GELD-Magazin, Dez. 2021 / Jän. 2022
Credits: beigestellt/Archiv; pixabay MÄRKTE & FONDS . Kurzmeldungen 20 . GELD-MAGAZIN – Jänner 2022 AUSBLICK 2022 Volatilität steigt Aktien weiter stark. Trotz zunehmendem Druck auf die Unternehmen und einem (leicht) rückläufigen Wirtschaftswachstum hält die positive Stimmung unter den Anle- gern an. Volkswirtschaften und Unternehmen in aller Welt sind dabei enormen Belastungen ausgesetzt, wie etwa einer hohen Staatsver- schuldung, Lohnsteigerungen, Lieferengpäs- sen und einer steigenden Inflation. Die Reakti- on auf diese Negativfaktoren könnte erhöhte Volatilität und eine uneinheitliche Unterneh- mensperformance zur Folge haben. Die Exper- ten von Vontobel meinen in ihrem aktuellen Aktienausblick: „Die Märkte sind stark, und wir halten weiter Ausschau nach Unterneh- men, die auch unter volatilen Bedingungen eine gute Performance erzielen können und deren Wert womöglich unterschätzt wird.“ Good News. Laut Bloomberg New Energy Finance (BNEF) werden Elektro-Fahrzeuge bis 2025 kostengünstiger als Verbrenner sein und diese bis 2037 im Verkauf wahrschein- lich überholen. BNEF stellt weiters fest, dass Emissionen aus der Verbrennung von Kraftstoffen im Jahr 2019 ih- ren Höhepunkt erreicht ha- ben und dieses Niveau nicht mehr überschreiten sollten. Darüber hinaus sollen bis 2022 weltweit 500 verschiedene E-Auto-Modelle ver- fügbar sein, da die durchschnittliche Energiedichte der Batterien um vier bis fünf Prozent pro Jahr steigt und neue Batterietypen auf den Markt kommen. „Die Aussichten für Elektroautos sind vielversprechend. Aus unserer Sicht ist es für Anleger wichtig, sich auch auf Unternehmen zu konzentrieren, die wettbewerbs- fähige Batterien herstellen und sich nicht nur auf die Nutzer von Batterien oder die Anbieter von Sekun- därdienstleistungen zu beschränken“, sagt Philipp von Königsmarck von LGIM. Philipp von Königsmarck, Head of Wholesale Österreich bei LGIM Elektro-Autos: Gang zugelegt Omikron: Schockwellen für Finanzmärkte Verwirrung. Die neue Virus-Variante, zusammen mit einem erwarteten saiso- nalen Anstieg der Coronafälle, erhöht die Unsicherheit der kurzfristigen Aus- sichten an den Finanzmärkten, so auch der Zinspolitik, beträchtlich. Von PGIM heißt es dazu: „Wir gehen seit langem davon aus, dass sich das Wirtschafts- wachstum im Jahr 2022 abschwächen wird, wenn die Ära der beispiellosen Geldgeschenke an die Haushalte abklingt. Daher besteht die Gefahr, dass die Fed die Zinsen fälschlicherweise gerade dann anhebt, wenn sich die Wirtschaft und die Inflation abzukühlen beginnen.“ Ähnlich äußert man sich bei Federated Hermes: „Nach dem ersten Schock haben sich die Märkte stabilisiert, doch die Anleger bleiben vorsichtig. Und während die Gefahr einer anhaltend höheren Inflation weiter ansteigt, zieht die Fed ein beschleunigtes Tapering-Tempo in Betracht. Während es noch einige Wochen dauern wird, bis mehr Klarheit über die Auswirkungen der neuen Covid-Variante besteht, hat das offensichtliche Aufweichen der Fed-Position zu den Schwierigkeiten der Märkte bei der Bewäl- tigung der Omikron-Nachrichten beigetragen.“ Teufel im Detail. Die meisten Dinge im Leben sind nicht schwarz oder weiß. Sie sind irgendetwas dazwischen. Das gilt auch fur grune Anleihen (Green Bonds): Sie sind sozusagen unterschiedlich grun. Einige erfullen höchste Standards, andere nicht. Sie haben verschiedene Richtli- nien, und vor allem sind nicht alle bereit, umfassend zu berichten, wie sie die von ihnen finanzierten Projekte kontrollieren, und ihre Kontrollergebnisse offenzulegen. Pilar Gomez-Bravo, Expertin für Fixed Income bei MFS Investment Management, weiß: „Hier gibt es zum Teil er- hebliche Unterschiede zwischen den Emittenten, bei- spielsweise bei der Verwendung der Erlöse oder der Qua- lität der Berichterstattung uber die Wirkung gruner An- leihen. Als besonders gut gelten Emittenten, die eindeutig beschreiben, wofür die Anleihenerlöse keinesfalls genutzt werden.“ Es gilt also, ganz genau den „Teufel im Detail“ zu prüfen, bevor man zu Investments schreitet. Pilar Gomez-Bravo, Expertin für Fixed Income bei MFS Investment Management Green Bonds: Nicht schwarz oder weiß
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