbasierten Ansatz, der ihnen hilft, Marktanteile zu halten, Schlüsselkennzahlen zu verbessern und präzise Risikoanalysen zu erstellen.“ Vorreiter sind hier die großen Versicherer, während viele kleinere Häuser noch Nachholbedarf haben. Joachim Rawolle, Experte für Banken und Versicherungen bei Capgemini Big Data: Neue Konkurrenz 01234567 DIE ZAHL DES MONATS 81 Prozent Vorsorge liegt weiter im Trend. Laut einer Studie der Erste Bank setzten die Österreicher auch im vierten Quartal 2021 weiter auf die immer noch beliebten Anlageklassiker Sparbuch (57 %) und Bausparvertrag (38 %). Der Trend zu ei- ner steigenden Bedeutung des Vorsorgegedankens, beispielsweise mittels Le- bensversicherung (34 %) oder Pensionsvorsorge (30 %), bleibt ebenfalls unge- brochen. Die weiter steigende Inflationsrate sorgt aber auch dafür, dass Aktien, Fonds und Co. in der Gunst der Österreicherinnen und Österreicher weiter stei- gen (34 %). 81 Prozent der Befragten wollen im nächsten Jahr veranlagen. Rund jeder Dritte plant außerdem im nächsten Jahr eine größere Anschaffung, bei- spielweise einen Haus- oder Autokauf. Dies gilt insbesondere für Personen unter 30 Jahren (43 %), Personen mit höherer Ausbildung (38 %) beziehungsweise Berufstätige mit höherem Einkommen (39 %). Die angesprochenen Anschaffun­ gen will ein Großteil der Österreicher über eigene Ersparnisse finanzieren, rund ein Viertel möchte auf einen Bankkredit oder ein Bauspardarlehen zurückgrei- fen. Die durchschnittlich geplante Kredithöhe ist im Vergleich zum Vorjahr deut- lich von zirka 107.100 Euro auf 99.300 Euro gesunken. Millionenstrafen drohen. Mob- bing kann weitreichende Folgen für die Betroffenen haben und stellt in vielen Fällen eine große psychische Belastung dar. In den Zeiten der Pandemie hat sich nun das Leben vieler Jugendlicher und Kinder ins Internet verlagert, da- durch hat leider auch das Phäno- men Cyber-Mobbing deutlich zu- genommen. Die D.A.S. Rechts- schutzversicherung klärt auf, dass die Betreiber von Internetplatt- formen dazu verpflichtet sind, Cyber-Mobbing zu unterbinden, wenn sie davon erfahren. Bei Verstößen drohen den Internetplattformen sensible Geldstrafen von bis zu zehn Millionen Euro. Opfer können Verstöße direkt auf den Social Me- dia-Plattformen melden oder sich an die Polizei oder Gerichte wenden. Seit letz- tem Jahr können Betroffene, zum Beispiel bei Beleidigungen oder Übler Nachre- de, beim Landesgericht einen Antrag einbringen und die Behörden damit beauf- tragen, die Täter ausfindig zu machen. „Diese Gesetzesänderung bringt eine en- orme Erleichterung für die Opfer. Davor mussten die Betroffenen die Täter näm- lich selbst ausforschen, was sehr zeit- und kostenintensiv war“, erklärt Johannes Loinger, Vorstandsvorsitzender der D.A.S. Wichtige Vorsichtsmaßnahme: Nicht direkt auf diffamierende Nachrichten oder Posts reagieren; Reaktionen ver- schlimmern in vielen Fällen nur noch die Attacken. Cyber-Mobbing: Under Pressure

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