GELD-Magazin, März 2022
Inflationsdynamik weiter hoch. Die Teue- rungsrate in den USA stieg im Jänner deutlich von 7,0 auf 7,5 Prozent. Auch die Kernrate, welche die volatilen Energie- und Nahrungs- mittelpreise ausschließt, kletterte auf 6,0 nach 5,5 Prozent: also beide Daten wieder stärker als erwartet. Dies macht eine erste Zinsanhebung im März nahezu sicher. Manche Marktakteure spekulieren sogar mit einem „Doppelschritt“ der Fed, also einer Erhöhung der Geldmarkt- zinsen um 0,5 Prozent. Setzt sich der Aufwärt- strend bei den Preisen weiter fort, so ist eine aggressivere Vorgangsweise der US-Notenbank zu befürchten. Dies ist auch davon abhängig, ob sich die Engpässe in den Lieferketten, die den Preisdruck noch verstärkt haben, aufzulösen beginnen oder nicht. Im Jänner legten die Stundenlöhne im Schnitt um 5,7 Prozent zum Vorjahr zu, damit können sie die Preisan- stiege aber nicht wettmachen. Die Konsumentenstimmung bleibt daher weiter unter Druck. Die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale ist akut. Die Stimmung im Dienstleistungssektor hat sich spürbar eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex des Instituts for Supply Management (ISM) fiel zum Vormonat um 2,4 Punkte auf 59,9 Zähler. Dies ist der zweite deutliche Rück- schlag beim Stimmungsindikator in Folge. Auch der entsprechende Index für die verarbei- tende Industrie sank auf 57,6 Punkte und damit auf ein 14-Monats-Tief. (wr) Negative Divergenz. Die chinesische Industrie hat zu Beginn des vermutlich schwierigen Jahres 2022 die Corona-Einschränkungen zu spüren bekommen. Der Einkaufsmanager-In- dex für Januar signalisierte einen Rückgang, blieb aber knapp über der Marke von 50 Punk- ten, oberhalb der Wachstum angezeigt wird. Der Einkaufsmanager-Index für die Dienstlei- stungsbranche signalisierte im Januar ebenfalls Wachstum, aber wie auch für die Industrie weniger als zuletzt. Im Gegensatz dazu sind die Erzeugerpreise weiter gestiegen, aber nicht mehr so stark wie zuletzt. Der Preisindex für die Hersteller legte im Dezember im Vergleich zum Vorjahr um 10,3 Prozent zu. Experten hatten mit einem Plus von etwas mehr als elf Prozent gerechnet. Im November waren die Preise für Erzeuger noch um 12,9 Prozent und im Vormonat sogar um 13,5 Prozent gestiegen. Das Plus im Oktober war das höchste seit 26 Jahren. Chinas Regierung hatte zuletzt mit ei- nigen Maßnahmen wie Eingriffen an den Roh- stoffmärkten versucht, den Anstieg der Erzeu- gerpreise einzudämmen. Auch die Verbrau- cherpreise zogen zum Jahresende nicht so stark an, wie Volkswirte erwartet hatten. Sie sollen im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent ge- stiegen sein, nach einem Plus von 2,3 Prozent im November. Dies erhöht den Spielraum für die Notenbank, den Leitzins erstmals seit April 2020 zu senken. (wr) AKTIEN . Börsen international USA . Zinserhöhung ante Portas CHINA . Wachstumsdaten schwächen sich ab Hochseilakt geht weiter Nach einer Zwischenerholung sank der US- Aktienindex etwas ab, erreichte aber keine neuen Jahrestiefs. Diese bilden bei 4.350 Punkten eine schwache Unterstützung. Wichtig ist die Marke von 4.200 Zählern. Eine weitere Korrektur ist somit noch nicht vom Tisch. Neuerlicher Schwächeanfall Der Hauptindex für die chinesischen Fest- landsbörsen (A-Aktien) musste zuletzt Ver- luste hinnehmen, erreichte aber noch kein neues Jahrestief. Es wird immer fraglicher, ob die Unterstützung bei 3.400 bis 3.500 Punkten halten kann. Anleger sollten das Geschehen weiter beobachten. S&P 500 SHANGHAI A INDEX Credit: pixabay Indexpunkte in USD 3.000 2.500 2.000 3.500 4.500 5.000 4.000 2020 2019 2021 2020 2019 2021 2.400 3.400 3.600 3.800 3.000 3.200 2.600 2.800 4.000 Indexpunkte in CNY 50 . GELD-MAGAZIN – März 2022
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