GELD-Magazin, Dez. 2021 / Jän. 2022

Auch bei heimischen Mittelstands-Un- ternehmen werden High-Tech-Lösungen wegen Corona stärker akzeptiert. Österreichische KMU setzen vermehrt auf Transformation Quelle: EY Österreich 43% Inwiefern hatte die Coronakrise Einfluss auf die Wichtigkeit von digitalen Technologien für Ihr Unternehmen? 23% 34% Sind etwas wichtiger geworden Kein Einfluss Sind viel wichtiger geworden Immer weniger Menschen stimmen der Aussage „Der wirtschaftliche Nutzen der Digitalisie- rung ist unklar“ zu, wie eine Umfrage unter deutschen Unternehmen zeigt. Nur mehr zwölf Prozent der Befragten halten diese Aussage für zutreffend. zent der Fall.“ Nur mehr drei Prozent (2019: sechs Prozent) klammern außerdem die Digitalisierung aus ihrem Geschäftsmo- dell aus und halten sie nicht für bedeutend – 2018 waren das noch 20 Prozent. Wobei ein Ende der Fahnenstange nicht in Sicht ist: Fast jeder zweite Mittelständler in Öster- reich will in den kommenden beiden Jahren Cloud Computing im eigenen Unternehmen einsetzen, 43 Prozent wollen Robot Process Automation Software bzw. eine weitere Au- tomatisierung einführen und 42 Prozent setzen auf Data Analytics. Immerhin rund jeder fünfte Mittelständler plant den Ein- satz von Künstlicher Intelligenz bzw. von Chatbots. Nur 29 Prozent der befragten Un- ternehmen wollen in den kommenden zwei Jahren keine zusätzlichen digitalen Techno- logien im eigenen Betrieb umsetzen. Alles in allem folgert EY, dass Automatisierung und Digitalisierung einen klaren Wettbe- werbsvorteil für die Zukunft bringen. Arbeiten imWohnzimmer Der High-Tech-Schub durch Corona ist aber natürlich nicht nur in der Berufswelt zu spüren, sondern hat auch im Privatleben Einzug gehalten. Besser gesagt verschmel- zen Job und Freizeit pandemiebedingt noch schneller, Stichwort Tele-Working. Dazu heißt es in einer ifo-Analyse zu Deutsch- land: „Die verstärkte Nutzung von Home- Office ist nicht nur eine temporäre Maßnah- me während der Coronakrise, sondern wird auch den Arbeitsalltag der Zukunft bestim- men.“ Peter Wippermann, Gründer der Trendforschungsagentur Trendbüro, bestä- tigt im Gespräch mit dem GELD-Magazin: „Die Pandemie hat eine hohe Akzeptanz der veränderten Arbeitswelt mit sich gebracht. Diese wird durch Corona ungeheuer verän- dert und stellt die gesamte Gesellschaft langfristig neu auf. Die klare Trennung zwi- schen Arbeit und Freizeit ist jedenfalls vor- bei und kommt auch nicht wieder.“ Ins Bild passen dazu neue Trends wie „Workation“, also das Arbeiten im Urlaub via Laptop und Co. Und natürlich geht die Umgestaltung nicht an unserem Wohnraum vorüber: Wortwörtlich im Raum steht der Slogan „Home Suite Home“, wobei es darum geht, die eigenen vier Wände besonders komfor- tabel und „stylish“ zu gestalten. Gediegene Hotel-Suites sollen als Vorbild dienen. Die Corona-Verlierer Es wäre jetzt allerdings vermessen, von ei- ner schönen neuen Post-Corona-Welt zu sprechen. Wippermann: „Vor allem Jugend- liche aus sozial schwächeren Schichten wer- den deutlich zurückfallen. Wer weniger Geld hat, leidet stärker unter der Pande- mie.“ Wobei eine Polarisierung der Gesell- schaft schon vor Corona zu beobachten war. Auf eine Vertiefung des Spalts müssen wir uns wohl oder übel einstellen. Corona vertreibt Zweifel an Digitalisierung Quelle: Bitkom Research 40% 2016 12% Der wirtschaftliche Nutzen der Digitalisierung ist unklar: Trifft eher oder voll und ganz zu 30% 20% 10% 0% 2018 2020 2021 27% 34% 36% Jänner 2022 – GELD-MAGAZIN . 11

RkJQdWJsaXNoZXIy MzgxOTU=