GELD-Magazin, März 2022
0123456789 200 Millionen Dollar: Binance investiert in Forbes Ab März 2022: Neue Regeln für die Besteuerung von Kryptowährungen 4068 KriminelleWhales Chainalysis veröffentlicht Crypto-Crime Report DIE ZAHL DES MONATS 4,5 Milliarden BLOCKCHAIN . Kurzmeldungen Beteiligung. Forbes und Magnum Opus Acquisition Ltd. gaben eine strategische Investition in Binance, eines der größten Kryptobörsen, in Höhe von 200 Millio- nen US-Dollar bekannt. Forbes und Magnum Opus hatten zuvor Pläne für einen Unternehmenszusammenschluss verkündet, der heuer abgeschlossen werden soll und durch den Forbes ein börsennotiertes Unternehmen werden würde. „Forbes ist bestrebt, die Komplexität zu entmystifizieren und hilfreiche Informa- tionen über Blockchain und aufkommende digitale Assets bereitzustellen“, sagt Mike Federle, CEO von Forbes: „Mit der Investition in Binance verfügen wir nun über die Erfahrung, das Netzwerk und die Ressourcen der weltweit führenden Kryptobörse und eines der erfolgreichsten Blockchain-Innovatoren der Welt.“ Reformiert. Kryptowährungen habe bis jetzt nicht so richtig in das Korsett des österreichischen Steuer- rechts hineingepasst, aber das wird sich nun ändern: Denn mit dem Ökosozialen Steuerreformgesetz 2022 Teil I hat die Bundesregierung schon lange herbeige- sehnte klare Regeln für die Besteuerung von Kryp- towährungen geschaffen. Da Kryptowährungen bisher kein Kapitalvermögen im Sinne des Einkommensteuergesetzes darstellten, unterlagen deren Gewinne bei Veräußerung dem progressiven Steuersatz von bis zu 55 Prozent. Das galt allerdings nur dann, wenn die Veräußerung in- nerhalb eines Jahres nach der Anschaffung erfolgte. Nach Ablauf dieser Frist waren Gewinne bislang steuerfrei. Das neue Steuergesetz bringt nun zwei wesentliche Änderungen mit sich: Erstens sind Ge- winne aus der Veräußerung von Kryptowährungen fortan auch nach einem Jahr steuerpflichtig und zweitens unterliegen sämtliche Einkünfte aus Kryp- towährungen nunmehr dem besonderen Steuersatz von 27,5 Prozent. Die neuen Bestimmungen zur Be- steuerung der Einkünfte aus Kryptowährungen tre- ten mit 1. März 2022 in Kraft und sind erstmals auf nach dem 28. Februar 2021 angeschaffte Kryptowäh- rungen anwendbar. Gewinne aus der Veräußerung von Kryptowährungen, die vor dem 1. März 2021 an- geschafft wurden, sind nach Ablauf der einjährigen Spekulationsfrist weiterhin steuerfrei. Historisch. Daten der Blockchain-Analyse- Firma Chainalysis zeigen, dass 4068 kriminel- le „Whales“ Kryptowährungen im Wert von mehr als 25 Milliarden US-Dollar horten. Chainalysis definiert kriminelle „Whales“ als jede private Wallet, die Kryptowährungen von mehr als einer Million US-Dollar hält, wo- bei mehr als zehn Prozent der Gelder von ille- galen Adressen stammen, die mit Aktivitäten wie Betrug und Malware verbunden sind. 1.374 dieser Wallets verwahren zwischen 10 und 25 Prozent illegaler Gelder, während 1.333 zwischen 25 und 90 Prozent halten. An- dererseits wird darauf hingewiesen, dass sich das gesamte Transaktionsvolumen im Jahr 2021 auf rund 15,8 Billionen US-Dollar belief, wobei illegale Adressen nur 0,15 Prozent aus- machten, gegenüber 0,34 Prozent in 2020. Aufgedeckt. Im Februar gab das US- Justizministerium bekannt, zwei Per- sonen in Zusammenhang mit dem Hack der Kryptobörse Bitfinex von 2016 verhaftet zu haben, bei dem knapp 120.000 Bitcoin gestohlen wur- den. Bei den Verdächtigen handelt es sich um den in New York lebenden Ilya Lichtenstein und seine Frau Hea- ther Morgan, die des Versuchs der Geldwäsche beschuldigt werden. Der Wert der erbeuteten Bitcoin stieg seit 2016 von etwa 71 Millionen Dollar auf mehr als 4,5 Milliarden an. Die Staats- anwaltschaft wirft dem Paar mehr als 2.000 Transaktionen vor, bei denen gestohlene Bitcoin an ein von Lichten- stein kontrolliertes Wallet gesendet wurden. Um Spuren zu verschleiern, nutzten sie sogenanntes „Chain-Hop- ping“, ein Springen zwischen verschie- denen Blockchains, und Privacycoins, die zusätzliche Anonymität bieten. Mehr als 94.000 Bitcoin sollen sich noch auf Wallets befinden, auf die das Paar potentiellen Zugriff habe. Credits: Johannes Edlbacher © PwC Österreich „Viele waren mit der bis- herigen Besteuerung nicht glücklich und störten sich daran, dass Kyptogewinne im Gegensatz zu Wert papieren nach einem Jahr steuerfrei waren.“ Johannes Edlbacher, Steuerexperte und Partner bei PwC Österreich 60 . GELD-MAGAZIN – März 2021 Quelle: Chainalysis Anteil aller von illegalen Adressen erhaltenen Gelder 500 1.000 1.500 191 75-90% 10-25% 1.374 25-50% 846 50-75% 296 90-100% 1.361 0
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