GELD-Magazin, März 2022
EUR (Frankfurt) 2019 2020 2021 3.000 2.500 500 1.000 750 2.000 1.500 ISIN NL0012969182 Kurs (17.02.2022) 1.970,00 € KGV 2021e 151,0 Marktkap. 62,91 Mrd.€ KGV 2022e 96,7 Umsatz 2022e 1,38 Mrd.€ KGV 2023e 70,1 BW/Aktie 2022e 55,80 € DIV. 2021e 0,00% AKTIEN . Anlagetipps D er Hintergrund: Rekordverdäch- tige Inflationssteigerungen vor allem in den USA, wo Preisan- stiege zuletzt 7,5 Prozent erreicht haben: ein Niveau, das in den letzten 40 Jahren nicht mehr gesehen wurde. Die Energiein- flation leistete aber erstmals im Dezember einen negativen Beitrag: Dies ist ein erstes Anzeichen dafür, dass sich die durch Stö- rungen ausgelösten Preisanstiege nun zu- rückbilden und die Inflation stabilisieren könnte. Auch die US ISM-Komponente „Be- zahlte Preise“ (ISM bedeutet Institut für Supply-Management, also der Index der Einkaufsmanager) deutet auf einen lang- sameren Preisanstieg hin. Über diesen Da- tenpunkt hinaus gibt es weltweit Anzeichen für eine Abschwächung der Inflation, und zwar nicht nur in den USA. Damit könnte das Schlimmste für die Aktienmärkte be- reits überstanden sein. Höhere Realzinsen bedeuten eine anhaltende Vermögensrotati- on, aber nicht unbedingt negative Aktien- renditen. Historisch gesehen haben Aktien in der ersten Zinserhöhungsphase stets posi- tiv performt, wenn auch nicht besonders stark. Anleger haben die Wahl zwischen re- alen Vermögenswerten (Aktien, Immobili- Höhere Zinsen eingepreist Die Kursschwankungen an den Aktienbörsen haben deutlich zugenommen. Angesichts von Erwartungen, dass die US-Geldmarktzinsen Ende 2022 bei über einem Prozent liegen könnten, haben sich die Märkte gut gehalten. WOLFGANG REGNER en) und monetären Vermögenswerten (Ter- mingelder, Anleihen). Günstig für Letztere ist ein Umfeld, in dem die realen Renditen hoch sind (d.h. in dem die Zinsen weit über der Inflation liegen) und in dem die Noten- banken die Stabilität der Preise und ihrer je- weiligen Währung fest im Blick haben. Das derzeitige Umfeld gehört ganz klar nicht in diese Kategorie. Ein Anleger, der seine Kauf kraft langfristig erhalten bzw. steigern will und einen ausreichend langen zeitlichen Horizont mitbringt, sollte daher reale Ver- mögenswerte bevorzugen. Bei Gold kann eine moderate Position nicht schaden. ADYEN . Boom bei digitalen Zahlungen Der Chart der Adyen-Aktie ist zuletzt deutlich unter Druck geraten, der Fünfjahres-Auf- wärtstrend wurde gebrochen. Mutige Anleger können dies ausnützen. Kauf mit Limit 1.620 Euro, Stopp-Loss bei 1.365 Euro. Kursverluste übertrieben. Adyen N.V. bie- tet eine einzige integrierte Plattform an, die Händlern eine reibungslose Zahlung über verschiedene Kanäle und Regionen hinweg ermöglicht. Wenn der Online-Handel boomt, profitiert auch der holländische Konzern da- von – und das branchenübergreifend. Beim Jahresumsatz 2021 gab es ein Plus von 46 Prozent auf rund eine Milliarde Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschrei- bungen (EBITDA) stieg um 57 Prozent auf 630 Millionen Euro. Der Umsatz soll in den nächsten Jahren um rund 30 Prozent stei- gen. Die Nettomarge liegt bei knapp 50 Pro- zent und der Gewinn pro Aktie soll von 14,80 Euro im letzten Jahr bis 2023 auf 28,60 Euro klettern. Analysten kommentie- ren: Der Zahlungsabwickler sei ein „Bran- chenkiller“, andere hinkten deutlich nach was die Erholung des Zahlungsvolumens nach der Corona-Pandemie betreffe. Das Unternehmen wachse rasant in den USA und im Omnichannel-Bereich und könne so davon ablenken, dass die Umsatz-Vergleichs- werte im E-Commerce-Bereich schwieriger erreichbar würden. Dennoch: Unterstützt durch den Online-Handel verarbeitete Ady- en im zweiten Halbjahr 2021 stolze 300 Mil- liarden Euro für viele Händler. Das entspricht einem Anstieg von 72 Prozent. Auch der Reisemarkt kann sich wieder zum Wachs- tumsmotor entwickeln. Credits: pixabay 52 . GELD-MAGAZIN – März 2022
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