GELD-Magazin, Februar 2022
Gemischte Daten. Die Einzelhandelsumsätze sanken im Dezember um 1,9 Prozent. Allerdings sollte diese Schwäche vorübergehend sein. Die Haushalte sitzen auf hohen Spargroschen. Inte- ressant: Mit den größten Rückgängen hatten Online-Handelsriese Amazon und andere Web- Retailer zu kämpfen (-8%). Ohne die Autover- käufe sanken die Konsumumsätze sogar um 2,3 Prozent. Ein Grund dürften aber auch Vorzieh- käufe gewesen sein, da Konsumenten mit Knappheit bei vielen Produkten rechneten und sich schon im dritten Quartal mit Weihnachts- präsenten eindeckten. Allerdings fiel auch der Indikator für das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan von 70,6 auf 68,8. Eine Zahl, die der US-Notenbank nicht gefällt, hatte der US-Arbeitsmarkt zu bieten: Außerhalb des Land- wirtschaftssektors wurden zuletzt 199.000 neue Stellen geschaffen. Die Arbeitslosenquote sank von 4,2 auf 3,9 Prozent. Corona hat den US-Arbeitsmarkt mächtig durcheinandergewir- belt. Die Hilfszahlungen der öffentlichen Hand waren so üppig, dass noch viele Arbeitneh- mer davon zehren dürften und eine Rückkehr an den Arbeitsmarkt bislang noch nicht für nö- tig erachten. Die eklatante Lücke zwischen Arbeitsangebot und Nachfrage könnte die Löhne nach oben treiben. Im November lag der Lohnzuwachs bei 5,1 Prozent, höher als seit Jahr- zehnten. Damit besteht die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale. (wr) Letztes Aufbäumen. Chinas Wirtschaft ist im abgelaufenen Jahr nach offiziellen Angaben um 8,1 Prozent gewachsen. Im Vorjahresvergleich legte die zweitgrößte Volkswirtschaft im vierten Quartal aber nur um vier Prozent zu. Im dritten Quartal hatte das Wachstum noch bei 4,9 Prozent gelegen – nach einem Rekordzuwachs von 18,3 Prozent im ersten und 7,9 Prozent im zweiten Quartal. Ökonomen sagen nun ein Jahr mit deutlich weniger Schwung voraus. Zuletzt waren es vor allem die starken Exporte, die Chinas Wachstum stützten. Doch der Außenhandel kann auf Dauer andere Probleme nicht alleine ausgleichen: Der Im- mobilienmarkt hat sich abgekühlt – getrieben von Unsicherheiten wie der Krise um den mit mehr als 300 Milliarden US-Dollar hoch verschuldeten Immobilienkonzern Evergrande. Auch gestiegene Rohstoffkosten und Energie- knappheit wirkten sich zuletzt negativ auf die Konjunktur aus. Die wichtigsten Konjunkturda- ten, besonders die vorlaufenden Indikatoren wie Einkaufsmanagerindex und Konsumenten- stimmung, befinden sich auf dem Rückzug. Die US-Investmentbank Goldman Sachs warnte, ein großer Omikron-Ausbruch könne in China schwerwiegende Folgen für die Konjunktur ha- ben und kürzte ihre Prognose für Chinas Wachs- tum 2022 auf 4,3 Prozent. Auch die Weltbank kürzte ihre Wachstumsprognose zuletzt von 5,3 auf 5,1 Prozent. (wr) AKTIEN . Börsen international USA . Arbeitsmarkt bleibt dynamisch CHINA . Wachstum geht zurück Tanz auf dem Hochseil Nach einem leichten Rücksetzer hantelte sich der US-Aktienindex auf seinem Hoch- seilakt in die Nähe der vor kurzem er- zielten Höchststände. Eine Korrektur ist da- mit aber nicht vom Tisch. Anleger sollten investiert bleiben und das Stopp auf 4.360 Punkte nachziehen. Relativ stabil Der Hauptindex für die chinesischen Fest- landsbörsen (A-Aktien) musste zuletzt Ver- luste hinnehmen, die jedoch gegenüber dem Hongkonger Index für H-Werte eher gering ausf ielen. Die Unterstützung bei 3.500 Punkten sollte weiterhin halten. S&P 500 SHANGHAI A INDEX Credit: foxaon/stock.adobe.com Indexpunkte in USD 3.000 2.500 2.000 3.500 4.500 5.000 4.000 2020 2019 2021 2020 2019 2021 2.400 3.400 3.600 3.800 3.000 3.200 2.600 2.800 4.000 Indexpunkte in CNY 52 . GELD-MAGAZIN – Februar 2022
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