GELD-Magazin, März 2022
BRENNPUNKT . Kurzmeldungen Credits: beigestellt; pixabay Kampf gegen Krebs Alkohol und Tabak als Killer „Beating Cancer“. 19,3 Millionen Krebsneu- erkrankungen gab es weltweit 2020. Bis 2040 könnte die Zahl um etwa 50 Prozent auf 30,2 Millionen Menschen steigen, so die Internatio- nale Agentur für Krebsforschung. Diese Zah- len wurden anlässlich des „Weltkrebstages“ in Erinnerung gerufen, wobei das EU-Parlament im Februar über den Aktionsplan „Beating Cancer“ abstimmte. Darin geht es um EU-wei- te Strategien im Kampf gegen Krebs, der mitt- lerweile jährlich 1,3 Millionen Europäern das Leben kostet. Löblich: Die Prävention wird – etwa in punkto Tabakkonsum und E-Zigaret- ten – in den Mittelpunkt gestellt. Hingegen wird Alkohol laut Kritikern etwas verharmlost dargestellt. Dabei sterben laut Studien der WHO jährlich 290.000 Menschen in Europa an den Folgen ihres Alkoholkonsums. Rund elf Prozent der österreichischen Bevölkerung wei- sen problematisches Trinkverhalten auf. 01234567 DIE ZAHL DES MONATS 8,3 Prozent „Krieg“ an der Börse. Geopolitische Risiken haben einen signifikanten Einfluss auf die Entwicklungen auf dem Börsenparkett. Wie historische Auswertungen zeigen, sinkt die durchschnittliche Jahresrendite des S&P 500 auf etwa 8,3 Pro- zent, wenn die Bedrohungslage zunimmt. Geht diese wieder zurück, dann steigt die Rendite auf im Mittel 11,7 Prozent, so die Informationsplattform Block-Buil- ders.de . Besonders prekär ist die Börsenentwicklung dann, wenn es große Unge- wissheit gibt. Im Angesicht des Ukraine-Konflikts ist die Bedrohungssituation angestiegen, wie der Geopolitical Risk Index aufzeigt. Deutlich höher notierte dieser allerdings etwa – wenig überraschend – während den beiden Weltkriegen sowie nach dem 11. September 2001. Nichtsdestotrotz gibt es heute große Sor- gen um mögliche militärische Konflikte. Dies zeigen auch Google-Suchauswer- tungen auf. Im Rahmen des Ukraine-Konflikts erhöhte sich das Suchvolumina für den Begriff „Krieg“ merklich. Lebensmittel: MassiveVerschwendung „Alltäglicher Wahnsinn. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat re- cherchiert, wie viele Lebensmittel unverzehrt in Österreichs Müllverbrennungs- anlagen landen. Das Ergebnis: Jährlich werden Waren im Wert von mindestens 1,4 Milliarden Euro verbrannt. Auch künftige Generationen müssen den Preis für diese Verschwendung bezahlen: Die umsonst (aber natürlich nicht gratis) hergestellten Lebensmittel verursachen 1,5 Millionen Tonnen CO2 jährlich. Das entspricht in etwa dem halben österreichischen Flugverkehr vor Corona und zeigt das enorme Einsparungspotential. Laut von Österreich mitbeschlossenen internationalen Zielen muss unser Land die Lebensmittelverschwendung bis 2030 halbieren. Es braucht daher jetzt dringend sanktionierbare und ambitio- nierte Maßnahmen im angekündigten Aktionsplan gegen Lebensmittelver- schwendung. Greenpeace fordert von der Bundesregierung unter anderem eine Transparenz-Offensive über das gesamte Ausmaß der vermeidbaren Lebensmit- telabfälle und eine rechtlich verbindliche maximale Wegwerfquote für Verarbei- ter und Händler. So soll der „alltägliche Wahnsinn“ der Verschwendung ge- stoppt oder zumindest in Schach gehalten werden. Zinsschock. Die Börsen lau- fen nicht mehr rund und auch das Wirtschaftswachs- tum bereitet Sorgen. Mah- nende Worte kommen dazu von Pascal Menges, Aktien spezialist bei Lombard Odier: „Das Risiko eines Zins- schocks steigt, was das Wirt- schaftswachstum bremsen und potenziell das Risiko ei- ner technischen Rezession erhöhen könnte. Dies wiederum könnte die Auswir- kungen der soliden Unternehmensgewinne zunichte machen.“ Definitionsgemäß tritt eine technische Re- zession auf, wenn eine Volkswirtschaft (oder eben die gesamte Weltwirtschaft) zwei Quartale in Folge schrumpft. Das hätte natürlich mehr als „uner- wünschte Nebenwirkungen“: Die Kaufkraft der Kon- sumenten würde fallen, die Arbeitslosigkeit steigen, Investitionen würden zurückgehen und letztlich die Profite vieler Unternehmen sinken. Pascal Menges, Aktienspezialist, Lombard Odier Investment Managers Warnung: Rezession möglich 6 . GELD-MAGAZIN – März 2022
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