GELD-Magazin, März 2022

62 . GELD-MAGAZIN –März 2022 BLOCKCHAIN . Bitcoin Steigende Akzeptanz Aus Angst vor ausufernder Inflation und einemMangel an alternativen Investmentmöglichkeiten finden immer mehr digitale Assets ihrenWeg in die Bilanzen namhafter Unternehmen. Ist Bitcoin das neue Gold? MORITZ SCHUH stitutionen sehen werden, die sich weiter fortsetzen dürfte.“ Miller selbst hatte im sel- ben Interview verraten, dass er schon vor langer Zeit ein paar Prozent seines Portfolios in die Kryptowährung investiert hatte, die im November zwischenzeitlich auf die Hälfte seines Nettovermögens angewachsen war. Er sieht Bitcoin wie eine Versicherungspolice: „Versicherungspolicen haben keinen intrin- sischen Wert. Sie wollen zwar nicht, dass Ihr Haus abbrennt, aber Sie zahlen dennoch je- des Jahr für eine Versicherung, für den Fall, dass das passiert: Bitcoin ist eine Versiche- rung gegen finanzielle Katastrophen.“ Eine Absicherung, die sich für eine wachsende Zahl von Investoren und in einem Umfeld ra- pide steigender Verbraucherpreise zu einer ernstzunehmenden, langfristigen Alternative zu anderen „safe haven assets“ entwickelte. Das neue Gold? Zwar haben die jüngsten Berichte über Re- kordteuerung in der Eurozone, ein 40-Jah- res-Inflationshoch in den USA und die Angst vor einer strafferen Geldpolitik auch den Kryptomarkt im Jänner erschüttert, doch viele Anleger gehen trotzdem davon aus, dass es sich dabei um einen zyklischen Fak- tor handelt, der nur von kurzfristigen Liqui- ditätsabflüssen angetrieben wird. Bitcoin steckt immer noch in den Kinder- schuhen und genau diese Volatilität und Boom- und Bust-Zyklen sind es, die nach An- sicht der Strategen von JPMorgan die größte Herausforderung für die weitere institutio- nelle Akzeptanz darstellen. Zeitgleich pro- gnostizieren sie aber auch ein theoretisches Kursziel von 150.000 US-Dollar, sollte diese abnehmen und der Gesamtmarktwert auf je- nen des privat gehaltenen Golds ansteigen. Aufgrund der viermal höheren Volatilität ge- Credit: phive2015 /stock.adobe.com Zur Diversifizierung: Bitcoins werden zunehmend von institutionellen Investoren nachgefragt. Die institutionelle Nutzung von Kryptowährungen wird weiter zunehmen und zu einem festen Bestandteil des Asset-Mixes werden. Benjie Thomas, Managing Partner bei KPMG B itcoin hat seit dem Ausbruch der Corona-Krise nicht nur seinen Weg in die Portfolios zahlreicher Klein- anleger gefunden, sondern zieht auch zu- nehmend das Interesse institutioneller Inve- storen auf sich. So gab erst im Februar KPMG bekannt, dass seine kanadische Niederlas- sung Ethereum und Bitcoin für sein Corpo- rate Treasury erworben habe. Benjie Tho- mas, Managing Partner bei KPMG, betonte dabei, dass Hedgefonds, Family Offices, Ver- sicherer und Pensionsfonds zunehmend in Kryptowährungen investieren und fügte hin- zu, dass dieser Schritt die Überzeugung des Unternehmens widerspiegle, dass die institu- tionelle Nutzung von Kryptowährungen wei- ter zunehmen und zu einem festen Bestand- teil des Asset-Mixes werden wird. Gegen Finanzkatastrophen Auch der berühmte Value-Investor Bill Mil- ler, Gründer von Miller Value Partners, mein- te kurz darauf: „... dass wir in diesem Jahr eine große Akzeptanz bei Stiftungen und In-

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